Halle/Saale

Halle/Saale
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Halle (Saale)
Halle (Saale)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Halle (Saale) hervorgehoben
51.48277777777811.9787Koordinaten: 51° 29′ N, 11° 58′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Höhe: 87 m ü. NN
Fläche: 135,02 km²
Einwohner: 234.295 (31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1735 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 06000-06132
Vorwahl: 0345
Kfz-Kennzeichen: HAL
Gemeindeschlüssel: 15 0 02 000
Stadtgliederung: 5 Stadtbezirke mit
35 Stadtteilen
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 1
06108 Halle (Saale)
Webpräsenz:
Oberbürgermeisterin: Dagmar Szabados (SPD)
Marktplatz mit Rotem Turm und Marktkirche, diese bilden zusammen das Wahrzeichen der „Fünf Türme“ der Stadt
Marktplatz anno 1500, mit der Gertrudenkirche und der Marienkirche vor ihrem Abriss – Rekonstruiertes Bild aus der Chronik von G. F. Hertzberg 1889

Halle (Saale) ist eine kreisfreie Stadt in Sachsen-Anhalt und mit über 230.000 Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt sowie eines der drei Oberzentren des Bundeslandes.

Die Stadt bildet gemeinsam mit der benachbarten Großstadt Leipzig einen Ballungsraum, welcher Teil der Metropolregion Sachsendreieck ist.

Halle ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort sowie Hochschulstadt mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Leopoldina. Ferner ist Halle ein Verkehrsknotenpunkt und eingebunden in das S-Bahn-Netz Halle-Leipzig. Größtes Unternehmen in Halle sind die Stadtwerke Halle.

Inhaltsverzeichnis


Geographie

Blick zur Saale bei Kröllwitz mit der aus dem Volkslied bekannten Gaststätte Krug zum grünen Kranze

Halle liegt am Nordwestrand der Leipziger Tieflandsbucht, der größere Teil östlich der schiffbaren Saale, die sich hier in mehrere Arme teilt und eine breite Flussaue bildet, und unterhalb der Mündung der Weißen Elster.

Auf einer Länge von 25 km fließt die Saale und 6,3 km die Weiße Elster durch Halle. Der Hufeisensee ist mit 73 ha der größte See der Stadt. Weitere größere Seen sind der Osendorfer See mit 21 ha und der Heidesee mit 12,5 ha. Die höchste Erhebung ist der Große Galgenberg mit 136 m über Normalnull (NN). Der tiefste Punkt beträgt 71 m ü. NN und befindet sich am Ufer des Forstwerder, einer Saaleinsel bei Halle-Trotha. Am Händeldenkmal auf dem Marktplatz beträgt die Höhe 87 m ü. NN.

Halle ist die Stadt mit der höchsten Bevölkerungsdichte in den neuen Bundesländern.

Nachbargemeinden

Folgende Gemeinden, genannt im Uhrzeigersinn beginnend im Norden, grenzen an die Stadt Halle (Saale). Sie gehören alle zum Saalekreis, der die Stadt Halle (Saale) ringförmig umgibt:

Die Gemeinden Morl, Sennewitz (Verwaltungsgemeinschaft Götschetal-Petersberg), Oppin und Peißen sowie die Stadt Landsberg (alle Verwaltungsgemeinschaft Östlicher Saalkreis), die Einheitsgemeinden Kabelsketal und Schkopau, die Gemeinden Angersdorf und Teutschenthal (beide Verwaltungsgemeinschaft Würde/Salza), Bennstedt, Lieskau und Salzmünde (alle Verwaltungsgemeinschaft Westlicher Saalkreis) sowie Brachwitz (Verwaltungsgemeinschaft Saalkreis Nord).

Stadtgliederung

Hauptartikel: Liste der Stadtteile von Halle (Saale)

Das Stadtgebiet ist in die fünf Stadtbezirke Mitte, Nord, Ost, Süd und West gegliedert. Die Stadtbezirke sind in Stadtteile und diese wiederum in Stadtviertel unterteilt.

Klima

Klimadiagramm von Halle-Kröllwitz[1]

Die durchschnittliche Lufttemperatur in Halle-Kröllwitz beträgt 9,1 °C, der jährliche Niederschlag 451 Millimeter. Nach Eurostat ist Halle mit 266 Regentagen (Bezugsjahr 2004) die europäische Stadt mit den meisten Regentagen[2] Auf der Basis von Daten des Deutschen Wetteramtes befindet sich Halle in einer Rangliste von 50 untersuchten deutschen Großstädten mit einer mittleren jährlichen Niederschlagsmenge von nur 481,5 mm (Regenschatten des Harzes) auf dem vorletzten Platz.

