Güstrow

Güstrow
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Güstrow
Güstrow
Deutschlandkarte, Position der Stadt Güstrow hervorgehoben
53.79388888888912.17638888888914
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Rostock
Höhe: 14 m ü. NN
Fläche: 70,86 km²
Einwohner:

30.018 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 424 Einwohner je km²
Postleitzahl: 18273
Vorwahl: 03843
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 13 0 72 043
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
18273 Güstrow
Webpräsenz: www.guestrow.de
Bürgermeister: Arne Schuldt (parteilos)
Lage der Stadt Güstrow im Landkreis Rostock
Rostock Schwerin Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Landkreis Vorpommern-Rügen Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Nordwestmecklenburg Landkreis Ludwigslust-Parchim Admannshagen-Bargeshagen Bartenshagen-Parkentin Börgerende-Rethwisch Hohenfelde (Mecklenburg) Nienhagen (Landkreis Rostock) Reddelich Retschow Steffenshagen Wittenbeck Baumgarten (Warnow) Bernitt Bützow Dreetz (Mecklenburg) Jürgenshagen Klein Belitz Penzin Rühn Steinhagen (Mecklenburg) Tarnow (Mecklenburg) Warnow (bei Bützow) Zepelin Broderstorf Klein Kussewitz Mandelshagen Poppendorf (Mecklenburg) Roggentin (bei Rostock) Steinfeld (Mecklenburg) Thulendorf Altkalen Behren-Lübchin Boddin Finkenthal Gnoien Lühburg Walkendorf Behren-Lübchin Glasewitz Groß Schwiesow Gülzow-Prüzen Gutow Klein Upahl Kuhs Lohmen (Mecklenburg) Lüssow (Mecklenburg) Mistorf Mühl Rosin Plaaz Reimershagen Sarmstorf Diekhof Dolgen am See Hohen Sprenz Laage Wardow Dobbin-Linstow Hoppenrade Krakow am See Kuchelmiß Lalendorf Langhagen Alt Sührkow Dahmen Dalkendorf Groß Roge Groß Wokern Groß Wüstenfelde Hohen Demzin Jördenstorf Lelkendorf Prebberede Schorssow Schwasdorf Sukow-Levitzow Thürkow Warnkenhagen Alt Bukow Am Salzhaff Bastorf Bastorf Biendorf (Mecklenburg) Carinerland Kirch Mulsow Rerik Bentwisch Blankenhagen Gelbensande Mönchhagen Rövershagen Benitz Bröbberow Kassow Rukieten Schwaan Vorbeck Wiendorf (Mecklenburg) Cammin (bei Rostock) Gnewitz Grammow Nustrow Selpin Stubbendorf (bei Tessin) Tessin (bei Rostock) Thelkow Zarnewanz Elmenhorst/Lichtenhagen Kritzmow Lambrechtshagen Papendorf (Warnow) Pölchow Stäbelow Ziesendorf Bad Doberan Dummerstorf Graal-Müritz Güstrow Kröpelin Kühlungsborn Neubukow Sanitz Satow TeterowKarte
Über dieses Bild

Güstrow [ˈgʏstroː] ist mit rund 30.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns und liegt im Landkreis Rostock. Die Stadt ist Sitz des Amtes Güstrow-Land, dem 14 Gemeinden angehören, selbst aber amtsfrei. Sie ist eines der 18 Mittelzentren des Landes und führt seit dem 23. März 2006 offiziell den Namenszusatz Barlachstadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Das Mittelzentrum Güstrow liegt etwa 45 Kilometer südlich von Rostock an der Nebel, einem Nebenfluss der Warnow zentral in Mecklenburg-Vorpommern. Der parallel zur Nebel in Richtung Westen verlaufende Bützow-Güstrow-Kanal stellt eine von Wassertouristen genutzte, schiffbare Verbindung zur Warnow dar. Nördlich des Güstrower Ortsteils Klueß mündet die Lößnitz in die Nebel. Güstrow hat mit seinen Seen (Inselsee mit der Schöninsel, Sumpfsee, Parumer See, Grundloser und Gliner See) sowie den Heidbergen eine seen- und waldreiche Umgebung.

Das Gebiet um und in Güstrow liegt sehr tief, durchschnittlich 14 m ü. NN. Die höchsten Erhebungen finden sich südöstlich der Stadt mit dem Rehberg (55,1 m ü. NHN), dem Mesterberg (54,8 m), dessen höchster Punkt jedoch bereits knapp hinter der Gemeindegrenze liegt und den bis zu 46,9 Meter hohen Heidbergen. Die tiefsten Stellen liegen im Westen an den Ufern des Parumer Sees, dessen Wasserspiegel nur 3,6 Meter über dem des Meeres liegt, und des Bützow-Güstrow-Kanals, der dort die Stadtgrenze überschreitet.

