HMS Statesman (P 246)

HMS Statesman (P 246)
HMS Statesman (P246)
Sultane
Royal Navy Marine nationale française (Französische Marine)
HMS Statesman im Januar 1944
Allgemeine Daten
Schiffstyp: U-Boot
Schiffsklasse: Seraph-Klasse (S-Klasse)
Marinen:
Bauwerft: Cammel Laird (Birkenhead)
Kiellegung: 2. November 1942
Stapellauf: 14. September 1943
Indienststellung:
  • 13. Dezember 1943 (RN)
  • 1952 (F)
Verbleib: Am 3. Januar 1961 zur Verschrottung verkauft.
Technische Daten

(siehe Seraph-Klasse)

Die HMS Statesman (P246)[1] war ein U-Boot der britischen Royal Navy. Die Statesman gilt als das U-Boot, das den letzten erfolgreichen Torpedoangriff des Zweiten Weltkrieges durchführte.

Das Boot wurde zwischen 1952 und 1959 von der Französischen Marine unter dem Namen Sultane eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Statesman (engl.: Staatsmann) war ein Boot des dritten Bauloses der erfolgreichen S-Klasse. Dieses Baulos wird auch als Seraph-Klasse bezeichnet. Sie wurde am 2. November 1942 bei Cammel Laird im nordwestenglischen Birkenhead aufgelegt, lief am 14. September 1943 vom Stapel und wurde von der Royal Navy am 13. Dezember 1943 in Dienst gestellt.

Die Royal Navy setzte das U-Boot im Pazifikkrieg ein.

Am 22. August 1944 torpedierte und versenkte HMS Statesman den japanischen Militärtransporter Sugi Maru Nr. 5 (ehemals unter panamesischer Flagge fahrendes norwegisches Handelsschiff Gran; 1983 BRT) vor Port Blair (Andamanen) bei 11° 40′ Nord, 92° 45' OstNN.

Am 6. Oktober 1944 versenkte HMS Statesman vor den Mergui-Inseln (Birma) zwei japanische Segelschiffe mit dem Deckgeschütz. Am 29. Dezember 1944 wurde nordöstlich von Sumatra (Niederländisch Ostindien) ein weiteres japanisches Segelschiff versenkt. Am 1. Januar 1945 folgten vier weitere kleinere japanische Einheiten im selben Seegebiet und am 6. Februar 1945 zwei Segelschiffe in der Malakkastraße.

Die HMS Statesman versenkte am 17. Februar 1945 in der Malakkastraße bei 04° 26′ Nord, 98° 16' OstNN den japanischen Trawler Matsujima Maru Nr. 3 und die drei japanischen Küstenmotorschiffe Nippon Maru Nr. 19, Nanyo Maru Nr. 17 und Nippon Maru Nr. 14 mit dem Deckgeschütz.

Zwischen dem 20. Februar und dem 15. Mai 1945 vernichtete die HMS Statesman in der Malakkastraße 30 kleinere japanische Transporteinheiten. (zumeist: Dschunken und Landungsboote) Die häufig unbewaffneten und ungeschützten Einheiten wurden hauptsächlich mit dem Deckgeschütz aber teilweise auch mit Sprengladungen von Enterkommandos versenkt.

Am 9. Mai 1945 verließen der japanische schwere Kreuzer Haguro[2] und der Zerstörer Kamikaze[3] Singapur, um Truppen auf den Andamanen mit Nachschub zu versorgen. Schon am 10. Mai wurde der Verband von HMS Statesman und HMS Subtle aufgeklärt. Infolge der frühen Entdeckung stellte die Royal Navy kurzfristig in Trincomalee (Ceylon) einen Einsatzverband aus zwei Schlachtschiffen, einem schweren Kreuzer, zwei leichten Kreuzern, vier Geleitträgern und acht Zerstörern auf. Die Haguro wurde am 16. Mai von den weit überlegenen Kräften versenkt. Die Kamikaze konnte sich absetzen.

Die Statesman versenkte am 26. Juni nördlich von Sumatra ein japanisches Segelschiff und am 14. August in der Malakkastraße fünf Segelschiffe.

Am 18. August 1945, drei Tage nach der Kapitulation Japans, torpedierte und versenkte die HMS Statesman in der Malakkastraße das treibende Wrack eines japanischen Küstenmotorschiffes. Dieser Angriff gilt als der letzte erfolgreiche Torpedongriff eines U-Bootes im Zweiten Weltkrieg. Seit dem kam es im realen Kriegseinsatz nur zu zwei[4] weiteren erfolgreichen U-Boot-Torpedoangriffen. Im Bangladesch-Krieg versenkte das pakistanische U-Boot PNS Hangor am 9. Dezember 1971 die indische Fregatte INS Khukri und im Falklandkrieg versenkte das britische Atom-U-Boot HMS Conqueror am 2. Mai 1982 den argentinischen Kreuzer ARA General Belgrano.

Nach dem Krieg wurde das U-Boot 1952 an die Französische Marine übergeben und in Sultane umbenannt. Am 5. November 1959 gaben die Franzosen das U-Boot zurück.

Die HMS Statesman (Sultane) wurde am 3. Januar 1961 zur Verschrottung verkauft.

Siehe auch

Weblinks

Literatur

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg, Motorbuchverlag, Stuttgart, 5. Auflage 1996, ISBN 3-613-01252-9
  • Robert Hutchinson: KAMPF UNTER WASSER - Unterseeboote von 1776 bis heute, Motorbuchverlag, Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 3-613-02585-X
  • Anthony Preston: Die Geschichte der U-Boote, Karl Müller Verlag, Erlangen, Deutsche Ausgabe 1998, ISBN 3-86070-697-7

Erläuterungen und Referenzen

  1. HMS ist die Abkürzung für His/Her Majesty’s Ship und der Namenspräfix britischer Schiffe. HMS bedeutet Seiner/Ihrer Majestät Schiff.
  2. Siehe http://www.combinedfleet.com (engl.)
  3. Siehe http://www.combinedfleet.com (engl.)
  4. Stand: 1. September 2007

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