Guadarrama-Tunnel

Im Guadarrama-Tunnel unterquert die Hochgeschwindigkeitsstrecke Madrid–Valladolid das zentralspanische Gebirge Sierra de Guadarrama. Der Bau dieses Tunnels im Zuge der 198 km langen AVE-Verbindung Madrid–Segovia–Valladolid wurde 2002 begonnen, die Inbetriebnahme dieser Hochgeschwindigkeitsstrecke erfolgte im Dezember 2007. Er ist der längste Tunnel in Spanien (wenn der Tunnel der Metrolinie 12 in Madrid unberücksichtigt bleibt).

Verlauf

Die Südeinfahrt befindet sich bei dem Ort Miraflores de la Sierra, etwa 50 km nördlich von Madrid, in 998 m Höhe. Von dort steigt der Tunnel mit 15 Promille Steigung auf eine Scheitelhöhe von 1200 m an, um dann in einem Gefälle von 9 Promille auf 1114 m beim Nordportal in der Nähe von Segovia abzufallen. Die größte Überdeckung wird mit 992 m unter dem 2.429 m hohen Gipfel von Peñalara erreicht.^[1]

Jedes der beiden Richtungsgleise verläuft in einer separaten Tunnelröhre mit 9,45 m Außendurchmesser und 8,50 m Innendurchmesser. Bei 30 m Achsabstand ist die Weströhre 28.407,70 m und die Oströhre 28.418,66 m lang. Alle 250 m wurden Verbindungsstollen zwischen den Tunnelröhren angelegt. Diese können belüftet werden und dienen im Notfall als Rettungsräume.

Geschichte

Insgesamt vier^[1] Tunnelbohrmaschinen waren ab Oktober 2002^[1] von den Portalen aus im Einsatz, je zwei von den im Wettbewerb stehenden deutschen Unternehmen Herrenknecht und Wirth. Es wurden vier Millionen Kubikmeter Gestein, vornehmlich Granit ausgebrochen.

Die Oströhre wurde am 5. Mai 2005 durchgeschlagen. ^[1] Der letzte Durchschlag erfolgte am 1. Juni 2005.

Die Baukosten lagen bei 1,219 Milliarden Euro und wurden zu 70 Prozent durch die Europäische Union getragen.^[1]

Siehe auch

• Pajares-Tunnel

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b c d e} Spain's high speed step change. In: Today's railways Europe. June 2008, ISSN 1354-2753, S. 32–43

40.7788-3.7677

Koordinaten: 40° 46′ 44″ N, 3° 46′ 4″ W