- Güstrow-Plauer Eisenbahn
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Güstrow–Meyenburg Verlauf der Bahnstrecke Güstrow–MeyenburgKursbuchstrecke (DB): 810 (1972)
174 (2000)Streckennummer: 6939 Streckenlänge: 61,8 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Legendevon Rostock von Bad Kleinen 59,8 Güstrow 56,3 Priemerburg nach Rostock und Neubrandenburg 52,9 Klueß 47,8 Hoppenrade (Meckl) 44,4 Klein Grabow 41,0 Marienhof 38,1 Krakow am See (Meckl) 33,7 Anst Bossow 30,1 Awanst Glave von Blankenberg (Meckl) von Parchim 24,6 Karow (Meckl) nach Waren (Müritz) Ldst Leisten 15,2 Plau am See 10,6 Silbermühle 9,8 Awanst Plau am See-Appelburg 6,4 Ganzlin nach Röbel 1,5 Wendisch Priborn Datei:BSicon eGRENZE.svg0,0 63,5 Landesgrenze
Mecklenburg-Vorpommern–Brandenburg61,5 Meyenburg nach Wittstock nach Pritzwalk Die Bahnstrecke Güstrow–Meyenburg ist eine Bahnstrecke in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Sie verbindet die Orte Güstrow, Karow, Plau am See und das brandenburgische Meyenburg. Der planmäßige Verkehr auf dieser Strecke wurde im Jahr 2000 eingestellt. Die Infrastruktur auf dem Südabschnitt Karow–Meyenburg ging 2004 in das Eigentum der Prignitzer Eisenbahn (PEG) über, für den Nordabschnitt zwischen Priemerburg und Karow geschah dies im November 2007.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1882 wurde die Güstrow-Plauer Eisenbahn-Gesellschaft unter Beteiligung der Städte Güstrow, Krakow am See, Plau am See und Rostock gegründet. Hauptaktionär war jedoch die Bahnbaugesellschaft Lenz & Co GmbH, die Bau und Betriebsführung übernahm.
Am 5. Dezember 1882 wurde die Strecke eröffnet, die von Priemerburg von der Bahnstrecke Bützow–Szczecin abzweigte und in südlicher Richtung Krakow, Karow und schließlich nach 44 Kilometern Plau am See erreichte. Die Fortsetzung in Richtung der preußischen Grenze bei Meyenburg führte am 5. Dezember 1886 über Ganzlin bis Wendisch Priborn. Der Lückenschluss fand am 11. Dezember 1887 statt, als auch die Preußische Staatsbahnen ihre Strecke Meyenburg–Pritzwalk–Neustadt (Dosse) fertiggestellt hatte. Inzwischen war von der Güstrow-Plauer Eisenbahn-Gesellschaft am 1. Dezember 1887 eine 10 Kilometer lange Strecke von Priemerburg nach Plaaz an der Lloydbahn Neustrelitz–Warnemünde geschaffen worden.
Im Jahre 1890 ging durch Kauf die gesamte Bahn mit einer Streckenlänge von rund 70 Kilometern in das Eigentum des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin über.
Die Strecke diente immer vor allem lokalen Zwecken, wobei die Züge aus Richtung Güstrow in Meyenburg fast alle in Richtung Pritzwalk und meist weiter nach Wittenberge oder Neustadt (Dosse) durchgebunden waren. In den 1950er Jahren gab es einen durchgehenden Personenzug von Berlin über Neuruppin, Wittstock, Meyenburg nach Güstrow beziehungsweise Rostock.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Bedeutung der Strecke namentlich für den Güterverkehr, da die traditionellen Hauptbahnstrecken in diesem Gebiet teilweise demontiert (Rostock–Berlin) oder nur noch eingleisig waren. Zu DDR-Zeiten wurden mehrere Bahnhöfe für längere Güterzüge ausgebaut. Auch nach Wiederherstellung der Hauptstrecken blieb die Strecke für den Güterverkehr sowie für strategische Zwecke wichtig. Vor allem vor 1960 fuhren einzelne D-Züge, vor allem im Sommer, planmäßig über diese Strecke. Zuletzt 1975 gab es in den Sommerferien ein Zugpaar Rostock–Güstrow–Karow–Plau–Pritzwalk–Wittenberge–Erfurt.
In den 1970er und 1980er Jahren war die Strecke im Personenverkehr Teil der Kursbuchstrecke 810, Wittenberge–Pritzwalk–Meyenburg–Güstrow. Das Personenzugangebot blieb jahrelang konstant. Täglich gab es vier durchlaufende Zugpaare, die für den Abschnitt von Meyenburg nach Güstrow rund 110 Minuten brauchten. Hinzu kamen zwei werktägliche Paare von Güstrow nach Krakow bzw. Karow. Drei Mal am Tag wurde der Bahnhof Karow zum Nebenbahnknoten, wo sich Züge in vier oder sogar fünf Richtungen trafen.
1992 und 1993 führte man versuchsweise ein bzw. zwei Eilzugpaare Neustadt (Dosse)–Güstrow ein, die aber nur bis 1994 verkehrten. Seit 1997 wurde die Strecke im Zweistundentakt bedient und 1998 der Verkehr der Strecke von der PEG übernommen. Die Züge verkehrten meistens von Neustadt (Dosse) durchgehend nach Güstrow.
Trotz zuletzt gestiegener Fahrgastzahlen wurde der reguläre Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt Meyenburg–Priemerburg am 24. September 2000 eingestellt.
Der Güterverkehr wurde zu Ende des gleichen Jahres ebenfalls eingestellt.
Gegenwärtiger Betrieb
Die Strecke wird für Überführungen und gelegentlichen Ausflugsverkehr im Sommer genutzt. Der Streckenteil Karow–Priemerburg war von Ende 2004 bis Frühjahr 2008 stillgelegt.[1] Am 24. Mai 2008 hat die Prignitzer Eisenbahn die Wiederinbetriebnahme dieses Abschnittes als öffentliche Eisenbahninfrastruktur vollzogen.[2] Sowohl Güterverkehr als auch touristische Nutzung sind möglich.[3][4] So fanden am 16. und 17. August 2008 Schienenbusfahrten von Berlin nach Krakow am See statt.[5] Insbesondere das vom Tourismus lebende Krakow am See ist auch an einer Wiederaufnahme des Personenverkehrs interessiert. Um den Streckenteil Karow–Meyenburg regelmäßig zu befahren, sind Maßnahmen zur Streckenertüchtigung erforderlich, insbesondere an der Signaltechnik.[6]
Sonstiges
Während der Güstrower Stadtteil Primerburg heißt, behielt der Bahnhof Priemerburg bis heute seinen Namen.
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnbundesamt, Liste stillgelegten (DB) Eisenbahnstrecken, Stand November 2007
- ↑ http://www.prignitzer-eisenbahn.de/gruppe/peg_is/downloads/IS-Nutzung_IbnWKA-WPI_220508.pdf
- ↑ Bahn-Report, Ausgabe 2/2008, S. 45
- ↑ http://www.prignitzer-eisenbahn.de/aktuell/abschied_vt798br2.html
- ↑ http://www.lokreport.de/termine/termine_august.html
- ↑ http://www.svz.de/lokales/guestrow/artikeldetails/article/214/zuege-koennen-wieder-fahren.html Artikel in der Schweriner Volkszeitung
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