- Grubel-Lloyd-Index
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Der Grubel-Lloyd Index (nach Herbert Grubel und Peter Lloyd) misst das Ausmaß des intrasektoralen Handels, am Verhältnis der absoluten Nettoexporte eines Produktes i im Verhältnis zur Summe aus Exporten und Importen des Produktes i. Die beiden Ökonomen veröffentlichten den Index erstmals 1975.
Später wurden alternative Varianten der Kennzahl, wie der Glesjer-Index und der Bergstrand-Index etabliert.
Formel
Interpretation
Der Anteil des intraindustriellen Handels am Gesamthandel des jeweiligen Landes gibt einen Hinweis auf die Ähnlichkeit von Konjunkturverläufen innerhalb eines Industriesektors. Ein Beispiel ist die Vergleichbarkeit der Automobilindustrie mit anderen Ländern des Euro-Raumes. Je höher der Index ist, desto stärker breiten sich spezifische Schocks über alle betrachteten Länder aus und wirken somit auf eine Synchronizität (paralleler Verlauf) der Konjunkturverläufe hin.
Sind die Handelsverflechtungen ausschließlich intraindustrieller Art nimmt der Index den Wert 1 an, bei ausschließlich interindustriellem Warenaustausch geht er gegen Null.
Werden Schwellenländer mit industrialisierten Staaten verglichen treten Probleme auf. Ein überdurchschnittliches Wachstum der sich entwickelnden Volkswirtschaft verzerrt die auf absolute Größen bezogene Kennzahl. Innerstaatliche Differenzen wie mögliche Gegensätze zwischen urbanen Zentren und ländlichen Regionen können ebenfalls zu Verfälschungen führen.
Literatur
- Grubel, Herbert G. and Peter J. Lloyd. Intra-Industry Trade: The Theory and Measurement of International Trade in Differentiated Products. Wiley, New York 1975
- Krugman, Paul R. und Obstfeld, Maurice: Internationale Wirtschaft: Theorie und Politik der Außenwirtschaft Pearson , München 2006
Kategorien:- Handel
- Volkswirtschaftliche Kennzahl
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