Die hügelige Landschaft rund um Güstrow ist eine glazial geprägte Endmoränenlandschaft, welche vor allem durch die jüngste Eiszeit, die Weichseleiszeit, vor ungefähr 10.000 Jahren geprägt wurde. Die Merkmale einer früheren Eiszeit findet man überall um Güstrow herum: die Heidberge als Endmoränenausläufer, die vielen ehemaligen Schmelzwasserseen und einige Findlinge, die während der Eiszeit von Skandinavien über die Ostsee mitgeschleift worden sind.

Ortsteile

Zur Stadt Güstrow gehören die Ortsteile Suckow im Nordosten, Klueß im Südosten, Primerburg im Osten und Neu Strenz im Nordwesten.

Nachbargemeinden

An Güstrow grenzen folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Sarmstorf, Plaaz, Glasewitz, Lalendorf, Mühl Rosin, Gutow, Gülzow-Prüzen und Lüssow.

Rundumsicht von der Güstrower Pfarrkirche (2010)
Rundumsicht von der Güstrower Pfarrkirche (2010)

Geschichte

Namensherkunft

Der Name Güstrow kommt aus dem Altpolabischen, von Guščerov (Eidechsenort), was sich von guščer für Eidechse ableitet.[2]

Mittelalter

Statue Heinrich Borwins II., Gründer von Güstrow

Güstrow muss schon um 1100 bestanden haben, da Bischof Otto von Bamberg 1128 zwei Priester dorthin entsandte. 1219 wurde am Standort des jetzigen Schlosses inmitten sumpfiger Wiesen die wendische Burg Güstrowe erbaut. Nach dem Deutschen Städtebuch und anderen Quellen gründete Fürst Heinrich von Rostock (Heinrich Borwin II.) die Stadt Güstrow um 1219 bis 1226 und verlieh ihr das Schweriner Stadtrecht. 1226, schon auf dem Sterbebett liegend, stiftete Heinrich Borwin II. den Dom als Kollegiatskirche. 1228 erfolgte die Bestätigung des Schwerinschen Stadtrechts durch die Söhne Heinrich Borwins II. Deshalb gilt dieses Jahr als erster Urkundenbeleg für die Civitas. Von 1229 bis 1436, dem Aussterben der Linie Werle, war Güstrow Residenz der Herren zu Werle, die ihre alte Stammburg Burg Werle zwischen Schwaan und Bützow nach und nach aufgegeben hatten. 1441 wurde die erste privilegierte Schützengesellschaft von Güstrow gegründet.

Der Hostienschändungsprozess von 1330 endete mit der Verbrennung von 23 Güstrower Juden und Zerstörung der Synagoge. An ihrer Stelle wurde eine „Kapelle des Heiligen Blutes“ durch Fürst Johann von Werle errichtet, die 1503 abbrannte. Dorthin setzte eine intensive Wallfahrt ein.[3] Von 1509 bis 1550/52 siedelten Franziskanerobservanten (Klosterhof) in Güstrow.[4] 1503, 1508 und 1512 vernichteten Stadtbrände den Ort. 1556 fiel die Burg einem Brand zum Opfer.

Herzogliche Residenz im 16. und 17. Jahrhundert

Stadt und Schloss Güstrow im 16.Jahrhundert auf der Vicke-Schorler-Rolle. Hervorhebenswert ist der Verbindungsgang zum Dom.
Matthäus Merian: Ansicht von Güstrow (1653)

Die Reformation beendete mit der Einführung der lutherischen Lehre das katholische Leben in der Stadt. Nachdem 1524 in der Hl.Geist-Kapelle die erste lutherische Predigt gehalten worden war, überließen die Herzöge den Protestanten 1534 die Pfarrkirche. 1552 wurde im Dom die letzte katholische Messe gefeiert, nachdem der Landtag der mecklenburgischen Stände 1549 in Sternberg landesweit die protestantische Religion eingeführt hatte. In Güstrow lag der Grund auch im Verfall der Sitten des Kollegiatsstiftes, das sich zu einem „Geldinstitut“ für die Stadt und die Gutsherren entwickelt hatte. Das Franziskanerkloster wurde aufgelöst, die Kirchen und Kapellen vor den Toren der Stadt abgebrochen.