Geschichte

Von der Besiedlung bis zu Kardinal Albrecht

Roter Turm um 1824

Salzquellen  – entstanden durch eine geologische Besonderheit, die sogenannte Hallesche Marktplatzverwerfung – wurden auf dem heutigen Gebiet der Stadt Halle bereits in der Vorzeit genutzt. Neuere Grabungen auf dem Markt belegen die Kontinuität der Bedeutung des Salzes für die Stadt. Der Besiedlung des Stadtgebietes in der Vorgeschichte folgten mutmaßlich die Hermunduren, die Angeln und Warnen (Thüringer) sowie die Wenden, welche den Ort Dobrebora nannten. 735 eroberte der fränkische Hausmeier Karl Martell die Gegend um Halle, ließ die Stiftskirchen in Merseburg und Magdeburg errichten und schenkte 738 seinen Soldaten das Salzwerk Dobrebora und die Ritterfahne mit dem Titel „Ritter Unserer Lieben Frauen Brüderschaft“. Im Chronicon Moissiacence 806 wird der Ort Halle als „Halla“ erstmals genannt. 968 gründete Otto I. das Erzbistum Magdeburg, zu dem auch Halle bis zum Jahre 1680 gehörte. Um 1120 wurde die Stadt umfassend erweitert. Das war durch den steigenden Salzhandel und den damit verbundenen Reichtum möglich. Zunächst lag dieser in der Hand der Erzbischöfe, seit Ende des 12. Jahrhunderts bildete sich die Innung der Pfänner heraus, es waren freie Unternehmer, die die Lehnsanteile an Solgütern in freies Eigentum überführen konnten. So entstand ein selbstbewusstes Bürgertum, das 1263 mit dem Magdeburger Erzbischof Rupertus einen Vertrag schloss, nach dem der Erzbischof keine Burg im Umkreis einer Meile und keine weiteren Solbrunnen anlegen durfte. Die Pfänner bestimmten über Jahrhunderte die Politik der Stadt. 1281 wurde Halle urkundlich erstmals als Mitglied der Hanse erwähnt, 1310 die Selbstverwaltung der Stadt vertraglich festgehalten. 1341 begann der Bau eines starken Turms zwischen Waage und Rathaus, welcher bis 1835 zur sicheren Unterbringung der städtischen Privilegien diente.

1418 begann der Bau am Roten Turm, einem Glockenturm „zur Ehre Gottes und der Stadt Halle wie der ganzen Umgebung zur Zierde“. Er wird später zum Wahrzeichen der Stadt. 1478 endete die etwa 200-jährige städtische Selbständigkeit. 1484 ließ Erzbischof Ernst in der Nordwestecke der Stadt die Moritzburg als befestigtes Wohnschloss erbauen und zog 1503 feierlich ein. Eigentlich sollte sie eine Zwingburg gegen Halles selbstbewusste Bürger, die Salzwirker, sein. Bis 1680 war Halle Haupt- und Residenzstadt des Erzbistums Magdeburg.

Neue Residenz um 1735

Halle war die Lieblings-Residenz des Kardinals Albrecht von Brandenburg. Als die Reformation in Halle einzog, verließ er Halle mitsamt seines Hofstaates und allen beweglichen Kunstgegenständen des Domes nach Mainz und Aschaffenburg. Sein Günstling Hans von Schönitz, der den Kühlen Brunnen in der Nähe des Marktes bewohnte, initiierte die Zusammenlegung der beiden Kirchen auf dem Marktplatz. 1530 bis 1554 wurden die romanischen Basiliken St. Gertraud und St. Marien abgerissen und zwischen den verbliebenen Türmen (Blaue Türme und Hausmannstürme) die damit viertürmige Marktkirche errichtet. Diese spiegelt den Übergang von der Gotik zur Renaissance wieder. Hans von Schönitz fiel später in Ungnade und wurde vor seiner Hinrichtung mehrere Jahre in der Burg Giebichenstein eingekerkert. Es kam zur Empörung der Bürger über diesen Mord, aber auch über das ausschweifende Leben Albrechts. An der Spitze der Proteste stand Martin Luther, der die maßlose Verschwendung und Prunksucht, den Schandverkehr Albrechts moralisch-religiös anklagte.

Durch die Prunksucht und die Bautätigkeit von Albrecht von Brandenburg erhielt Halle bestimmte Strukturen der Renaissance. Es entstand die Neue Residenz, weiterhin baute er an der Moritzburg und am Dom. Die Struktur der Stadt wurde entscheidend verändert. Mehrere Gebäude wurden abgerissen, so u. a. das Kloster Neuwerk, die Lambertikapelle und das Cyriakshospital. Er hatte dadurch ständig Geldnöte und so dass er sich gezwungen sah, auch Teile des Halleschen Heiltums und wertvolle Reliquien zu verkaufen. Sein finanzieller und moralischer Bankrott beschleunigte ungewollt den Einzug der Reformation 1541.

Von der Reformation bis 1990

1541 wurde in der Residenzstadt des Erzbistums Magdeburg die Reformation vor allem unter der Federführung von Justus Jonas dem Älteren eingeführt. Martin Luther predigte selbst mehrere Male in Halle in der Marktkirche. Bei der Überführung von Eisleben nach Wittenberg wurde 1546 sein Leichnam hier aufgebahrt.

