- Großžupan
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Ein Gespan [ˈɡeʃpaːn] (slawisch „župan“) ist ursprünglich ein mittelalterlicher Stammesführer im west- und südslawischen Raum. Später wurden die Gespane zu lokalen Obrigkeiten mit bestimmten Befugnissen in Verwaltung, Militärangelegenheiten und Rechtsprechung (manchmal als „Fürsten“ übersetzt, eigentlich: Richter). In Serbien findet man den Begriff vor allem in Quellen aus dem 11. bis 13. Jahrhundert, in Kroatien gab es das Amt bis 1918.
Die Oberhäupter der Serben, welche im 7. Jahrhundert in Ras residierten, führten damals den Titel Archižupan beziehungsweise Großžupan.[1]
In Deutschland waren nach den Eroberungen der slawischen Gebiete die Gaue – beispielsweise Daleminzi (Meißner Gebiet), Nisani (Dresdner Gebiet) – in Supanien (serbisch und kroatisch: županija, deutsch: Gespanschaft) aufgegliedert.
Im Ungarischen lautet der entsprechende Ausdruck ispán oder zsupán; bekannt ist der Schweinezüchter Kálmán Zsupán aus der Operette Der Zigeunerbaron.
Im Slowenischen versteht man heutzutage, im Gegensatz zu anderen slawischen Sprachen, unter einem Župan den Bürgermeister einer Gemeinde.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Gerhard Herm: Der Balkan. Das Pulverfaß Europas. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf / Wien / New York / Moskau, 1993, S. 134, ISBN 978-3430144452
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