- Günter Ungeheuer
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Günther Ungeheuer (* 15. Dezember 1925 in Köln; † 13. Oktober 1989 in Bonn) war ein deutscher Bühnen-, Film- und Fernsehschauspieler.
Inhaltsverzeichnis
Beruf
Mit 17 Jahren begann Günther Ungeheuer 1942 eine Ausbildung an der Schauspielschule der Städtischen Bühnen in Köln, wenig später wurde er zum Kriegsdienst im 2. Weltkrieg eingezogen. Nach der Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft spielte er ab 1945 in Köln und Bonn Theater. Weitere Stationen seiner Bühnentätigkeit, wo er unter anderem bei den Bad Hersfelder Festspielen, als „Mackie Messer” auftrat oder den „Orest” und den „Hamlet”, sowie den „Fiesco” (Schiller) und den „Jago” in Shakespeares „Othello” spielte, waren Trier, Münster und Oberhausen, sowie acht Jahre am Deutschen Theater in Göttingen.
In seinen zahlreichen Film- und Fernsehrollen verkörperte er aufgrund seiner eindrucksvollen Physiognomie hauptsächlich Gangster und andere Bösewichte. Der fiese Soldat in seinem Filmdebüt in Hunde, wollt ihr ewig leben (Regie:Paul May) oder der KZ-Aufseher neben dem Häftling Götz George in „Mensch und Bestie” (1963) oder 1964 auch als eine Kiezgröße in „Polizeirevier Davidswache” von Jürgen Roland waren nur einige seiner über 100 Rollen in Film und Fernsehproduktionen. Auch in den beliebten Krimi-Serien „Der Kommissar”, „Derrick”, „Der Alte” war er in den 1970er Jahren ständig vertreten. In den 1980er Jahren versuchte er sich von diesem Böser-Bube-Image zu lösen und agierte, von der Kritik durchaus als beachtenswert eingestuft, in einigen Komödien wie Der Experte (1988), Didi auf vollen Touren (1986) und erstmals in Sigi, der Straßenfeger (1984), allesamt auf der damaligen Dieter Hallervorden-Welle reitend.
Synchron und Hörspiel
Auch als Synchronsprecher war Günther Ungeheuer tätig. So lieh er seine Stimme unter anderem Allan D. Mercant in der Serie Perry Rhodan auf den Europa-Platten und George Raft in Todesangst bei jeder Dämmerung, Jean Yanne in Weekend und Claude Brasseur. 1969 sprach er den Paul Cox in dem Hörspiel Gestatten, mein Name ist Cox - Heißen Dank fürs kalte Büffet. Seine Partner waren u. a. Peter Pasetti, Paul Dahlke, Diana Körner, Reinhard Glemnitz und Herbert Fleischmann. Drei Jahre zuvor sprach er den Danny Clayton, einen der Hauptfiguren in den Hörspiel Paul Temple und der Fall Genf von Francis Durbridge. Die Darsteller waren hier u. a. René Deltgen, Irmgard Först, Paul Klinger, Lola Müthel und Walter Jokisch.
Seine markante Stimme verschaffte ihm zahlreiche Engagements bei Plattenfirmen, die ihn als Erzähler für ihre in den 1980er Jahren produzierten Gruselserien engagierten.
Privat
Günther Ungeheuer starb 1989 mit 63 Jahren in einem Krankenhaus in Bonn an Lymphdrüsenkrebs. Seit 1952 war er mit der auch als Managerin für ihn arbeitenden Roswitha Krämer verheiratet.Seine Grabstelle liegt auf dem Friedhof Schwall bei Emmelshausen im Hunsrück.
Filme und TV-Auftritte (Auswahl)
- Derrick - Rachefeldzug (1989) TV Episode, letzte Rolle vor seinem Tod
- Didi - Der Experte (1988)
- Didi auf vollen Touren (1986)
- Sigi, der Straßenfeger (1984)
- Derrick - Gangster haben andere Spielregeln (1984) TV Episode
- Jägerschlacht (1982)
- Tatort - Folge: So ein Tag ... (1982)
- Tatort - Folge: Freund Gregor (1979)
- Sonderdezernat K1 (1977)
- Der Alte - Blütenträume (1977)
- Tatort - Folge: Cherchez la femme oder Die Geister am Mummelsee (1973)
- Der Kommissar - Folge 22: Tod eines Klavierspielers (1970)
- Ein Mann namens Harry Brent (1968) TV-Mehrteiler nach Francis Durbridge
- Maigret und sein größter Fall (1966)
- 4 Schlüssel (1966)
- Polizeirevier Davidswache (1964)
- Mensch und Bestie (1963)
- Fabrik der Offiziere (1960)
- Drillinge an Bord (1959)
- Natürlich die Autofahrer (1959)
- Der letzte Fußgänger (1959)
- Nacht fiel über Gotenhafen (1959)
- Hunde, wollt ihr ewig leben (1958)
Weblinks
- Literatur von und über Günther Ungeheuer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Günther Ungeheuer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Günther Ungeheuer in der Deutschen Synchronkartei
- Foto und Kurzbiografie
Personendaten NAME Ungeheuer, Günther KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler GEBURTSDATUM 15. Dezember 1925 GEBURTSORT Köln STERBEDATUM 13. Oktober 1989 STERBEORT Bonn
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