Das Erzbistum wurde fortan von einem erzbischöflichen Administrator verwaltet. Im Dreißigjährigen Krieg 1625 besetzten Kaiserliche Truppen unter Wallenstein die Stadt. 1637 brannte die Moritzburg aus. Nach dem Tod des letzten erzbischöflichen Administrators, Herzog August von Sachsen, im Jahre 1680 fiel Halle mit dem gesamten Erzstift Magdeburg an das Kurfürstentum Brandenburg und wurde mit diesem ab 1701 Teil des Königreichs Preußen. Halle war seit dieser Zeit bis 1714 Hauptstadt des preußischen Herzogtums Magdeburg. Die Stadt lag im damaligen Saalkreis, unterstand jedoch als Immediatstadt direkt der Regierung des Herzogtums.

Kupferstich der Franckeschen Stiftungen (1749)

1694 wurde die Universität Halle (alma mater halensis) mit zunächst vier Fakultäten gegründet. Die alma mater halensis entwickelte sich gemeinsam mit den 1698 gegründeten Franckeschen Stiftungen zu einem Zentrum der bürgerlichen Frühaufklärung. Dort wurde 1710 die 1. Cansteinsche Bibel-Anstalt von Freiherr von Canstein zusammen mit August Hermann Francke gegründet.

Während der Napoleonischen Kriege erstürmte am 17. Oktober 1806 die Division Dupont des Korps Bernadotte die Stadt und schlug danach die preußische Reservearmee. Wenige Tage später besuchte Kaiser Napoleon die Stadt und ordnete die Auflösung der Universität an.

Halle um 1900

Nach dem Tilsiter Frieden im Jahre 1807 wurde Halle Teil des neu gebildeten Königreichs Westphalen. Doch fiel sie 1815 wieder an Preußen, das die Stadt der neu gebildeten Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Merseburg, eingliederte. Durch die Verwaltungsgliederung entstand der bis heute bestehende Saalkreis mit Sitz in Halle. 1819 wurde der Stadtkreis Halle gebildet, der jedoch 1828 bereits wieder aufgelöst wurde. Die Stadt war von da an unmittelbar der Regierung in Merseburg unterstellt.

1842 wurde das Gefängnis der Stadt, der Rote Ochse, als Straf- und Besserungsanstalt eröffnet. Es ist unter wechselnden Funktionen bis heute in Nutzung. Unter anderem wurde es 1939 von der NS-Verwaltung zu einer Hinrichtungsstätte umgebaut, in der 528 politische Gegner ermordet wurden, darunter 170 Menschen ausländischer Nationalität. Statt der vorgesehenen 600 wurden im Zweiten Weltkrieg 2000 Häftlinge zusammengepfercht, was eine hohe Sterblichkeit zur Folge hatte. Ein Teil der weitläufigen Anlage ist heute als Museum gestaltet.

1882 fuhren die ersten Pferdebahnen als Vorläufer der Straßenbahnen. Fortan war Halle sozusagen eine kreisfreie Stadt, die 1890 die Grenze von 100.000 Einwohnern überschritt und damit Großstadt wurde. Ebenfalls 1890 benannte sich die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) auf ihrem Parteitag in Halle nach Aufhebung der reichsweit 12 Jahre gültigen repressiven Sozialistengesetze in Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) um; unter diesem Namen besteht sie noch heute. Im April 1891 fuhr in Halle die erste elektrische Straßenbahn der „Stadtbahn Halle“. Bis Juni 1891 wurden drei weitere Linien hinzugefügt. Halle besaß damit das erste elektrische Straßenbahnnetz Europas.

Die wieder hergestellte Giebichenstein-Saalebrücke wurde am 1. Mai 1948 dem Verkehr übergeben.

Halle erlitt im Zweiten Weltkrieg als eine der wenigen größeren deutschen Städte nur geringe Zerstörungen. Häftlinge aus Polen, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion, Frankreich, Niederlande und weiteren Nationen im KZ Birkhahn-Mötzlich[3], Außenlager des KZ Buchenwald, wurden zur Zwangsarbeit in die Siebel Flugzeugwerke gebracht, in dem Kampfflugzeuge – auch von vielen anderen Zwangsarbeitern – gebaut wurden, später wurde dieses Werk demontiert. Zwei Bombenangriffe erfolgten auf die Stadt: der erste am 31. März 1945, der zweite einige Tage später. Ziel waren die Bahnhofsanlagen, die aber nicht getroffen wurden. Zerstörungen gab es nur zwischen Bahnhof und Zentrum (1. Angriff) bzw. im südlichen Stadtteil (2. Angriff). Am 17. April 1945 wurde Halle von amerikanischen Truppen besetzt, dabei wurde der Rote Turm in Brand geschossen. Dass die Stadt dabei keine größeren Schäden erlitt, wird von manchen dem damals dort ansässigen Felix Graf von Luckner zugeschrieben, der zusammen mit dem Oberbürgermeister und einem Wehrmachtsoffizier die Stadt an die amerikanischen Truppen übergab. Im Juli zogen die Amerikaner wieder ab, als Besatzungsmacht folgte die Sowjetunion. Halle wurde Hauptstadt der Provinz Sachsen, die 1947 im Land Sachsen-Anhalt aufging. Mit der Auflösung der Länder in der DDR 1952 wurde Halle Bezirksstadt des Bezirks Halle. 1990 wurde der Bezirk Halle aufgelöst und Halle (Saale), seit 1990 mit Halle-Neustadt vereinigt, gehört seither dem neu gegründeten Bundesland Sachsen-Anhalt an.