1552 fanden in Güstrow die ersten Theatervorstellungen statt. Die Darsteller waren ausschließlich Schüler der von Herzog Johann Albrecht I. neu gegründeten fürstlichen Domschule, die helfen sollte, die neue Lehre zu verbreiten. Die Vorstellungen wurden bis zum Dreißigjährigen Krieg beibehalten. Die Domschule, die lange als beste Schule in Mecklenburg galt, ging später im 1902 als Realgymnasium gegründeten und größeren John-Brinckman-Gymnasium[5] auf.

Güstrow 1704

Von 1556 bis 1695 war Güstrow zeitweise erneut Residenz, diesmal der Herzöge von Mecklenburg. Herzog Ulrich zu Mecklenburg begann 1558 mit dem Bau des Schlosses. Im Zuge der Zweiten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung nach dem Fahrenholzer Teilungsvertrag von 1621 entstand der Mecklenburger Landesteil Güstrow. Von 1628 bis 1629 residierte Albrecht von Wallenstein als mecklenburgischer Herzog im Güstrower Schloss. Die beiden Herzöge von Schwerin und Güstrow wurden durch Wallenstein des Landes verwiesen. Auf Befehl Wallensteins wurden regelmäßige Reitposten eingerichtet, die von Güstrow aus nach allen Richtungen ins Land gingen. In Güstrow, in einem inzwischen verfallenen Haus im Grünen Winkel 4, befand sich damit die erste Poststation Mecklenburgs. Nach Wallensteins Sturz zog 1631 der geflüchtete Güstrower Herzog Hans Albrecht wieder in seine Residenz Güstrow ein.

1695 erlosch die Güstrower Herzogslinie durch den Tod von Herzog Gustav Adolf. 1701 erfolgte durch den Hamburger Erbvergleich die dritte Landesteilung, so entstand neben Mecklenburg-Schwerin noch Mecklenburg-Strelitz. 1712 fanden in Güstrow Waffenstillstandsverhandlungen bezüglich des Großen Nordischen Krieges statt. Daran beteiligten sich Zar Peter I. (der Große) von Russland, Kurfürst August II. (der Starke) von Sachsen sowie der schwedische General Steenbock.

Von der Fürsten- zur Bürgerzeit 1750–1933

Stadtplan von Güstrow um 1750
Ansicht um 1850

Seit 1749 wanderten einige Juden ein. Mit Schutzbriefen des Herzogs ließen sich mehrere Familien nieder, gegen den Widerstand des Magistrates. Ein bedeutender Güstrower Jude war der Bildhauer Löser Cohen (1787–1873), der an den Befreiungskriegen teilnahm und das Eiserne Kreuz erhielt.[6] Bereits 1804 wurde ein jüdischer Friedhof angelegt, 1829 war die Synagoge fertig.

Von 1806 bis 1812 erfolgte die Besetzung Mecklenburgs durch die Truppen Napoleons I. 1813 wurde Güstrow zum Zentrum der Freiheitsbewegung in Mecklenburg, als von hier 600 Jäger zu Fuß und weitere 600 Jäger zu Pferd gegen Napoleon in den Kampf zogen. Zu Ehren der Kämpfer wurde 1865 das Landesdenkmal für die Befreiungskrieger 1813–1815 errichtet.

1848 stand Güstrow im Mittelpunkt der Revolution in Mecklenburg, als hier mehrere Versammlungen zur Verfassungsreform abgehalten wurden, die durch den Freienwalder Schiedsspruch letztlich erfolglos blieben.

Danach erfasste der technische Fortschritt Zug um Zug die Stadt. 1850 wurde die Bahnstrecke Güstrow–Bützow und der Bahnhof gebaut. Die Verbindung wurde 1867 über Neubrandenburg ins preußische Strasburg verlängert, wo Anschluss nach Stettin bestand. 1882 folgte die Bahnstrecke Güstrow–Plau am See sowie 1887 die Strecken nach Schwaan und nach Plaaz.

1852 ging das Gaswerk in der Nähe des Bahnhofes und die Straßenbeleuchtung mit Stadtgas in Betrieb. 1854 wurde in Güstrow eine Großherzoglich-Mecklenburgische Telegrafenstation in der Baustraße 3 errichtet. Ab dem 1. Januar 1856 bestand auch eine Telegraphenverbindung zwischen Güstrow und Neustrelitz. Über diese Verbindung waren die beiden mecklenburgischen Herzogtümer miteinander verbunden.

