- HMCS Chicoutimi (SSK 879)
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Dienstzeit Typ: Flotten-U-Boot Kiellegung: November 1983 Stapellauf: 2. Dezember 1986 Indienststellung: 2. Juni 1990 Status: 1994 außer Dienst gestellt Dienstzeit Typ: Jagd-U-Boot Erworben: 1998 Indienststellung: Oktober 2004 Status: im Trockendock (siehe Text) Technische Daten Verdrängung: 2.260 Tonnen (aufgetaucht)
2.500 Tonnen (getaucht)Länge: 70,3 m (230 ft) Breite: 7.2 m (23 ft) Tiefgang: 5.5 m (18 ft) Antrieb: Diesel-elektrisch.
2 Paxman Valenta 16 RPA Diesel-Generatoren mit 4.070 PS (3.035 kW)
2 GEC, 6. 798 PS (5.000 kW) Motor-GeneratorenGeschwindigkeit: 12 Knoten (aufgetaucht)
20 Knoten (getaucht)Tauchtiefe: 200 m Reichweite: 10.000 nautische Meilen bei 12 Knoten Besatzung: 57 Offiziere und Mannschaften Bewaffnung: sechs 21-Inch Torpedorohre, 18 Mark 48 Schwergewichtstorpedos Die HMCS Chicoutimi ist ein konventionelles Langstrecken-Jagd-U-Boot der Victoria-Klasse der kanadischen Marine. Die Chicoutimi wurde als HMS Upholder (S40) für die Royal Navy Großbritanniens gebaut und später von Kanada übernommen. Während der Überführungsfahrt gab es an Bord ein Feuer bei dem ein Seemann ums Leben kam.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das U-Boot wurde für die Royal Navy als HMS Upholder (S40) und Typschiff der Upholder-Klasse gebaut. Benannt wurde sie nach dem im Zweiten Weltkrieg gebauten U-Boot HMS Upholder (P37). Der Bau erfolgte durch Vickers Shipbuilding & Engineering Limited und am 2. Dezember 1986 erfolgte der Stapellauf. Wegen eines möglichen Problems mit den Torpedorohren verspätete sich die Indienststellung auf den 2. Juni 1990. Nach Ende des Kalten Krieges führten Sparmaßnahmen zur Einstellung des Programms und zur Außerdienststellung im April 1994, gemeinsam mit den drei Schwesterschiffen der Klasse. Im Jahr 1998 wurde das Boot an Kanada verkauft und dort als HMCS Chicoutimi, benannt nach der Stadt Chicoutimi, in Dienst gestellt.
Überführung und Unfall
Seit der Außerdienststellung waren mehrere Jahre vergangen als mit den Arbeiten begonnen wurde um das Boot wieder in Dienst zu stellen. Bei den Arbeiten wurde festgestellt, dass Teile des Schiffes stark korrodiert und nicht mehr sicher waren, der Druckkörper war hiervon nicht betroffen. Teile der Einbauten waren defekt oder waren ausgeschlachtet worden um Ersatzteile für ihr Schwesterschiff, die HMCS Corner Brook zu gewinnen. Die Chicoutimi wurde als letzte der in Victoria-class umbenannten Boote am 2. Oktober 2004 auf der Faslane Naval Base übergeben. Zwei Tage später brach sie zur Überführung in ihren den neuen Heimathafen CFB Halifax in Nova Scotia auf.
Am 5. Oktober fuhr das Boot aufgetaucht durch schwere See etwa 160 km nordwestlich von County Mayo, Irland. Beide Luken im Turmausguck waren offen gelassen worden und etwa 2000 Liter Salzwasser drangen in das Schiff ein. Das Salzwasser verursachte Kurzschlüsse und ein Feuer. Neun Besatzungsmitglieder erlitten Rauchvergiftungen und das Boot trieb antriebslos in der schweren See. Drei der Besatzungsmitglieder wurden am nachsten Tag in das Sligo General Hospital auf Irland ausgeflogen, eines in kritischem Zustand. Später, am 6. Oktober bestätigte Kanadas Premierminister, dass einer der Verletzten auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben sei.
Mehrere irische und britische Schiffe leisteten Hilfe. Ein irisches Schiff, die LÉ Róisín wurde durch die schwere See beschädigt und musste wieder in den Heimathafen abdrehen. Um 14 Uhr erreichte die Fregatte HMS Montrose der Royal Navy die Chicoutimi zusammen mit dem Versorger RFA Wave Knight und weitere 3 Schiffe waren auf dem Weg. Später stieß die irische LÉ Aoife zu den Schiffen und übernahm die Koordinierung des Rettungs- und Bergungseinsatzes. Am Abend des 7. Oktobers hatte sich das Wetter gebessert und die Chicoutimi wurde vom britischen Schlepper der Küstenwache Anglian Prince ins Schlepp genommen um sie wieder nach Faslane, Schottland zu bringen. Der Schlepper wurde später vom US Submarine Support Vessel MV Carolyn Chouest abgelöst, was die Schleppgeschwindigkeit von drei auf etwa acht oder neun Knoten erhöhte. Am Abend des 10 Oktober erreichte man den Hafen, zusammen mit der Kanadischen Fregatte HMCS St. John's, die nach der Nachricht des ausgebrochenen Feuers über den Atlantik geeilt war.
Die Ereignisse belebten in Kanada erneut die Debatte über die neuen U-Boote, führte aber auch in Irland zu einer Debatte über die Fähigkeiten und Mittel zur Suche und Rettung auf See.
In den Kanadischen Medien gab es im Anschluss Anschuldigungen Großbritannien hätte ein unsicheres Schiff geliefert. Die mit der Beileidsbekundung des britischen Verteidigungsministers Geoff Hoon getätigte Aussage man werde Kanada die Kosten für die Bergung in Rechnung stellen, und Caveat emptor (Der Käufer müsse Acht geben) führten zu weiterer Missstimmung. Viele Veteranen des Zweiten Weltkriegs waren empört über die Äußerungen angesichts der Opfer die Kanada damals gebracht hatte.
Im Mai 2009 erreichte die Chicoutimi nach einer einmonatigen Überführung auf dem Halbtaucherschiff, unter anderem durch den Panamakanal, die Stadt Esquimalt an der Westküste Kanadas für einen 24-monatigen Aufenthalt im Trockendock der Victoria Shipyards Ltd.
Siehe auch
Weblinks
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