Grün-Gold Güstrow

Grün-Gold Güstrow

Der VfL Grün-Gold Güstrow ist ein Sportverein, der in der mecklenburgischen Stadt Güstrow zahlreiche Sportarten anbietet.

Logo des VfL Grün-Gold

Der 1990 gegründete VfL Grün-Gold versteht sich mit seinen über 1100 Mitgliedern als Breitensportverein. Er gliedert sich in 15 Abteilungen mit Sportarten wie Fußball, Badminton, Basketball, Eishockey, Faustball, Kegeln, Tischtennis oder Volleyball (Stand 2007). Nach eigener Aussage hat er am gesellschaftlichen Leben der Stadt Güstrow einen erheblichen Anteil. Der Fußballabteilung steht der Sportpark „Borwinseck“ zur Verfügung.

Zu seinen Vorgängern in der DDR-Zeit gehörten die Betriebssportgemeinschaften Einheit und Lokomotive Güstrow. Die BSG Einheit wiederum hatte ihren Vorläufer in einer zunächst namenlosen Sportgemeinschaft, die nach dem Zweiten Weltkrieg zur Aufrechterhaltung des Sportbetriebes gegründet worden war, nachdem zuvor durch die sowjetische Besatzungsmacht alle Sportvereine verboten worden waren. Erst nach Einführung des Systems der Betriebssportgemeinschaften um 1950 wurde die BSG Einheit gegründet, die die bisherige Sportgemeinschaft ablöste, die sich noch 1949 den Namen „John Brinkmann“ gegeben hatte. Sowohl SG als auch BSG betrieben hauptsächlich Fußball. Bis zur Abschaffung der ostdeutschen Länder 1952 spielte der Güstrower Fußball in Mecklenburg eine gute Rolle und war stets in der obersten Fußball-Liga des Landes vertreten. 1952 konnte allerdings nur Platz 10 in der Landesliga erreicht werden, und damit wurde Einheit Güstrow nach der Einführung der DDR-Bezirke in der Saison 1952/53 in die Bezirksliga Schwerin eingereiht, dies war zu dieser Zeit die 3. Liga im DDR-Fußballbetrieb.

Über zwei Jahrzehnte war Einheit Güstrow ständiges Mitglied der Bezirksliga Schwerin und belegte überwiegend Plätze im oberen Drittel der Tabelle. In der Saison 1972/73 gewann die Mannschaft die Bezirksmeisterschaft und qualifizierte sich damit für die zweitklassige DDR-Liga. Obwohl die Liga zu dieser Zeit mit 60 Mannschaften in fünf Staffeln kein besonderes Niveau aufwies, konnte Güstrow in der Nordstaffel A den Klassenerhalt nicht erreichen. Zwar wurden in den 22 Punktspielen sechs Siege erzielt, als Achillesferse erwies sich aber die Abwehr, die mit 47 Gegentreffern die zweitschlechteste Bilanz der Staffel zuließ. So war es auch das schlechtere Torverhältnis gegenüber der TSG Bau Rostock, das Einheit Güstrow 1974 als Drittletzter zum Abstieg verurteilte.

Dass die Mannschaft jedoch nach wie vor noch für Höhenflüge gut war, konnte sie in der Pokalsaison 1974/75 beweisen. Nacheinander schaltete sie die DDR-Ligisten Schiffahrt/Hafen Rostock und TSG Wismar jeweils mit 3:1 aus. In der 3. Runde bescherte das Los den Güstrowern den Oberligisten BFC Dynamo, dem sie dann allerdings mit 0:4 unterlagen.

Die Mannschaft zeigte auch in der Bezirksliga soviel Qualität, dass umgehend der Wiederaufstieg geschafft wurde. In den Spielzeiten 1975/76 und 1976/77 konnten sich die Mecklenburger in der DDR-Liga behaupten. In der Saison 1975/76 zählte auch der benachbarte FC Hansa Rostock zu den Punktspielgegnern. Am 5. November 1975 kam es in Güstrow zum Mecklenburg-Derby, zu dem 5000 Zuschauer in den Sportpark Borwinseck kamen. Die Hausherren erreichten ein beachtliches 1:1. 1977/78 besiegelte erneut die schlechte Abwehrleistung den erneuten Abstieg. Nur drei Siege und ein Torverhältnis von 21:64 reichten nur für den vorletzten Platz.

Ab 1978 spielten die Güstrower Fußballer wieder in der drittklassigen Bezirksliga Schwerin, zunächst zwischen den Rängen 2 bis 8 pendelnd. 1984 trat die Mannschaft als BSG Lok Güstrow an, allerdings in der Platzierung mit abnehmender Tendenz. Platz 12 in der Spielzeit 1989/90 stellte den Tiefpunkt der Entwicklung dar. Erst in der letzten Saison der Bezirksliga Schwerin in der Struktur des DDR-Fußballs kam Güstrow, jetzt als VfL Grün-Gold, nach der schlechten Bilanz der letzten Jahre auf einen beachtlichen dritten Platz.

Die Gründung des VfL war 1990 notwendig geworden, da nach der politischen Wende von 1989 die ökonomischen Grundlagen für die von regionalen Betrieben und Einrichtungen geförderten Betriebssportgemeinschaften entfallen waren. Aufgrund der Endplatzierung 1991 wurde der VfL in die neu geschaffene Landesliga Mecklenburg-Vorpommern eingegliedert. Am Ende der Saison 1991/92 musste Grün-Gold jedoch absteigen, und in den folgenden Jahren versank der Verein in den Niederungen des regionalen Fußballs. Erst 1997 gelang der Aufstieg in die Landesliga Mecklenburg-Vorpommern, damals die 6. Spielklasse. Im November 2001 erhielt die Fußballabteilung des VfL Grün-Gold Zuwachs, als sich ihr die Mannschaft des ETSV Güstrow anschloss.

Liga-Statistik
1946–1950 Landesklasse Mecklenburg
1950–1952 Landesliga Mecklenburg 3. Liga
1952–1973 Bezirksliga Schwerin 3./4. Liga
1973/74 DDR-Liga 2. Liga
1974/75 Bezirksliga Schwerin 3. Liga
1975–1978 DDR-Liga 2. Liga
1978–1991 Bezirksliga Schwerin 3. Liga
1991/1992 Landesliga Mecklenburg-Vorpommern 4. Liga
1992/1993 Bezirksliga Mecklenburg-Vorpommern Nord 5. Liga
1993–1995 Bezirksklasse Mecklenburg-Vorpommern Nord III 6./7. Liga
1995–1997 Bezirksliga Mecklenburg-Vorpommern Nord 7. Liga
seit 1997 Landesliga Mecklenburg-Vorpommern seit 2008 7. Liga

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