1883 entstand in Güstrow die erste Zuckerfabrik, sie erhielt einen Hafen am Bützow-Güstrow-Kanal, der 1896 fertiggestellt wurde. Die Beleuchtung der Hallen erfolgte mit elektrischem Bogenlicht. 1889 wurde die Güstrower Wasserleitung fertiggestellt, an die der Borwin-Brunnen erinnert. Ab 1892 wurde in Güstrow eine Stadtfernsprecheinrichtung für 28 Teilnehmer genutzt. Seit 1912 gibt es elektrischen Strom über ein Stadtnetz in Güstrow. Ab 1925 gibt es die Städtischen Werke Güstrow. 1931 wurde die erste Fernsprech-Wählvermittlungsstelle mit 800 Anschlüssen errichtet. 1933 erfolgte die Inbetriebnahme eines modernen Freiluftumspannwerkes im Norden Güstrows.

Neuere Zeit 1933–2000

Während des Nationalsozialismus wurde die jüdische Gemeinde Güstrows verfolgt. Sie hatte im April 1938 44 Mitglieder. Während der Novemberpogrome 1938 wurden 14 Juden verhaftet, am 10. Juli 1942 wurden weitere Gemeindemitglieder verhaftet und nach Auschwitz deportiert; ältere Jüdinnen wurden ins KZ Theresienstadt deportiert und kamen dort ums Leben. Nur wenigen Juden aus Güstrow gelang die Emigration nach Shanghai, Australien, in die USA, nach Chile und Palästina.[7]

Der jüdische Friedhof im Stadtteil Dettmannsdorf wurde 1938 verwüstet und die Friedhofshalle in Brand gesetzt. 1988 wurde ein Teil davon an der Straße der Befreiung (jetzt Neukruger Straße) wieder hergerichtet, wozu ein schmiedeeiserner Zaun und ein Gedenkstein von 1988 gehören. An die während der Novemberpogrome 1938 am 10. November in Brand gesetzte und später abgetragene Synagoge (Krönchenhagen 13) erinnert seit August 2006 eine Hinweistafel. Im Pflaster des Gehweges vor der ehemaligen Synagoge steht seit dem 18. August 2006 zur Erinnerung und Mahnung geschrieben:

„28.09.1829 Einweihung   Synagoge Güstrow   09.11.1938 Zerstörung“

Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehrere hundert Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern in den Rüstungsbetrieben der Stadt Zwangsarbeit verrichten. Sie waren unter anderem im Güstrower Schloss untergebracht.

In der Zeit der sowjetischen Besatzung unterhielt die Geheimpolizei NKWD ein Gefängnis am Schlossberg, in dem Verhöre und vermutlich mehrere Hinrichtungen Güstrower Bürger stattfanden. Im Mai 1946 wurden mehrere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im Alter von 15 bis 23 Jahren unter der Behauptung festgehommen, dem „Werwolf“ anzugehören. Sie wurden später in das sowjetische Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen gebracht, das mehrere von ihnen nicht überlebten.[8]

Am 17. Juni 1953 fanden in Güstrow einige Versammlungen und Streiks statt, die aber nicht eskalierten. Sie richteten sich u.a. gegen die Verstaatlichung kleinerer Betriebe. Der Möbelfabrikant Werner Bruchhäuser wurde aus der Untersuchungshaft zur Beruhigung freigelassen. Volkspolizei und Stasi hielten die Stadt fest im Griff.

Im Dezember 1981 besuchte Bundeskanzler Helmut Schmidt Güstrow anlässlich eines Staatsbesuchs in der DDR zusammen mit Erich Honecker. Die Staatschefs wurden durch Stasi-Mitarbeiter von den Bewohnern Güstrows vollständig abgeschirmt. Gemäß den Vorstellungen Honeckers inszenierten sie das Bild „eines glücklichen Volkes in heimeliger Adventsstimmung“.[9] Die meisten „Besucher des Weihnachtsmarktes“ waren in Zivil gekleidete Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, welche die Aufgabe hatten, auf dem Weihnachtsmarkt eine festliche Atmosphäre zu verbreiten und Erich Honecker zuzujubeln. 35.000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz: 14.000 vom MfS, die übrigen von der Volkspolizei. Es gab 81 Haftbefehle, 11.000 Personen standen drei Tage lang unter Kontrolle, 4500 Wohnungsuntersuchungen wurden durchgeführt.[10]

Zuckerfabrik im Jahr 1984

Die größten Betriebe Güstrows zu DDR-Zeiten waren der VEB Landmaschinenbau (LMB), das Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk (KIW), das Türenwerk (VEB Holzverarbeitung), die Zuckerfabrik (Zufa Nordkristall) sowie der VEB Getreidewirtschaft. Außerdem gab es die Spirituosenfabrik G. Winkelhausen und eine Möbelfabrik (VEB Polstermöbel), die 1972 durch Verstaatlichung aus der Firma Bruchhäuser KG hervorgegangen war und unter anderem Möbel für den Ikea-Konzern herstellte.

