Haldenwanger

Haldenwanger
W. Haldenwanger, Technische Keramik GmbH & Co. KG
Haldenwanger-Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1865
Sitz Waldkraiburg
Leitung Joachim Mayer
Mitarbeiter ca. 250 (2007)
Produkte Technische Keramik
Website www.haldenwanger.de

Die W. Haldenwanger GmbH & Co. KG mit dem heutigen Sitz in Waldkraiburg stellt seit 1865 technische Keramik her. Von den einst bedeutenden Namen in der technischen Keramik Berlins ist als einzige Unternehmung die Firma W. Haldenwanger übriggeblieben, seitdem die KPM keine technische Keramik mehr herstellt. Im Jahr 2007 hat W. Haldenwanger mit etwa 250 Mitarbeitern einen Umsatz von über 30 Millionen Euro getätigt.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmen

Seit 1997 ist die W. Haldenwanger GmbH & Co. KG im Besitzt der Morgan Crucibles Gruppe (Morgan Crucible Company plc). Der Morgan-Konzern hat seinen Sitz in Großbritannien. Haldenwanger gehört innerhalb des Konzerns der Technical Ceramics Division an.

Produkte und Anwendungen

Haldenwanger stellt Rohre und Rollen aus unterschiedlichen, keramischen Werkstoffen (Aluminiumoxid, Siliciumcarbid, Siliciumdioxid, Zirconium(IV)-oxid) her. Neben Rohren und Rollen werden heute auch Balken, Profile und Brennhilfsmittel gefertigt. Im Jahr 2005 begann die Produktion von Keramiken für Anwendungen im Bereich des ballistischen Schutzes.

Seit 135 Jahren ist Haldenwanger bekannt für die Laborporzellanherstellung.

Geschichte

Im Jahr 1865 machte sich Wilhelm Haldenwanger, ehemaliger Mitarbeiter der KPM, selbständig und gründete unter seinem Namen eine Porzellanmanufaktur in Berlin-Tiergarten. Er begann dort die Produktion von Sanitätsporzellan (Apothekengefäßen und Gesundheitsgeschirr). Neben Ernst March, August Niemann, Paul March war Wilhelm Haldenwanger einer der bedeutendsten Persönlichkeiten in der technischen Keramik in Berlin. 1868/69 kam seine Manufaktur in Geldnot, so dass Alfred Bruno Schwarz als Geldgeber einsprang und das Überleben der Firma sicherte. Zwischen den Jahren 1870 und 1875 zog die Fertigung von Tiergarten nach Charlottenburg in die heutige Gipsformerei Berlin. Die Produktion wurde am Standort Charlottenburg erweitert. Wenige Jahre später (1882) wurde die Fertigung von Berlin-Charlottenburg nach Spandau bei Berlin (Heerstrasse) verlegt. In der Zwischenzeit übernahm Alfred Bruno Schwarz alle Anteile an Haldenwanger und wurde Firmeninhaber. Aufgrund der Bekanntheit des Namens W. Haldenwanger wurde die Firmenbezeichnung beibehalten. 1896 nahm die Firma Haldenwanger an der ersten großen Gewerbeausstellung in Berlin teil. Die Herstellung von keramischen Rohren wurde im Jahr 1910 aufgenommen. Hierzu wurde die Fertigung in Berlin-Spandau erweitert.

Ab 1945 wurde das Fabrikgelände in Berlin-Spandau, welches im 2. Weltkrieg zum großen Teil zerstört wurde, neu aufgebaut. Durch den Bedarf der Bevölkerung wurde in den ersten Nachkriegsjahren Keramik für den häuslichen Gebrauch gefertigt. Wenige Zeit später wendete sich die Firma Haldenwanger wieder der technischen Keramik zu. Haldenwanger wuchs in den sechziger Jahren mit dem Boom der Stahlindustrie. Um speziell die Stahlindustrie im Ruhrgebiet schneller beliefern und betreuen zu können, wurde 1962 sowohl ein Vertriebsbüro als auch ein Lager in Düsseldorf eingerichtet.

Aufgrund von weiteren Kapazitätserweiterungsplänen wurde ein weiterer Produktionsstandort neben Berlin in ganz Deutschland gesucht. Da das Berliner Stadtgas nicht den industriellen Ansprüchen gerecht wurde, wurde ein weiterer Standort gesucht, welcher eine hohe Gasqualität und damit die Befeuerung der Keramiköfen gewährleisten konnte. Des Weiteren musste der Standort die notwendigen Facharbeiter zur Verfügung stellen. Diese Voraussetzungen wurden an dem Standort Waldkraiburg gefunden, so dass im Jahr 1963 das Werk II in Waldkraiburg errichtet wurde. Sieben Jahre später wurde das Berliner Werk in das Gewerbegebiet Berlin-Spandau, Pichelswerderstrasse 12., umgesiedelt. Um den Export der Produkte zu verstärken wurde im Jahr 1971 die Vertriebsgesellschaft ETK Export Technische Keramik, Waldkraiburg/München gegründet. 1985 wurde der Standort Waldkraiburg vergrößert. Es kam das Werk III hinzu.

Im Jahr 1990 begann die SiC-Fertigung. Um die „schwarze“ SiC-Produktion von der restlichen, „weissen“ Keramikfertigung zu trennen, wurde das Werk in Waldkraiburg vergrößert.

Am 8. Dezember 1997 wurde Haldenwanger durch die damaligen Anteilseigner (u.a. Frau Schwekendiek, Urenkelin von Alfred Bruno Schwarz) an den englischen Konzern – Morgan Crucible Company PLC - verkauft. Seitdem ist Haldenwanger ein Mitglied des Morgan Geschäftsbereiches „Morgan Technical Ceramics“. Eine Umstrukturierung im Jahr 2004 zentralisierte die Geschäftstätigkeiten Produktion, Entwicklung und Vertrieb an einem Standort, Waldkraiburg. Das Werk II wurde im Jahr 2008 aufgrund eines Modernisierungsprozesses in die Nachbarortschaft nach Ampfing verlagert.

Weblinks


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