Grünstängelmoos

Grünstängelmoos
Gemeines Grünstängelmoos
Scleropodium purum

Scleropodium purum

Systematik
Klasse: Laubmoose (Bryopsida)
Unterklasse: Echte Laubmoose (Bryidae)
Ordnung: Hypnales
Familie: Brachytheciaceae
Gattung: Grünstängelmoose (Scleropodium)
Art: Gemeines Grünstängelmoos
Wissenschaftlicher Name
Scleropodium purum
(Hedw.) Limpr.

Das Gemeine Grünstängelmoos (Scleropodium purum) ist ein Moos aus der Familie der Kurzbüchsenmoose. Es handelt sich um ein sehr typisches Waldbodenmoos, welches besonders für junge, aufgeforstete Wälder charakteristisch ist. Es wächst bevorzugt an nährstoffreichen, vom Menschen geschaffenen Standorten und wird durch Neuaufforstungen stark gefördert. Momentan vermehrt sich das Moos weitgehend vegetativ. Fruchtende Bestände werden in neuerer Zeit nur noch äußerst selten beobachtet, was wahrscheinlich durch die starke Luftverschmutzung hervorgerufen wird.

Blatt, Vergrößerung: 40x
Laminazellen, Vergrößerung: 400x

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Es bildet oft ausgedehnte Rasen aus bis zu 15cm langen Stämmchen. Diese sind relativ regelmäßig einfach gefiedert, was dem Moos ein recht auffallendes Aussehen gibt. Die Farbe schwankt zwischen gelbgrün, braungrün, grasgrün und dunkelgrün.

Die Blätter sind breit eiförmig und vorne mit einer kurzen Spitze. Die ungefähr bis zur Blattmitte reichende Blattrippe ist gegabelt oder von Grunde an doppelt. Die Blätter sind deutlich hohl und liegen entlang des Stämmchens so übereinander, dass unter ihnen ein abgeschlossener Hohlraum entsteht. Hierdurch wirken die Stämmchen wurmförmig oder geschwollen. Man geht davon aus, dass in diesem Hohlraum durch Kapillarwirkung Wasser entlanggeleitet werden kann.

Insgesamt ähnelt dieses Moos im Habitus dem Rotstängelmoos (Pleurozium schreberi). Bei diesem ist aber der Stängel selber deutlich rot verfärbt, während beim Grünstängelmoos der Stängel stets dieselbe Farbe wie die restliche Pflanze hat, jedoch niemals rötlich durch die Blätter hindurchschimmert.

Verbreitung

Das Gemeine Grünstängelmoos kommt vor allem in Wäldern und an Waldrändern vor. Es gilt als Zeigerart für stickstoffreiche Waldböden. Im allgemeinen zieht es saure Lehm- oder Sandböden vor. An passenden Standorten kann es Massenpopulationen bilden.

Es ist auf der ganzen Nordhemisphäre sowie auf Neuseeland und in Teilen Afrikas verbreitet. In Mitteleuropa ist es vom Flachland bis zur Waldgrenze überall weit verbreitet und häufig.

Literatur

  • Nebel, Philippi: Die Moose Baden-Württembergs Band 2 (Ulmer Verlag, 1. Auflage, 2001 ISBN 3-8001-3530-2)

Weblinks


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