Von etwa 1968 bis 1988 wurden die Wohngebiete Südstadt mit 3921 Wohnungen und Distelberg mit 1216 Wohnungen in Plattenbauweise errichtet.

Nach heftigem Streit in der Wende-Zeit behielten die Straßen in den Außenbezirken weitgehend die Namen aus der DDR-Zeit. Die Straßennamen im Stadtzentrum erhielten ihre alten Namen wieder zurück: z.B. Pferdemarkt, Hageböcker Straße.

Aufruf des Neuen Forums zur Demonstration am 3. November 1989

1991 wurde die Residenzstadt Modellstadt der Städtebauförderung in den neuen Ländern. Der historische Stadtkern und der Schlossbereich wurden danach gründlich saniert. Seit 1993 konnte auch das Wohnumfeld in den Plattenbausiedlungen verbessert werden und seit 2000 erfolgte der Abriss von leerstehenden Wohnungen (Stadtumbau). 1995 fand im Schloss die erste Landesausstellung zur Tausendjahrfeier Mecklenburgs[11] statt.

Einwohnerentwicklung

(jeweils zum 31. Dezember)

Jahr Einwohner
1871 10.782
1890 14.850
1900 16.882
1919 19.810
1944 29.000
1988 38.854
1999 32.767
2000 32.323
2001 31.987
2002 31.614
Jahr Einwohner
2003 31.420
2004 31.257
2005 31.083
2006 31.083
2007 30.799
2008 30.445
2009 30.151
2010 30.018

Politik

Stadtvertretung

Kommunalwahl 2009
 %
30
20
10
0
27,61%
22,30%
19,51%
8,29%
5,65%
5,19%
3,67%
3,17%
4,6%
GWB Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel
EB Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Kürzel

Sitzverteilung in der Stadtvertretung (37 Sitze):

Der Güstrower Wählerbund, die Freie Wählergemeinschaft und ein Einzelbewerber haben sich zu einer Fraktion zusammengeschlossen.[12]

Wappen

ehemaliges Stadtwappen

Das geänderte Wappen wurde am 8. Juni 1999 vom Innenministerium genehmigt und unter der Nr. 72 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold ein stehender, nach links gewendeter, hersehender schwarzer Stier mit zwischen die Hinterfüße genommenem Schweif vor einem nach rechts gelehnten grünen Baum, oben mit vier fünfzackigen Blättern, unten mit einem fünfzackigen und einem dreizackigen Blatt.“[13]

Das Wappen wurde 1999 neu gezeichnet; in ihm ist (anders als im vorigen Wappen) der Schild goldfarben (statt rot). Der grüne Baum auf Rot war heraldisch nicht korrekt.

Flagge

„Die Stadtflagge ist gleichmäßig längsgestreift von Gelb und Grün. In der Mitte des Flaggentuchs liegt – auf jeweils zwei Dritteln der Höhe des gelben und des grünen Streifens übergreifend – das Stadtwappen in gelb. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.“[13]

Partnerstädte

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Güstrow
Güstrow, Dom
Güstrow, Pfarrkirche St. Marien

