Großverbundplatte

Großverbundplatte

Die Großverbundplatte (GVP) ist eine Bauform im Gleisbau von Straßenbahnen. Es gab davon verschiedene Ausprägungen. Diese Gleisbauform fand in der DDR Anwendung, um schnell möglichst lange Gleisabschnitte erneuern zu können. Sie wurde Großverbundplatte genannt, weil die beiden Schienen durch eine Betonplatte im Gleisabstand gehalten wurden. Im Beton lagen stählerne Abstandshalter. Da somit Gleise vorgefertigt werden konnten, war der Bauaufwand vor Ort geringer. Hersteller war VEB Betonwerk Cossebaude. GVP gab es in Meterspur (1000mm), Normalspur (1435mm) und Breitspur (1450 und 1458mm). Sie hatten eine Länge von 12,5 Meter, halbe Platten 6,5 Meter.

Zum schnelleren Verlegen gab es in der DDR 4 Verlegemaschinen (Torlader). Von diesen Maschinen der Firma Valmet OY, Finnland existierten 2 in Dresden und je 1 in Leipzig und Berlin. Sie konnten pro Schicht 25 GVP verlegen, womit die Baukosten gesenkt wurden. Eine ähnliche Bauform in Ungarn wurde als Budapester Bauweise bekannt.

Diese Oberbauform war in den meisten Fällen den Belastungen des Betriebsalltags nicht gewachsen. Nicht tragfähige Untergründe und mangelnde Instandhaltung sorgten für Schäden am Gleis. Bauartbedingt hatten die GVP auch eine sehr hohe Lärmentwicklung.

Ab 1984 wurden keine Großverbundplatten mehr verlegt. In den meisten Städten wurden sie bereits vollständig durch beständigere Oberbauformen ersetzt.


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