Gunda-Werner-Institut

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Logo der Heinrich-Böll-Stiftung

Die Heinrich-Böll-Stiftung e.V. (hbs) ist die nach Heinrich Böll benannte parteinahe Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen.

Inhaltsverzeichnis

Strukturen

Zentrale der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin-Mitte, Schumannstr. 8

Mit ihrem Namensgeber, dem Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll, verbindet die Stiftung laut ihrem Leitbild die Verteidigung von Freiheit, Zivilcourage, streitbare Toleranz und Wertschätzung von Kunst und Kultur als eigenständige Sphären des Denkens und Handelns.[1] Entgegen dem Namen ist die Heinrich-Böll-Stiftung ihrer Rechtsform nach keine Stiftung, sondern ein Eingetragener Verein. Sie ist eine föderal organisierte Bundesstiftung mit sechzehn Landesgliederungen. Ihre satzungsgemäßen Aufgaben sind „die politische Bildung im In- und Ausland zur Förderung der demokratischen Willensbildung, des gesellschaftspolitischen Engagements und der Völkerverständigung“. Dabei orientiert sie sich an den politischen Grundwerten Ökologie, Demokratie, Solidarität und Gewaltfreiheit. Dazu kommen zwei große Querschnittsthemen, die die gesamte Arbeit der Stiftung durchziehen: Migration und Geschlechterdemokratie.[2]

In ihrer jetzigen Form existiert die Heinrich-Böll-Stiftung seit 1996/1997. Am 1. Juli 1997 nahm sie ihre Arbeit im Sitz der Stiftung in den Hackeschen Höfen in Berlin auf; seit Juni 2008 befindet sich der Hauptsitz in der Schumannstraße in Berlin-Mitte gegenüber dem Deutschen Theater. Den Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung bilden seit 2002 Ralf Fücks und Barbara Unmüßig; Birgit Laubach ist Geschäftsführerin.[3]

Zur Stiftung gehören des weiteren:

  • das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung, das Stipendien an Studierende und Promovierende vergibt
  • das Gunda-Werner-Institut für Feminismus und Geschlechterdemokratie
  • die Grüne Akademie
  • die Weiterbildungsakademie GreenCampus
  • das Archiv "Grünes Gedächtnis"
  • 27 Auslandsbüros

Geschichte

Bereits vor 1983 verfügten die Grünen auf Länderebene über parteinahe Landesstiftungen. Diese hatten auch schon vor 1983 versucht, eine der Partei nahestehende Stiftung auf Bundesebene zu gründen. Neben den Landesstiftungen gab es bundesweit eine den Grünen nahestehende, von Frauen aus der Frauenbewegung getragene Frauenanstiftung. Die Bundeskonferenz unabhängiger Friedensgruppen und der Bundeskongress entwicklungspolitischer Aktionsgruppen trugen die „alte“ Heinrich-Böll-Stiftung.

Die Initiative zur Gründung der Heinrich-Böll-Stiftung konstituierte sich am 14. September 1986 in Köln. Am 1. Juli 1988 gründeten die VertreterInnen der damals existierenden 8 grünennahen Landesstiftungen den Verein Buntstift-Föderation grünnaher Landesstiftungen und Bildungswerke e. V. mit Sitz in Göttingen. Am 26. Juli 1988 wurde der Stiftungsverband Regenbogen e. V. als Dachverband der Einzelstiftungen Buntstift, Frauen-Anstiftung und der alten Heinrich-Böll-Stiftung inauguriert. Am 15. August erkannte der Bundesvorstand der Grünen den Stiftungsverband Regenbogen als die ihm nahestehende politische Stiftung an.

Die Fusion der Einzelstiftungen zur neuen Heinrich-Böll-Stiftung wurde auf einer Bundesversammlung von Bündnis 90/Die Grünen im März 1996 in Mainz in die Wege geleitet.[4] „Geschlechterdemokratie“ und „Migration“ wurden als „Gemeinschaftsaufgaben“ in der Satzung verankert. Die gemeinsame Verpflichtung, sich gegen die Diskriminierung von Homosexuellen einzusetzen, wurde ebenfalls berücksichtigt.[5]

Finanzierung

Wie bei den anderen parteinahen Stiftungen stammt der überwiegende Teil des Budgets der Stiftung aus Mitteln des Bundes. Für 2007 gibt die Stiftung in ihrem Jahresbericht an: "Im Berichtsjahr 2007 haben sich die Erträge ohne Baumittel gegenüber dem Vorjahr geringfügig um rd. 1 Mio. Euro (entspricht 3 Prozent) auf 37,1 Mio. Euro erhöht. Der Zuwachs kam insbesondere der Studienförderung und der internationalen Tätigkeit der Stiftung zugute. Gewachsen sind auch die Mittel, die bei der EU akquiriert worden sind (um 379 T Euro auf 1.076 T Euro)."[6]

Aktuelle Entwicklungen

Klimawandel: Die internationale Klimaarbeit der Heinrich-Böll-Stiftung steht unter das Motto "Klima der Gerechtigkeit". Ein Beispiel ist der Appell Afrikas Stimme gegen den Klimawandel. Unter der Schirmherrschaft der Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai wird hier an die Verantwortlichen in den Industrie- und Schwellenländern appelliert, mehr für den Klimaschutz zu tun. An der Weltklimakonferenz in Bali nahm die Stiftung mit zahlreichen Publikationen und Veranstaltungen teil.

China: Die Stiftung beschäftigt sich sowohl mit Chinas rasantem Wirtschaftswachstum und seinen Folgen, mit möglichen Strategien für eine Nachhaltige Entwicklung im Allgemeinen und im Städtebau im Besonderen wie auch mit der Chinapolitik des Westens. Zudem unterstützt sie seit über zehn Jahren Projekte, die dazu beitragen, die kulturelle Identität und Selbstbestimmung der Tibeter zu stärken. Hierzu arbeitet die Böll-Stiftung mit dem Tibetan Center of Human Rights and Democracy im indischen Dharamsala zusammen.

Grundeinkommen: Ein wichtiges Thema bundesdeutscher Politik ist die Soziale Sicherheit. Hier wird durch Veröffentlichungen, Konferenzen und Expertenworkshops über neue Konzepte flexibler Arbeit diskutiert, die es ermöglichen, private Entfaltung und Lebenssicherung zu vereinbaren. Besonders intensiv fiel dabei die Beschäftigung mit Konzepten für ein Grundeinkommen und eine Teilhabegesellschaft aus.

Demokratisierung: Ein wichtiges Thema der Stiftungsarbeit sind Demokratisierungsbestrebungen in verschiedenen Teilen der Welt. Die Heinrich-Böll-Stiftung ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung.

Preise

Die Heinrich-Böll-Stiftung vergibt die folgenden Preise:

Weblinks

Nachweise

  1. Leitbild der Heinrich-Böll-Stiftung http://www.boell.de/navigation/ueber-uns-519.html
  2. http://www.boell.de/stiftung/struktur/ueber-uns-309.html
  3. http://www.boell.de/stiftung/struktur/struktur-2223.html
  4. http://www.boell.de/stiftung/geschichte/geschichte.html
  5. http://www.boell.de/stiftung/ueber-uns-309.html#310
  6. Jahresbericht 2007 der Heinrich-Böll-Stiftung (PDF) - dort S. 57ff. http://www.boell.de/downloads/stiftung/Boell_Jahresberich_2007-V24-kommentierbar.pdf

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