Bauwerke

Denkmale

Denkmale, Zeitzeugnisse

  • 1865: Landesdenkmal für die Befreiungskrieger 1813–1815 errichtet nach einem Entwurf des Schweriner Hofbaurates Hermann Willebrand, dem auch die Bauleitung übertragen wurde. Die Reliefs und weiblichen Allegorien wurden von dem aus Güstrow stammenden Carl Georg Ludwig Wiese geschaffen. Grundsteinlegung 1863, Einweihung 1865
  • 1883: Elisabethstein, errichtet zur Erinnerung an die Bepflanzung der Heidberge im Jahre 1583 durch Elisabeth von Dänemark († 1586), der ersten Ehefrau des Herzogs Ulrich
  • 1889: Borwinbrunnen mit der Figur des Stifters der Stadt Heinrich Borwin II. von Richard Thiele
  • 1908: Brunnen Voß un Swinegel (Fuchs und Igel) für John Brinckman von Wilhelm Wandschneider
  • 1910: Gefallenendenkmal 1870/71, Granitsockel mit Bronzeskulptur Kniender Krieger von Wilhelm Wandschneider
  • 1914: Grabdenkmal mit Bronzerelief für John Brinckman von Wilhelm Wandschneider, zum 100. Geburtstag errichtet
  • 1920: Brunnen vor der jetzigen Landesgehörlosenschule von Paul Korff
  • 1927: Gefallenendenkmal 1914/18 für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Mitglieder der Domgemeinde, Schwebender Engel von Ernst Barlach, 1937 als „entartet“ entfernt, 1941 eingeschmolzen; Der jetzige Schwebende ist ein Drittguss und eine Abformung vom Zweitguss, der in der Kölner Antoniterkirche hängt. Er wurde 1953 in einem feierlichen Gottesdienst wieder im Güstrower Dom aufgehängt.
  • 1929: Bronzeplastik Mariä Himmelfahrt, Ludwig Nolde (Osnabrück), Standort Südgiebel der katholischen Kirche
  • um 1930: Stadtwappen aus Eisenguss, Entwurf Heinrich Kaehler (Museum der Stadt Güstrow), vermutlich in den van Tongelschen Stahlwerken in Güstrow um 1930 gegossen (ursprünglich an vier verschiedenen Standorten in Güstrow vorhanden)
  • 1930: Gefallenendenkmal 1914/18 für die gefallenen Gemeindemitglieder der Pfarrgemeinde, Der auferstehende Krieger von Kurt Kluge
  • 1936: Wappenfries der Handwerkerschaft, bis in die 1950er Jahre im Flur der Kongresshalle aufgehängt, jetziger Standort ist der Tagungsraum der Kreishandwerkerschaft (Neukruger Straße)
  • 1936: Stadtwappen im Oberlicht der Eingangstür zur Kongresshalle, von Otto Schumacher gefertigt
  • 1937: Wandbilder (Tanzende Mädchen und Ballspielende Jungen) (Sgraffito), durch Erwin Fuchs in der Turnhalle der Fritz-Reuter-Schule gestaltet
Sowjetischer Ehrenfriedhof
  • 1946: Sowjetischer Ehrenfriedhof an der Plauer Chaussee für 545 Menschen, darunter sowjetische Soldaten, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, auch Frauen und Kinder, von H. Schreiber errichtet, 1962 Neugestaltung durch Martin Eggert
  • 1953: Mosaik-Wandbilder von Vera Kopetz im Theater und in der Landesgehörlosenschule geschaffen
  • 1957: Glasmalerei mit Brunnen, durch Erwin Fuchs in der Landesgehörlosenschule erstellt
  • 1956/57: Steinerne Reliefs zum Thema Bildung und Kultur, durch Jo Jastram an der damaligen Pädagogischen Hochschule errichtet (heute FHföVuR), daneben seit 1972 ein Gedenkstein für die 1938 ermordete Kommunistin Liselotte Herrmann
  • 1960: Ehrenmal für die Opfer des „Widerstandes gegen den Faschismus“, Entwurf Martin Eggert, Ausführung R. Lange
  • 1970: Gedenktafel für die Opfer des Kapp-Putsches am Rathaus vom 17. März 1920, gefertigt von R. Lange
  • Ehrenanlage für die Opfer des Faschismus auf dem Friedhof Rostocker Chaussee 2. Hauptweg mit Gedenktafel für namentlich genannte ermordete Widerstandskämpfer
  • Granitobelisk zum Gedenken an „Verschleppte“ über der Grabstätte für mindestens 25 Opfer der Zwangsarbeit
  • Gedenkstein für die Opfer der sowjetischen Geheimpolizei (Schlossberg)
  • Gedenktafel für Karl-Alfred Gedowsky (seit 2003 am Eingang des John-Brinckman-Gymnasiums für den wegen angeblicher Spionage im Alter von 20 Jahren verhafteten und 1952 in Moskau hingerichteten ehemaligen Schüler)
  • Gedenkstein für die Opfer der SED-Herrschaft (Neukrugerstraße 3 vor dem ehemaligen MfS-Gebäude)

