- Grubenunglück von Luisenthal
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Die Grube Luisenthal war ein Steinkohlebergwerk im Völklinger Stadtteil Luisenthal.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Grube wurde 1899 als Tochtergrube der Grube Gerhard gegründet. Die Förderung begann im Jahr 1906. In den Neunzigerjahren wurde sie mit der Grube Warndt zum Bergwerk Warndt-Luisenthal zusammengelegt[1]; ein untertägiger Verbund wurde 1995 errichtet. Die Kohleförderung am Standort Luisenthal stellte man Ende 1994 ein, allerdings wurde die Grube weiterhin zum Transport von Material und zur Beförderung der Kumpel verwendet. Seit 2006 fördert das Bergwerk Warndt-Luisenthal keine Kohle mehr.[2]
In der Zeit ihres Bestehens wurden insgesamt rund 58 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Im Jahr 1959 waren in Luisenthal etwa 3800 Bergleute beschäftigt. Die Belegschaft hat sich von 1958 bis 1994 fast halbiert, wohingegen sich die Untertageleistung (Kohleförderung pro Mannschicht) beinahe vervierfachte.[3]
Grubenunglück von Luisenthal
Am 7. Februar 1962 um 7.50 Uhr ereignete sich im Bergwerk Luisenthal das bisher schwerste Grubenunglück in der Geschichte des Saarlands. Durch eine Explosion im Alsbachfeld kamen 299 Bergleute zu Tode. Höchstwahrscheinlich ging sie von einem über- und unterbauten Querschlag aus, der nur schwach bewettert war und in dessen Firste sich Methangas angesammelt hatte. Beginnend als Grubengasabflammung, die im Bereich einer Streckeneinmündung eine Schlagwetterexplosion auslöste, kam es schließlich zu einer Reihe von Kohlenstaubexplosionen mit verheerender Wirkung. Die Zündursache blieb ungeklärt. Das Entzünden einer Zigarette (es wurde Rauchzeug gefunden) oder die Glühwendel einer beschädigten Kopfleuchte kommen am ehesten in Betracht. Zu diesem Zeitpunkt waren 664 Arbeiter unter Tage, 433 von ihnen im Explosionsbereich. Nur 61 blieben unverletzt. An das Unglück erinnert heute ein Denkmal mit einer Statue der heiligen Barbara.
Weblinks
Quellen
- ↑ Grube Luisenthal wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. In: Saarbrücker Zeitung vom 20. Februar 1999
- ↑ Abschied von der Grube Luisenthal. In: Saarbrücker Zeitung vom 3. Juli 2006
- ↑ Schwerpunkt heute: Grube Luisenthal. In: Saarbrücker Zeitung vom 26. August 1995
4. Fritzsche, C. H. und Schulze-Rhonhof, H.: Das Explosionsunglück auf der Grube Luisenthal. Glückauf 101 (1965), Heft 1, S. 23-33. (Mit Grubenriss des Alsbachfeldes)
49.2505555555566.905Koordinaten: 49° 15′ 2″ N, 6° 54′ 18″ O
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