Haberturm

Der Haberturm am Königsberger Schloss

Die wiedererichtete Statue von Herzog Albrecht von Preußen auf dem Kneiphof

Der achteckige Haberturm war einer der ältesten Teile des Königsberger Schlosses im preußischen Königsberg.

Beschreibung

An der Nordöstlichen Ecke gelegen, flankierte er das Gebäude zur Schlossstraße und zum Münzplatz hin. Er bildete damit den recht markanten Turm des Münzplatzes und war auch vom angrenzenden Schlossteich gut zu sehen. Als einziger erhaltene Eckturm war er an die schon bestehende Wehrmauer, wohl gleichzeitig mit dem hofseitig an die Mauer gebauten Kornhause (Oberlandesgericht), von außen angesetzt. Auf einem unter der Erdoberfläche liegenden, rund 50 Zentimeter vorspringenden Fundamentbankett erhob sich ein Erdgeschoss aus Feldsteinmauerwerk, darüber der Turm aus Ziegeln. Der Grundriss ist ein etwas unregelmäßiges Achteck. Die ursprüngliche Geschoßteilung ging - abgesehen von dem tonnengewölbten Erdgeschoss – über die Zeit verloren. Später erfolgte der Einbau von Treppen, die, zum Teil in der Mauer liegend, die Zugänge des Oberlandesgerichtes bildeten. Unmittelbar vor dem Turm stand eine Statue von Herzog Albrecht I.. Dieses Standbild ist in Kaliningrad unweit des Pregels wiedererrichtet worden. Daneben stand der Alberechtsbau, in dem im 19. Jahrhundert das Oberlandesgericht untergebracht war.

Geschichte

Die Befestigungs- und Burgbauarbeiten des Ordens begannen bald nach der Besitzergreifung des Bergplateaus im Jahre 1255. Zunächst wurde eine Erdwallburg erbaut, die auch später noch den Charakter einer Vorburg behielt. Gleichzeitig wurde aber auch mit der Hauptburg begonnen, die so wehrhaft war, dass sie im großen Preußenaufstand von 1260 einer dreijährigen Belagerung standhielt. Nach der Niederschlagung dieses Aufstandes begann man mit dem Ausbau einer doppelten Ringmauer, die durch neun Wehrtürme unterbrochen wurde. Von diesen Türmen hatte sich bis zur Zerstörung des Schlosses nur der an der nordöstlichen Ecke gelegene Haberturm in seiner ursprünglichen Form erhalten. Eine Tonplatteninschrift besagte, dass er vom samländischen Vogt Dietrich von Liedelau (1278-1292) erbaut worden war. Das Standbild Herzog Albrechts in doppelter Lebensgröße von Friedrich Reusch ausgeführte und 1891 im Beisein des Kaiserpaares am Haberturm enthüllt. 1935 aus "verkehrstechnischen" Gründen an den Turm des Kürschners verbannt. Die Reblik steht heute auf dem Kneiphof.

Bildergalerie

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  Blick vom Münzplatz

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  Herzog Albrecht am Haberturm

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  Blick vom Haberturm auf den Münzplatz und dem Königsberger Schlossteich

Weblinks

• Artikel zur Debatte um den Wiederaufbau
• Artikel zum geplanten Wiederaufbau des Schlosses
• Das Bildarchiv-Ostpreussen mit 72 Bildern über den Schoßteich und dem Haberturm

54.71021820.510788

Koordinaten: 54° 42′ 36,8″ N, 20° 30′ 38,8″ O