Stadtentwicklung zu DDR-Zeiten

I. Arbeiterfestspiele 1959

Da Halle nach dem Zweiten Weltkrieg wesentlich weniger stark zerstört war als andere Städte in der DDR, wurde zunächst nur wenig in die städtebauliche Entwicklung investiert (Städtebau, Stadtplanung). Die erste größere Stadterweiterung, die Wohnstadt-Süd, wurde 1959 begonnen. Später kam die Wohnstadt Nord sowie die Silberhöhe hinzu – mit insgesamt über 20.000 Wohneinheiten für mehr als 50.000 Menschen. Das größte Baugebiet entstand in den 1960er Jahren mit dem Aufbau der „Chemiearbeiterstadt Halle-West“ für zunächst etwa 70.000 Menschen. Das Wohngebiet Halle-West wurde 1967 zur selbständigen Stadt Halle-Neustadt, die sie bis zur Wiedervereinigung 1990 blieb. Erhebliche Bauressourcen des Bezirks waren über eine lange Zeit in Halle-Neustadt gebunden. Als die Altstadt zunehmend verfiel, wurde der Handlungsdruck groß, Stadterneuerung zu betreiben. In den 1980er Jahren verlor die Altstadt durch flächenhafte Abrisse zum Teil wertvolle historische Bausubstanz. In dieser Zeit entstanden aber auch einige herausragende Beispiele der Innenstadterneuerung in industrieller Plattenbauweise.[4]

Ursprung des Namens

Vor allem in regionalkundlicher Literatur und der des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wird die Toponomastik des Wortes „Halle“ am Begriff des Salzes festgemacht. Die Literatur vertritt dabei die Ansicht, dass -hal bzw. halla für germanisch „Salz“ stehen. Der Leipziger Professor für Onomastik Jürgen Udolph zweifelt an dieser Darstellung.[5] Nach seiner Aussage enthält der Wortstamm des Begriffes „Salz“ in allen Sprachen, die bisher als Erklärungsversuche bemüht wurden, den Buchstaben „S“ und kommen damit für die oft vertretene Lesart nicht in Frage. Udolph glaubt, dass germanische Namen mit hal sich auf einen älteren indogermanischen Wortstamm mit der Bedeutung -Schräge, -Abhang oder -neigen zurückführen lassen. Diese und ähnliche Thesen wurde bereits von August Friedrich Pott im 19. Jahrhundert und, so der Jurist Heiner Lück, von halleschen Sprachwissenschaftlern in den 1950er Jahren vertreten. Einen Zusammenhang zwischen dieser Deutung und der geographischen Lage der Stadt sieht Jürgen Udolph in Form des kontinuierlichen Gefälles zwischen Marktplatz und dem Ufer der Saale.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden in die Stadt Halle (Saale) eingemeindet:

  • 1817: Glaucha und Neumarkt
  • 1891: Gutsbezirk Freiimfelde
  • 1900: Giebichenstein, Trotha, Kröllwitz und Gut Gimritz (auf der Peißnitzinsel)
  • 1950: Stadt Ammendorf (mit den Stadtteilen Beesen, Burg in der Aue, Osendorf, Planena und Radewell) sowie Bruckdorf, Büschdorf, Dölau, Diemitz, Dautzsch, Lettin, Mötzlich, Nietleben, Reideburg, Seeben, Wörmlitz-Böllberg, Tornau, Kanena und Passendorf
  • 1967: Ausgliederung des Neubaugebiets Halle-West nördlich von Passendorf, das unter der Bezeichnung Halle-Neustadt eine selbständige Stadt, später eine kreisfreie Stadt wurde
  • 1990: Halle-Neustadt

Einwohnerentwicklung

Diagramm zur Bevölkerungsentwicklung

Siehe auch Einwohnerentwicklung von Halle (Saale)

Die Einwohnerzahl der Stadt Halle stieg 1871 auf über 50.000 und verdoppelte sich bis 1890 auf 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Westlich der Saale entstand in den 1960er Jahren die Wohnvorstadt Halle-Neustadt, die damals sogar als eigenständiger Stadtkreis geführt wurde, jedoch noch vor der Wiedervereinigung Deutschlands mit Halle vereinigt wurde. Kurze Zeit danach hatte die Bevölkerungszahl von Halle mit 316.776 am 30. Juni 1990 ihren historischen Höchststand erreicht. Von 1990 bis 2005 hat die Stadt aufgrund von Abwanderung, Suburbanisierung und Geburtenrückgang rund 80.000 Einwohner verloren. Am 31. Dezember 2007 betrug die amtliche Einwohnerzahl für Halle nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt 234.295 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Für das Jahr 2020 wurde vom Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt in der 3. regionalisierten Bevölkerungsprognose eine Einwohnerzahl von 195.149 vorhergesagt.

