Grundvorlesung

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Begründung: Vorlage:Löschantragstext/Mai Subjektives, unwissenschaftliches Geräsonniere -- Philipendula 22:19, 2. Mai 2009 (CEST)

Vorlesung in einem Hörsaal der RWTH Aachen

Als Vorlesung bezeichnet man eine Unterrichtsstunde an einer Hochschule. Sie wird meistens von einem Professor oder Dozenten gehalten.

Inhaltsverzeichnis

Ursprung

Der Begriff Vorlesung stammt aus der Zeit, in der Bücher für die meisten Studenten zu teuer waren und die Vorlesung hauptsächlich darin bestand, dass der Dozent ein Buch vorlas.

Ablauf einer Vorlesung

Bisweilen liest der Dozent lediglich sein Skript oder Folien vor. Dies wird aber eher als schlechter Stil gewertet, da inzwischen viel lebendigere (und damit eingängigere) Methoden der Didaktik bekannt sind. Unter dem Vorwand der Freiheit der Lehre finden sich auch Vorlesungen, die didaktisch und auch inhaltlich nicht den Anforderungen der Studenten genügen. Professoren oder Dozenten haben jedoch im Unterschied zu Lehrern meist keine didaktische Ausbildung genossen.

Professoren verteilen zu den Vorlesungen manchmal Skripten (oder sie lassen solche verkaufen). In jüngerer Zeit ist es aber üblich geworden, dass Studenten die Skripten von der Website des Professors herunterladen und ausdrucken. Die Qualität solcher Skripten schwankt jedoch enorm. Manchmal gibt es ein spärliches Skript – zum Beispiel eine Sammlung der präsentierten Grafiken, zu denen der Student selbst das eigentliche Wissen notieren muss – oder es gibt veritable Lehrtexte, die den Kauf eines vorlesungsbezogenen Lehrbuchs ersparen.

Oft ist es von den Dozenten in den Vorlesungen heute gewünscht, dass Studenten aufzeigen, um Nachfragen zu stellen. Nicht selten sprechen Dozenten die Studenten heute auch schon unaufgefordert an, um die Aufmerksamkeit in der Vorlesung zu erhöhen. Um dieser Form der Beteiligung zu entgehen, ist zu beobachten, dass viele Studenten sich zunächst möglichst weit hinten im Hörsaal verteilen.

Es ist oft gut möglich, ohne den Besuch von Vorlesungen zu studieren. In den Geisteswissenschaften – und dort vor allem in der Philosophie und der Literaturwissenschaft – kann es vorkommen, dass der Student nur fünf Vorlesungsstunden pro Woche besucht. Durch die Einführung einer Anwesenheitspflicht wird immer mehr versucht, die Studenten an die Vorlesungen zu binden.

Arbeitsaufwand

Mit der Einführung des ECTS-Kreditpunkte-Systems an den europäischen Universitäten soll es nun möglich werden, den Arbeitsaufwand von Studenten direkt zu vergleichen. Es gilt, dass ein ECTS-Kreditpunkt etwa 30 Stunden Zeitaufwand entsprechen sollen – egal, ob der Student in der Vorlesung sitzt, zu Hause lernt oder ob er in einem Praktikum arbeitet.

Vorlesungsbeginn

Im deutschsprachigen Raum gibt es häufig das akademische Viertel; das bedeutet, dass eine Vorlesung eine Viertelstunde nach dem offiziell im Vorlesungsverzeichnis angegebenen Zeitpunkt „cum tempore“ (abgekürzt c.t., lat.: mit Zeit) beginnt. Im Gegensatz hierzu kennzeichnet der Zusatz s.t. (sine tempore, lat.: ohne Zeit) einen Beginn der Vorlesung zur angegebenen vollen Stunde. Jedoch sind viele Universitäten dazu übergegangen, die Vorlesungszeiten auf 90 Minuten zu verkürzen, womit auch das akademische Viertel entfällt: Die Vorlesungen beginnen und enden meistens pünktlich.

In anderen Ländern ist das akademische Viertel unbekannt und Vorlesungen mit kürzerer oder wesentlich längerer Dauer, bis hin zu 180 Minuten, sind üblich.

Sonstige Formen der Lehre

Vorlesungen gehören neben Seminaren, Tutorien, Übungen und Praktika in den Bereich der universitären Lehre.

Besonderheiten

Die erste Vorlesung, die ein neuer Dozent nach der Habilitation an seiner Hochschule hält, wird Antrittsvorlesung genannt. Als Antrittsvorlesung bezeichnet man auch die erste Vorlesung, die ein Professor nach seiner Berufung auf eine neue Position an einer anderen Hochschule liest. Der Dozent kann mit der Auswahl seines Themas universitätsintern erstmalig seine Position und Ausrichtung verdeutlichen. Eingangs der Antrittsvorlesung erfolgt üblicherweise eine Vorstellung des neuen Dozenten durch den Dekan. Die Antrittsvorlesung hat daher oft einen feierlichen Rahmen, auch wenn am Ende der Vorlesung oft noch ein zweiter, dann humorig gehaltener Vortrag zum Privatleben des neuen Dozenten folgt.

Eine weitere besondere Form der Vorlesungen sind Weihnachtsvorlesungen. Sie finden, wie der Name vermuten lässt, in der Regel als letzte Veranstaltung des Kalenderjahres vor der vorlesungsfreien Zeit über Weihnachten und Silvester statt. Sie dienen nicht unmittelbar der Lehre im jeweiligen Fach, sondern haben meist humoristische oder ironische Züge. So kann zum Beispiel eine Weihnachtsvorlesung im Fach Chemie nur aus spektakulären Experimenten bestehen oder sich eine Anatomie-Vorlesung nur mit der „Schönheit des menschlichen Gesäßes“ befassen. Auf die theoretischen Hintergründe wird dann meist nur oberflächlich oder gar nicht eingegangen.

Siehe auch

Studium, Kolleg

Weblinks


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