- Günter Lütjens
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Günther Lütjens (* 25. Mai 1889 in Wiesbaden; † 27. Mai 1941 im Nordatlantik) war deutscher Marineoffizier in der Kaiserlichen Marine, der Reichsmarine und der Kriegsmarine, Admiral der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Lütjens trat nach seinem Abitur 1907 in die Kaiserliche Marine ein und wurde 1910 zum Leutnant befördert. Im Ersten Weltkrieg war er Kommandant von Torpedobooten und wurde zum Kapitänleutnant befördert.
Nach dem Krieg hatte er in der Reichsmarine verschieden Stabsposten inne und übernahm 1933 das Kommando über den Leichten Kreuzer Karlsruhe. Im Jahre 1936 war er Chef des Personalamtes der neuen Kriegsmarine. 1937 wurde er Führer der Torpedoboote und erhielt seine Beförderung zum Konteradmiral.
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war Lütjens zunächst Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte. Bei der Operation Weserübung (Besetzung Norwegens 1940) war Lütjens Kommandeur der Deckungsgruppe. Im Juni 1940 wurde er Flottenchef und Befehlshaber der Schlachtschiffe.
In dieser Funktion führte er mit den Schlachtschiffen Gneisenau und Scharnhorst im Februar und März 1941 Operationen gegen die britische Handelsschiffahrt im Atlantik durch.
Lütjens als Befehlshaber beim Unternehmen Rheinübung
Am 18. Mai 1941 lief Lütjens auf dem neuen Schlachtschiff Bismarck zum Unternehmen Rheinübung in den Atlantik aus. Ziel der Operation war es, die Versorgung der Britischen Inseln zu stören. Als Flottenchef war er Befehlshaber an Bord des Schlachtschiffes.
Am 24. Mai versenkte die Bismarck den Schlachtkreuzer HMS Hood. Seine Führung während des Gefechts und nach der Versenkung der Hood ist allerdings umstritten. Als Lütjens die Feuereröffnung zu lange hinauszögerte, sah sich der Kommandant der Bismarck Ernst Lindemann dazu veranlasst, mit dem Ausspruch: »Ich laß mir doch nicht mein Schiff kaputtschießen – Feuererlaubnis!« seinen Vorgesetzten zu übergehen, was dieser widerspruchslos hinnahm. Dies war, nachdem Lütjens bereits die Möglichkeit der Treibstoffergänzung während der Liegezeit im Grimstadfjord in Norwegen nicht genutzt hatte, ein weiterer Hinweis darauf, dass Lütjens möglicherweise unter Depressionen litt oder aus anderen Gründen das Unternehmen für aussichtslos hielt, was sein für einen Flaggoffizier ungewöhnlich fatalistisches Verhalten erklären könnte.
Nachdem die Bismarck von britischen Kräften beschädigt worden war, entließ er das Begleitschiff, die Prinz Eugen und versuchte mit seinem Flaggschiff Brest zu erreichen, um es reparieren zu lassen. Wegen der enormen Anstrengungen der Briten, die Bismarck zu versenken, schlug dies jedoch fehl. Die Bismarck wurde in Folge der Entscheidungen Lütjens (Absetzung von zwei ungewöhnlich langen Funkmeldungen, die vom Gegner eingepeilt wurden) am 26. Mai 1941 von schweren britischen Flottenverbänden gestellt. Das Schlachtschiff wurde zum Wrack geschossen und torpediert, zudem wurden Maßnahmen zur Selbstversenkung getroffen. Die Bismarck sank um 10:36 Uhr. Zusammen mit Lütjens starben 2105 Soldaten der Besatzung der Bismarck, es wurden nur 118 Soldaten lebend geborgen.
Zerstörer Lütjens
1969 wurde ein Zerstörer der Bundesmarine nach Günther Lütjens benannt, siehe Lütjens (D 185).
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern[2]
- Oldenburgisches Friedrich August-Kreuz II. und I. Klasse[3]
- Ritterkreuz des Ordens vom Zähriger Löwen II. Klasse[4]
- Hamburger Hanseatenkreuz[5]
- Komturkreuz mit Stern des ungarischen Verdienstordens am 20. August 1938[6]
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes am 26. Oktober 1939[7]
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 20. Dezember 1939[8]
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 14. Juni 1940[9]
- Zerstörer-Kriegsabzeichen am 11. November 1940[10]
- Flotten-Kriegsabzeichen am 9. Mai 1941[11]
Einzelnachweise
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
- ↑ Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der Überwasserstreitkräfte der Kriegsmarine, Band 2: L-Z, Biblio Verlag, Osnabrück 1996, ISBN 3-7648-2498-0, S. 19-23
Literatur
- Gerhard Hümmelchen: Admiral Günther Lütjens; in: Gerd R. Ueberschär (Hrsg.): Hitlers militärische Elite. Vom Kriegsbeginn bis zum Weltkriegsende Bd. 2, Primus Verlag, Darmstadt 1998, ISBN 3-89678-089-1, ISBN 3-534-12678-5 (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Seite 136-142
Weblinks
Personendaten NAME Lütjens, Günther KURZBESCHREIBUNG Admiral der deutschen Kriegsmarine GEBURTSDATUM 25. Mai 1889 GEBURTSORT Wiesbaden STERBEDATUM 27. Mai 1941 STERBEORT Nordatlantik
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