Nicht oder teilweise erhaltene Denkmäler

  • Gefallenendenkmal 1870/71 mit der Terrakotta-Figur Germania von Alexander Calandrelli, 1876 geweiht, 1910 wegen Bauschäden abgerissen
  • Gefallenendenkmal 1914/18 des Gefangenenlagers von Kriegsgefangenen 1918 in Güstrow-Bockhorst errichtet, stark zerstört, in Resten erhalten. In Güstrow-Bockhorst lag während der NS-Zeit ein Flugplatz der Luftwaffe.
  • Gefallenendenkmal 1914/18 des Holsteinischen Artillerieregiments Nr. 24 nach Entwurf von Paul Wallat, 1923 geweiht, 1942 abgerissen (nach Angabe des Stadtarchivs 1944 abgerissen, das ins Archiv gegebene Relief ist nicht mehr auffindbar)
  • Hölzerne Reliefs aus Eichenholz, Darstellungen von Sämann und Mähender Bauer, Höhe ca. 3,5 m, Entwurf von Wilhelm Wandschneider, Ausführung durch Hermann Engel, hingen von 1935 bis in die 1970er Jahre in der Güstrower Kongresshalle, in den 1970er Jahren bei Renovierungsarbeiten zerstört und danach verbrannt
  • Wandbilder in der Cafeteria des Landkreishauses, um 1936 von unbekanntem Künstler geschaffen, durch Bauarbeiten bei der Renovierung im oberen Bereich zerstört.

Wirtschaft, Verkehr und Infrastruktur

Wirtschaft

  • Güstrow war Standort der größten Zuckerfabrik Europas, der Nordzucker AG. Im Zuge der Zucker-Quoten-Rücknahme hat die Nordzucker AG die Schließung der Zuckerfabrik nach der Kampagne 2007/2008 beschlossen.[14]
  • In der Stadt befindet sich der Hauptsitz des Getränkeherstellers Güstrower Schlossquell.

Verkehr

Von Güstrow aus besteht eine S-Bahn-Verbindung nach Rostock und Regionalexpressverbindungen nach Rostock, Berlin, Neubrandenburg und Stettin sowie Bützow und Lübeck. Die Bundesautobahn 19 verläuft östlich der Stadt. Die Bundesstraßen 103 und 104 kreuzen sich in Güstrow.

Behörden

Sitz des Amtsgerichts

Güstrow ist Sitz eines Amtsgerichts und der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege (FHöVPR) des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Güstrow
Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger der Stadt Güstrow

Literatur

  • Johann Friedrich Besser: Beiträge zur Geschichte der Vorderstadt Güstrow. 3 Bände. Güstrow, 1819-1823.
  • Bärbel Blaschke [Red.]: Beiträge zur Geschichte der Stadt : Güstrow, 1228-1978. Güstrow, 1978.
  • Horst Ende: Güstrow. (Berühmte Kunststätten). Leipzig 1993
  • Oskar Gehrig: Güstrow. (Deutsche Lande - Deutsche Kunst). Berlin 1928
  • Güstrower Jahrbuch. Güstrow, 1992- . (ZDB: 13354474, 21816013)
  • Friedrich Lorenz: 777 Jahre Stadt Güstrow. Interessantes und Amüsantes aus der Stadtgeschichte: Schwerin, 2005. ISBN 978-3-937747-03-3
  • Gisela Scheithauer [Hrsg.]: Güstrower Stadtsachen.
Bd. 1: Ehrsame, liebe Getreue ... Berlin, 1994.
Bd. 2: Steine von St. Gertruden. [Mühlengeez/Güstrow], 1999.
Bd. 3: Ein festes Haus. [Mühlengeez], 2008.
  • Angelika Schmiegelow Powell [Hrsg.]: Güstrow im 20. Jahrhundert.
Bd. 1: Geschichte und Geschichten einer mecklenburgischen Kleinstadt. Mit einem vollständigen Erstdruck der Erinnerungen an alte Häuser und deren Bewohner in unserem lieben Güstrow von Elise Langfeld, sowie 75 Zeitzeugenberichte. Bremen, 2001. ISBN 978-3-86108-760-1
Bd. 2: Güstrow im Umbruch : 60 Zeitzeugenberichte. Bremen, 2003. ISBN 978-3-86108-392-4
  • Angelika Schmiegelow Powell [Hrsg.]: Güstrow im Aufbruch, Herbst 1989. Dokumente und Erinnerungen. Güstrow, 2004. ISBN 978-3-00-015231-3
  • Wunnicke, Christoph: Der 13. Dezember 1981 in Güstrow. Ein Bischof, Polen und wenig Öffentlichkeit, In: Zeitgeschichte regional, ISSN 1434-1794, Bd. 10 (2006), 1, S.100-107.