Hallenser, Halloren und Hallunken

Die ehemalige von den Halloren genutzte Saline (heute:Halloren- und Salinemuseum)

Hallenser, Halloren und Hallunken soll man in Halle an der Saale öfter antreffen. Diese ironisch gemeinte Kategorisierung der Einwohner Halles wird von vielen auf Heinrich Heine zurückgeführt. Eine Recherche ergab jedoch, dass eine entsprechende Stelle in Heines Schriften fehlt, was eine mündliche Äußerung natürlich nicht ausschließt. Zu fassen ist diese Einteilung erstmals im dritten Band von Robert Moritz' „Halloren-Geschichten“, 1904, wo es auf S. 40 heißt:

„Geliebte! Hier kommen alle die Menschen zusammen, die dem Herrn dienen, Geliebte! Und auch die, die so tun, als ob sie ihm dienen täten. Und alle fühlen sich eins! Aber sie sind nicht eins! Sintemalen es sind Hallenser, Halunken und Halloren.“

Halloren waren die Salzarbeiter, die ursprünglich auf der „Halle“, dem heutigen Hallmarkt, lebten und in der Saline das weiße Gold gewannen. Als Hallenser dagegen wurden die Händler und Bürger bezeichnet, die um den höher gelegenen Markt, den heutigen Marktplatz, gelebt und mit Salz gehandelt haben. Hallunken schließlich mussten sich die Bewohner der heruntergekommenen Vorstadt Glaucha nennen lassen.

Heutzutage werden die in Halle geborenen Menschen als Hallenser bezeichnet, während hingegen die Zugezogenen scherzhaft Hallunken genannt werden.

Religionen

Konfessionslose Einwohner

Die große Mehrzahl der Hallenser Bevölkerung ist konfessionslos: Nur etwa 15 % gehören einer Religionsgemeinschaft an.

Moritzkirche, dreischiffige spätgotische Hallenkirche, erbaut 1388–1511

Evangelische Kirche

Die Stadt Halle (Saale) gehörte von Anfang an zum Erzbistum Magdeburg. Ab 1194 gab es in Halle Erzpriestersitze, doch hatte die Stadt wohl erst seit dem 12. Jahrhundert ihre planmäßige Einordnung im Kirchengefüge des Erzbistums. Ab 1518 zog die Reformation Zug um Zug in der Bürgerschaft der Stadt ein. 1541 konnte dieser Prozess abgeschlossen werden und Halle war fortan über viele Jahre eine protestantische Stadt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch gründete sich im 17. Jahrhundert auch eine reformierte Gemeinde.

1698 gründete August Hermann Francke in Halle die nach ihm benannten Franckesche Stiftungen, eine bis heute bestehende soziale Einrichtung. 12 Jahre später, 1710, war Francke zusammen mit dem Juristen Carl Hildebrand Freiherr von Canstein (1667–1719) Mitbegründer der Cansteinschen Bibelanstalt, die bis heute ihren Sitz in Halle hat und sich dem Druck und der Verbreitung von Bibeln widmet.

Durch den Westfälischen Frieden fiel Halle 1680 an Brandenburg. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Magdeburg und teilte die kirchlichen Geschicke mit dem ganzen Herzogtum, das heißt 1817 wurden in ganz Preußen lutherische und reformierte Gemeinden zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirche) vereinigt. Alle protestantischen Kirchengemeinden Halles gehörten danach zur „Evangelischen Kirche in Preußen“ beziehungsweise deren Provinzialkirche Sachsen, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als „summus episcopus“ war. Als Reaktion auf die vom preußischen Staat zwangsverordnete Union zwischen der Lutherischen Kirche und der reformierten Tradition entstand die evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche in ganz Preußen. In Halle wurde daher die Evangelisch-Lutherische St. Maria-Magadalena-Kirchengemeinde gegründet, die heute zum Kirchenbezirk Sachsen-Thüringen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehört. Sie feiert ihre Lutherischen Messen in der St. Maria-Magdalena-Kapelle auf der Moritzburg. Nach Wegfall des Landesherrlichen Kirchenregiments 1918 war die Provinzialkirche Sachsens Gründungsmitglied der „Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union“ und 1947 wurde sie eine selbständige Landeskirche (Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen) mit einem Bischof an der Spitze. Die protestantischen Kirchengemeinden Halles gehören – sofern es sich nicht um Freikirchen handelt – zum Kirchenkreis Halle-Saalkreis innerhalb der Propstei Halle-Naumburg, deren Sitz sich in Halle befindet.

Neben den Gemeinden und Einrichtungen der Landeskirche gibt es noch eine Vielzahl anderer evangelischer Kirchen, die mehrheitlich als Freikirchen bezeichnet werden.

