- Gänsehaut
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Als eine Gänsehaut (lat.: cutis anserina) bezeichnet man das typische Bild von aufgerichteter Körperbehaarung und kleiner Erhebungen der Hautoberfläche vor allem an Armen und Beinen, das dem Anblick einer gerupften Gans ähnelt. In Frankreich, Spanien und der Schweiz wird das Phänomen auch als Hühnerhaut bezeichnet. In Graubünden (Schweiz), Vorarlberg (Österreich), dem Allgäu bis hin zum Chiemgau (südliches Bayern) wird gerne der Begriff Hennenhaut verwendet. In der Region um Wien wird der Begriff lediglich leicht variiert zu Ganselhaut. Teilweise wird die Gänsehaut umgangssprachlich als Hühnchenkostüm bezeichnet.
Bei Kälte (Zittern), Angst oder Erregung kommt es zu einer vom vegetativen Nervensystem gesteuerten Kontraktion des Haarbalgmuskels (lat. Musculus arrector pili) so, dass sich der Haarfollikel über die Hautoberfläche erhebt und sich das Haar aufrichtet (medizinischer Fachbegriff Piloerektion). Dies diente zur Einschließung von mehr Luft zwischen den Haaren der Vorfahren des Menschen, von denen der Mensch die Reaktion „geerbt“ hat. An generell unbehaarten Hautflächen, wie Fußsohlen und Handflächen, kann keine Gänsehaut entstehen. Regionen mit selbst nur minimaler bzw. stark rudimentärer Behaarung dagegen zeigen bei entsprechenden Bedingungen durchaus diese sehr eindeutige Reaktion.
Gänsehaut tritt oft auch dann auf, wenn man von einem positiven Moment oder Erlebnis berührt ist, wie zum Beispiel einem Musikstück oder einer jubelnden Menschenmenge.
Gänsehaut kann auch im Rahmen der Totenstarre entstehen. Ursache ist eine erhaltene Erregbarkeit der Musculi arrectores pilii.[1]
Weblinks
Commons: Gänsehaut – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWiktionary: Gänsehaut – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenEinzelnachweise
- ↑ Burkhard Madea, Reinhard Dettmeyer: Basiswissen Rechtsmedizin, Springer-Verlag, 1. Auflage, September 2007, Seite 73, ISBN 978-3-540-71428-6
Kategorien:- Physiologie der Haut
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