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. Ernst Eichler: Städtenamenbuch der DDR. Leipzig 1988, S. 125.
  3. Irene Diekmann (Hg.): Wegweiser durch das jüdische Mecklenburg-Vorpommern. Potsdam 1998, S. 128f.
  4. Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Saxonia Franciscana 6. Werl 1995.
  5. Website der Schule [1].
  6. Löser Cohen: Memoiren des freiwilligen Jägers Löser Cohen. Ed. Hentrich, Berlin 1993.
  7. Bernd Kasten: Verfolgung und Deportation der Juden in Mecklenburg 1938–1945. Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern (Hrsg.), Schwerin 2008, S. 34–38, ISBN 978-3-940207-16-6
  8. A. Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Bonn 2007, S. 251 f.
  9. Stefan Wolle: Die heile Welt der Diktatur. 2. Auflage, Bonn 1999, S. 168f.
  10. Jan Eik und Klaus Behling: 13. Dezember 1981: Geisterstadt Güstrow. In: Verschlusssache. Die größten Geheimnisse der DDR. Verlag Das Neue Berlin, Berlin 2008, ISBN 978-3-360-01944-8, Seiten 204 f. Siehe auch "Potemkinsches Dorf")
  11. Johannes Erichsen (Hrsg.): 1000 Jahre Mecklenburg. Geschichte und Kunst einer europäischen Region. Landesausstellung Mecklenburg-Vorpommern 1995. Rostock 1995.
  12. Ratsinformationen
  13. a b Hauptsatzung Güstrow, PDF.
  14. 1. Oktober 2007

Weblinks

 Commons: Güstrow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Güstrow – Quellen und Volltexte

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  • Güstrow — L hôtel de ville de Güstrow …   Wikipédia en Français

  • Güstrow — Güstrow, Hauptstadt des mecklenburg. Herzogtums G. oder des Wendischen Kreises, an der schiffbaren Nebel, 13 m ü. M., Knotenpunkt der Linien Lübeck Strasburg i. U., Rostock G. und G. Meyenburg der Mecklenburgischen Friedrich Franz Eisenbahn, hat… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Güstrow — Güstrow, 1) Mecklenburg G., Herzogthum, od. Fürstenthum (Kreis) Wenden im Großherzogthum Mecklenburg Schwerin; 2) Amt darin im Kreise Wenden, 9,63 QM.; 3) Hauptstadt dieses Kreises an der Nebel u. durch Zweigbahn nach Bützow mit der Schwerin… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Güstrow — Güstrow, Hauptstadt des Wendischen Kreises in Mecklenburg Schwerin, an der Nebel, (1900) 16.882 E., Garnison, Land , Amtsgericht, Schloß, Gymnasium, Realgymnasium; 1520 1695 Residenz der Herzöge von Mecklenburg G …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Güstrow — Güstrow, mecklenburg. schwerinʼsche Kreisstadt an der Nebel mit 10100 E.; das Schloß, von 1556–1695 Residenz der Herzoge von G., dient jetzt zum Zuchthause. Freimaurerloge …   Herders Conversations-Lexikon

  • Güstrow — Infobox German Location Art = Stadt Wappen = Wappen Güstrow1.svg lat deg = 53 | lat min = 47 |lat sec = 38 lon deg = 12 | lon min = 10 |lon sec = 35 Lageplan = Güstrow in GÜ.png Lageplanbeschreibung = Bundesland = Mecklenburg Vorpommern Landkreis …   Wikipedia

  • Güstrow — Gụ̈strow   [ tro],    1) Kreisstadt in Mecklenburg Vorpommern, 15 m über dem Meeresspiegel, in seenreicher Umgebung, am teilweise kanalisierten Warnowzufluss Nebel, 36 800 Einwohner; Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und Rechtspflege in… …   Universal-Lexikon

  • Güstrow — ▪ Germany       city, Mecklenburg–West Pomerania Land (state), northern Germany. It lies along the canalized Nebel River south of Rostock. Developing out of an early settlement near an ancient Wendish fortress, the town was a significant… …   Universalium

  • Güstrow-Plauer Eisenbahn — Güstrow–Meyenburg Verlauf der Bahnstrecke Güstrow–Meyenburg Kursbuchstrecke (DB): 810 (1972) 174 (2000) Streckennummer: 6939 …   Deutsch Wikipedia

  • Güstrow (Begriffsklärung) — Güstrow ist der Name einer Stadt in Mecklenburg Vorpommern, siehe Güstrow eines ehemaligen Landkreises in Mecklenburg Vorpommern, siehe Landkreis Güstrow eines Kreises in der DDR, siehe Kreis Güstrow eines dynastischen Zweiges der Herzöge von… …   Deutsch Wikipedia

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