Römisch-katholische Kirche

Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl der Katholiken in Halle wieder an. Sie gehörten ab 1821 zum Bistum beziehungsweise ab 1929 Erzbistum Paderborn. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es für den Erzbischof immer schwerer seine Amtsgeschäfte im Ostteil seines Erzbistums wahrzunehmen. Daher wurde in Magdeburg 1946 ein Generalvikar eingesetzt, der 1949 zum Weihbischof ernannt wurde und zu dessen Amtsbezirk auch die Pfarrgemeinden in Halle gehörten. Durch die Neuordnung der katholischen Kirche in der DDR wurden die Gebiete 1972 formell abgetrennt und zum Bischöflichen Amt Magdeburg erhoben. Leiter dieses Amtes wurde ein Apostolischer Administrator mit dem Titel Bischof. Am 8. Juli 1994 wurde das bisherige Bischöfliche Amt Magdeburg zum Bistum erhoben und (wieder) der Erzdiözese Paderborn als Suffraganbistum unterstellt. Die Pfarrgemeinden Halles gehören somit heute zum Dekanat Halle innerhalb des Bistums Magdeburg.

Alt-katholische Kirche

Auch eine kleine alt-katholische Pfarrgemeinde ist in Halle ansässig, die ihre Gottesdienste einmal monatlich im Gemeindehaus der Ev. Marktkirchengemeinde hält.

Judentum

In Halle gibt es zwei jüdische Gemeinden: Die Jüdische Gemeinde zu Halle gehört dem Zentralrat der Juden in Deutschland an und zählt rund 700 Mitglieder, die Synagogengemeinde zu Halle befindet sich unter dem Dach der liberalen Gemeinden Deutschlands, der Union progressiver Juden in Deutschland, und zählt rund 300 Mitglieder.

Islam

Im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten ist der Anteil der Angehörigen des Islam gering.

Politik

An der Spitze der Stadt Halle stand der vom Erzbischof unter Oberhoheit des Burggrafen eingesetzte Schultheiß beziehungsweise Salzgraf. 1258 taucht erstmals der Rat auf. Doch wurde er vom Landesherrn, dem Erzbischof von Magdeburg, erst 1310 verfassungsmäßig anerkannt. Danach konnte das Bürgertum auch ein Mitspracherecht in der Stadtverwaltung erlangen. Nach dem Übergang an Preußen setzte der preußische König 1780 einen Oberbürgermeister ein. Ab 1807 war Halle Teil des Königreichs Westfalen und wurde von einem Maire geleitet. Nach dem erneuten Übergang an Preußen 1815 stand wieder ein Bürgermeister an der Spitze der Stadt und 1831 wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Danach stand an der Spitze der Stadt der Bürger- beziehungsweise Oberbürgermeister.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt und nach dem Zweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den Rat der Stadt mit einem Oberbürgermeister. Der Rat wurde vom Volk gewählt. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das nunmehr als Stadtverordnetenversammlung, später Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums ist der Stadtratsvorsitzende. Das Gremium wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1993 wird der Oberbürgermeister direkt von den Bürgern der Stadt gewählt.

Oberbürgermeister

siehe Liste der Oberbürgermeister von Halle

Seit 1. Mai 2007: Dagmar Szabados (SPD).

Bei der Neuwahl zum Oberbürgermeister wurde in der Stichwahl am 26. November 2006 Dagmar Szabados (SPD) mit 54,47 % der abgegebenen Stimmen zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt.

Stadtrat

Der Stadtrat der Stadt Halle setzt sich neben der Oberbürgermeisterin seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 aus folgenden Sitzen zusammen:

LINKE CDU SPD GRÜNE Wir für Halle FDP MitBürger GRAUE FORUM WG-VS '90 e. V. Halle NPD UBL Gesamt
2004 14 14 10 3 3 3 3 2 1 1 1 1 56
1999 14 16 12 2 0 2 1 1 2 1 0 4 55

Wappen

Wappen der Stadt Halle

Wappenbeschreibung

Blasonierung: „In Silber ein steigender roter Mond zwischen zwei sechsstrahligen roten Sternen, der überhöhte Stern etwas größer dargestellt.“

Geschichte

Vermutlich stammt das Wappen von dem Propstsiegel des ansässigen Augustiner-Chorherrenstifts.[6] Die älteste bekannte Abbildung des Wappens stammt aus dem Jahr 1327, wo es als Zeichen des Talschöffengerichts auf einem Siegelabdruck abgebildet ist. Für die späteren Jahre finden sich mehrfache Darstellungen des Wappens von denen insbesondere die über dem Moritztor an der Moritzburg als älteste noch erhaltene sowie die Darstellung Lucas Fürttenagels auf dem Exlibris der Ratsbibliothek zu nennen ist, die das Wappen erstmals in rot auf weißem Grund zeigt. Wahrscheinlich ist, dass es etwa ab der Mitte des 15. Jahrhunderts als Stadtwappen Verwendung fand. Über die Bedeutung des Wappens gibt es keinerlei Nachweise. Zu vermuten ist allerdings, dass sich die Farben Rot und Silber (Weiß) auf das Erzstift Magdeburg und die Hanse zurückführen lassen. Dagegen ist der Symbolgehalt der Wappenelemente Mond und Sterne wegen ihrer Mehrdeutigkeit umstritten. Eine der ältesten Deutungen gibt an es handele sich um eine stilisierte Salzpfanne und Salzkristalle. Weitere vermuten Bezüge zu Byzanz oder dem Vorderen Orient oder sehen in einem der Sterne gar eine Sonne und somit das Wappen als Sinnbild für Tag oder Gottesgegenwärtigkeit. Neuere Überlegungen hingegen sehen in den Wappenelementen Gerechtigkeitssymbole. Heute wird zumeist eine Verbindung der Symbole mit der Marienverehrung favorisiert. [7]

