HTL Baden Malerschule

HTL Baden Malerschule
Schloss Leesdorf in Baden bei Wien

Das Schloss Leesdorf ist ein Schloss in Baden bei Wien und beherbergt heute die HTL-Malerschule.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Bau

Das Schloss Leesdorf steht in dem ehemaligen Vorort Leesdorf, der 1850 in Baden eingemeindet wurde und das frühere Gut Leesdorf umfasste.

Es liegt zwischen Schwechat und dem Mühlbach. Das Schloss ist von einer Mauer umgeben. Der Zugang führt durch ein schmiedeeisernes Tor über eine Steinbrücke zum zweigeschossigen Turm. Durch Passieren des barocken Korbbogenportals kommt man in einen rechteckigen Innenhof.

Schloss

Die frühere Wasserburg wurde mit Hugo von Leuisdorf im Jahr 1114 erstmalig erwähnt. Die Ministerialen Hugos werden letztmalig 1378 genannt. Leesdorf ging aber bereits 1312 an Sigmund Kastner über, der es seinerseits wieder an seinen Cousin Erhart von Leutfaringer verkaufte. Auch die Wallseer scheinen eine Zeit als Besitzer auf, bevor das Eigentum an Stephan von Zelking überging. Nach ihm wurde Leesdorf landesfürstlich. Im Jahr 1617 wurde das Gut von Hans Friedrich von Kielmannsegg an das Stift Melk verkauft. Bei den folgenden Türkenkämpfen um 1683 wurde das Schloss stark beschädigt.

Unter dem Abt Berthold Diethmayr wurde der romanische Bau am Anfang des 18. Jahrhunderts in ein Barockschloss umgebaut. Nicht bewiesen sind Vermutungen, dass Jakob Prandtauer der Architekt gewesen sein soll. Während der achteckige Treppenturm neben der Kapelle und ein Verbindungsbau abgetragen wurde, wurde der Kapellentrakt ausgebaut und durch einen Querflügel mit dem Hauptbau verbunden. In diesem Verbindungstrakt befindet sich ein Festsaal mit einem Deckengemälde, das den Gott Chronos, der von den vier Jahreszeiten symbolisiert durch Puttengruppen umrahmt wird, darstellt. Auf sechs Leinwandbildern sind verschiedene Babenbergerherzöge dargestellt.

Dieses Aussehen hatte das Schloss auch noch, als es 1852 vom Stift an den Rechtsanwalt Stanislaus Neumeister verkauft wurde. Von Neumeister wurde der Wassergraben zugeschüttet und die Brücke durch eine steinerne ersetzt. Auch drei der vier Ecktürme wurden bis auf Höhe der Umfassungsmauer abgetragen.

Ab 1885 wurde es großzügig restauriert und unter dem Architekten Humbert Walcher Ritter von Molthein dem damaligen Zeitgeschmack angepasst. Dabei wurde der Holzaufbau des Bergfrieds entfernt und mit dem heute noch vorhandenen Abschluss ersetzt. Die letzten Umbauten erfolgten noch 1907 und 1908, bis auf den Osttrakt, in dem das Stiegenhaus erst nach 1920 eingebaut wurde.

Die Besitzer wechselten aber in dieser Zeit mehrmals. Zu den zahlreichen Eigentümern gehörte beispielsweise die Familie Baltazzi.

Im Jahr 1934 kam das Schloss in den Besitz der Schwestern des Dritten Ordens vom Heiligen Franziskus. Zu Kriegsende und in der folgenden Besatzungszeit wurde das Schloss stark beschädigt.

HTL Baden - Meisterschule

HTL Baden Meisterschule

Im Jahr 1948 wurde das Schloss vom Vorstand der Wiener Malerinnung gepachtet. Die Innung richtete hier eine Meisterschule für das Malerhandwerk ein. Im Jahr 1971 ging der Pachtvertrag an die Bundesinnung der Maler, Anstreicher und Lackierer über.

Heute wird die Schule als HTL mit Fachschule und Kolleg geführt.

Literatur

  • Felix Halmer: Burgen und Schlösser zwischen Baden, Gutenstein und Wr. Neustadt, 1968
  • Dehio - Niederösterreich südlich der Donau, 2003
  • Franz Eppel: Kunst im Lande rings um Wien, 1977
  • Otto Piper: Österreichische Burgen Bd. VII, 1909
  • Georg Clam Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, 1992
  • Laurin Luchner: Schlösser in Österreich I, 1978
  • Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich, 1973
  • Gerhard Stenzel: Von Schloß zu Schloß in Österreich, 1976

Weblinks

48.00516.2502777777787Koordinaten: 48° 0′ 18″ N, 16° 15′ 1″ O


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