Halfwassen

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Jens Halfwassen (* 16. November 1958) ist Ordinarius für Philosophie an der Universität Heidelberg. Mit zahlreichen Veröffentlichungen zu Platon und dem Neuplatonismus sowie zur Metaphysik wurde er über die Fachkreise hinaus bekannt. Er ist seit 1999 Direktor des Philosophischen Seminars der Universität Heidelberg und erhielt 2003 den Rudolf-Meimberg-Preis der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.


Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren wurde Halfwassen in Bergisch Gladbach. Dort besuchte er von 1969 bis 1978 das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium. Von 1978 bis 1985 studierte er die Fächer Philosophie, Geschichte, Altertumskunde und Pädagogik an der Universität Köln, die seine gesamte wissenschaftliche Ausbildung prägte: 1989 wurde er dort mit der Dissertation „Der Aufstieg zum Einen. Untersuchungen zu Platon und Plotin“ promoviert. Ab 1990 war Halfwassen Wissenschaftlicher Assistent bei Prof. Klaus Düsing. 1995 habilitierte er sich mit „Hegel und der spätantike Neuplatonismus. Untersuchungen zur Metaphysik des Einen und des Nous in Hegels spekulativer und geschichtlicher Deutung“. Bis 1997 war er dann Oberassistent und Privatdozent an der Universität Köln.

Halfwassen war von 1997 bis 1999 Heisenberg-Professor der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Professor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In dieser Zeit verbrachte er auch einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Universität Tübingen. 1999 wurde er auf einen Lehrstuhl für Philosophie an die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg berufen. Dort ist er seit 1999 Direktor des Philosophischen Seminars.

Mitgliedschaften und Auszeichnungen

Halfwassen ist Mitglied der Academia Platonica Septima Monasteriensis und der Hegel-Kommission der Nordrhein-Westfälischen Akademie des Wissenschaften. Zugleich ist er als Gutachter tätig für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die Alexander von Humboldt-Stiftung, die Fritz Thyssen-Stiftung, die Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, die Volkswagenstiftung, den DAAD sowie für die Studienstiftung des Deutschen Volkes, deren Vertrauensdozent er seit 2002 ist.

Er erhielt 2003 den Rudolf-Meimberg-Preis der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Der von Prof. Rudolf Meimberg gestiftete Preis wird verliehen für herausragende in- oder ausländische Publikationen, in denen der Verantwortung des Menschen für sich und die Allgemeinheit in besonderer Weise Rechnung getragen wird, oder für Forschungen im Bereich der griechisch-orientalischen Altertumskunde in Verbindung zur Kultur der Gegenwart sowie der Tradition des Humanismus und der Humanität.

Veröffentlichungen

  • Der Aufstieg zum Einen. Untersuchungen zu Platon und Plotin, Stuttgart 1992, 2. erw. Aufl. München u. Leipzig 2006
  • Geist und Selbstbewußtsein. Studien zu Plotin und Numenios, Stuttgart 1994 (Abhandlung der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Geistes- und Sozialwissenschaftliche Klasse, Jahrgang 1994, Nr. 10).
  • Hegel und der spätantike Neuplatonismus. Untersuchungen zur Metaphysik des Einen und des Nous in Hegels spekulativer und geschichtlicher Deutung, Bonn 1999 (Hegel-Studien, Beihefte, Bd. 40), 2. Aufl. Hamburg 2005.
  • Plotin und der Neuplatonismus, München 2004
  • zahlreiche Aufsätze und Lexikonbeiträge

Weblinks


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