Eine in Halle bekannte Sage berichtet, dass die Halloren den Bischof baten, eine Stadt am bewaldeten Ufer der Saale erbauen zu dürfen. Auf ihre ärmlichen Verhältnisse anspielend, fragte der Bischof, ob sie einen guten Käufer für ihre Lumpen gefunden hätten, dass sie davon Städte bauen könnten. Sie aber antworteten: Han wir hüte Water und Holt, so han wir morne Silber und Gold. Da rief der Bischof: So baut mit Wasser und Holz, und es mögen euch Sonne, Mond und Sterne leuchten![8]

Flagge

Die Flagge der Stadt ist rot-weiß längsgestreift mit aufgelegtem Stadtwappen.

Städtepartnerschaften

Halle (Saale) unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft bzw. Städtefreundschaft:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Schienenverkehr

Halle Hauptbahnhof, 12-gleisiger Inselbahnhof

Halle ist neben Magdeburg der wichtigste Knotenpunkt im Schienenverkehr in Sachsen-Anhalt.

Der Hauptbahnhof ist ein Ende des 19. Jahrhunderts erbauter Inselbahnhof mit 12 überdachten Gleisen. Er wurde 2002 aufwendig saniert. Dabei tauschte man wiederholt den Bahnhofsvorbau aus. Der Vorplatz wurde dabei leicht vergrößert und bietet durch der Verwendung von Glas statt Metall und hellen Steinen ein freundliches Ansehen.

Dort halten einzelne Intercity-Express-Züge aus und in Richtung Leipzig (– Dresden), Magdeburg (– Hannover), München und Erfurt (– Frankfurt am Main). Außerdem verkehren Intercity auf den Linien Leipzig – Magdeburg – Hannover – Köln bzw. BremenOldenburg (– Norddeich Mole) im Stunden-Takt und StralsundBerlin – Erfurt – KasselDüsseldorf (– Köln) im Zwei-Stunden-Takt. Ein CityNightLine fährt täglich in Richtung München. Die meisten ICE-Verbindungen laufen an Halle vorbei über Leipzig.

Im Regionalverkehr fahren Regionalbahnen der DB AG in Richtung Naumburg (Saale) (– Erfurt – Eisenach), Köthen – Magdeburg, SangerhausenNordhausen, BitterfeldDessau bzw. Wittenberg und Eilenburg. Regional-Express-Züge der DB AG fahren in Richtung Flughafen Leipzig/Halle – Leipzig, SangerhausenKassel und HalberstadtVienenburgGoslarHannover. Die Verbindung nach Vienenburg wird zusätzlich vom Harz-Elbe-Express der Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt bedient.

Halle besitzt eine S-Bahn-Linie, welche 1969 eröffnet wurde. Die Stadt ist heute an das S-Bahn-Netz Leipzig/Halle angeschlossen. Derzeit verkehrt eine S-Bahn-Linie zwischen Halle-Nietleben und Halle-Trotha über Halle-Neustadt und Halle-Silberhöhe sowie den Hauptbahnhof und eine weitere Linie nach Leipzig über Schkeuditz. Mit Fertigstellung des City-Tunnels Leipzig werden die neue S-Bahnlinien S3 (Halle-Nietleben – Leipzig) und S5 (Halle – Leipzig – Zwickau) sowie einige Regio-S-Bahnen eingerichtet werden. Die Verbindungen von Halle-Neustadt nach Merseburg und von Halle-Nietleben nach Halle-Dölau sind mittlerweile ohne Personenverkehr.

Bis voraussichtlich 2015 wird der Bahnhof über die neue Saale-Elster-Talbrücke an die Neubaustrecke nach Erfurt angeschlossen sein.

Straßenverkehr

Halles Straßenverkehrsanbindung

Halle wird von einem dreiseitigen Autobahnring umgeben, der Teil der Mitteldeutschen Schleife ist, welche ebenfalls Leipzig umschließt. Die Bundesautobahn 14 und die Bundesautobahn 9 stellen dabei den weitaus am stärksten befahrenen Teil des Ringes dar. Dies zeigt sich auch darin, dass die A 9 durchgängig und die A 14 ab der Anschlussstelle Halle/Peißen (im Bau, Stand: 2007) dreispurig ausgeführt sind. Die A 14 führt von Magdeburg an Halle und Leipzig vorbei Richtung Dresden. Die A 9 verbindet Berlin und München. Die im Zuge des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit gebaute A 38 stellt den südlichen Teil der Mitteldeutschen Schleife dar. Als Südharzautobahn bezeichnet, bildet sie eine Ost-West-Verbindung zwischen Göttingen und dem mitteldeutschen Raum. Die Fertigstellung der A 143, im Teilstück durch das Saaletal westlich von Halle, ruht durch eine Sammelklage unter Leitung des Naturschutzbundes (NABU) Halle, die am 17. Januar 2007 vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt wurde.

Durch das hallesche Stadtgebiet führen die B 6 Hannover – Goslar – Halle – Leipzig – Dresden, die B 91 Halle – WeißenfelsZeitz, die B 80 Halle – Sangerhausen – Nordhausen und die B 100 Halle – Bitterfeld – Wittenberg.

Aufgrund der geringen Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges besitzt Halle noch immer ein kleinteiliges Straßennetz, das den heutigen Anforderungen oft nicht gerecht wird. Im Zuge der Errichtung von Halle-Neustadt entschied man sich daher, neue Schnellstraßen in die gewachsene Altstadt zu schlagen. So baute man eine vierspurige Hochstraße von Halle-Neustadt Richtung Hauptbahnhof. Sie zerteilt dabei die Stadt südlich des historischen Zentrums entlang den Franckeschen Stiftungen und mündet in den Riebeckplatz, einen der größten städtischen Kreisverkehre in Deutschland. Dieser wurde in den Jahren 2005 und 2006 aufwendig saniert, so dass Straßenbahn und Autoverkehr auf zwei Ebenen getrennt voneinander den Platz befahren können. Neben dieser großen Ost-West-Verbindung besteht eine ebenso vierspurig ausgeführte Nord-Süd-Tangente östlich der Innenstadt, die als Hochstraße ebenfalls über den Riebeckplatz führt und im Norden an den Autobahnzubringer Richtung Bitterfeld zur A14 angebunden ist. Diese beiden Straßen bilden einerseits das Rückgrat der täglichen Verkehrsbewältigung Halles, stellen aber gleichzeitig ein Korsett dar, welches die Stadt unvorteilhaft zergliedert.

Weiterhin ist der Bau der Haupterschließungsstraße Gewerbegebiete Halle-Ost („Osttangente“) zur Verbindung von B 6, B 91 und B 100 geplant. Die Bauarbeiten für den 2. Teil des 3. Bauabschnitts (3b2) von der Grenzstraße bis zur Delitzscher Str./Hochweg werden Ende des Jahres gestartet.

Die neue Berliner Brücke und Reste der historischen Brücke.

Halle besitzt mehrere Brücken über die Saale, wobei jedoch nur die 1928/1929 erbaute Kröllwitzer Brücke und die Magistrale eine vollständige für den Autoverkehr nutzbare Saalequerung darstellen. Zwar ist es möglich, über die Schiefer- und Elisabethbrücke ans westliche Ufer der Saale zu gelangen, da von dort aus aber keine PKW-taugliche Verbindung Richtung Halle-Neustadt besteht, bleibt die Errichtung einer dritten Saalequerung seit Jahrzehnten ein vieldiskutiertes Thema.

Öffentlicher Personennahverkehr

Der ÖPNV wird in Halle neben der S-Bahn von der HAVAG (1918 bis 1951 Städtische Straßenbahn Halle, 1951 bis 1990 Verkehrsbetriebe Halle) bedient. Sie betreibt 13 Straßenbahn- und 23 Buslinien. In Halle fuhren die ersten kommerziell genutzten elektrischen Straßenbahnen.

In Halle blieben große Teile des Straßenbahnnetzes nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Halle besitzt ein überdurchschnittlich ausgebautes Straßenbahnnetz, welches durch die Erschließung Halle-Neustadts, die Verbindung desselben mit dem Hauptbahnhof und die Verbindung von Kröllwitz mit dem Stadtteil Heide-Süd nach der Wende erweitert wurde.

Flugverkehr

Flughafen Leipzig-Halle

Der Flughafen Leipzig/Halle fungiert als internationaler Verkehrsflughafen für die gleichnamige Region. Er befindet sich am Schkeuditzer Kreuz südöstlich von Halle auf halber Strecke zwischen den beiden Großstädten und verfügt über eine direkte Autobahnanbindung. Durch den östlichsten Abschnitt der im Bau befindlichen Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle erhielt der Flughafen einen Fernbahnhof, der mit Fertigstellung der Eisenbahnstrecke im Jahr 2015 auch in das ICE-Netz eingebunden wird. Zusätzlich befinden sich im Südbereich des Flughafens zwei Haltepunkte der S-Bahn sowie ein Güterbahnhof am künftigen DHL-Hub.

Angeflogen werden im Passagierbereich die großen deutschen Drehkreuzflughäfen, europäische Metropolen, Ferienziele vor allem im Mittelmeerraum und Nordafrika sowie einige Interkontinentalziele.

Nördlich von Halle befindet sich der vor allem für sportliche Zwecke genutzte Flugplatz bei Oppin. Er wurde zwischen 1968 und 1971 erbaut, um den in Halle-Nietleben weggefallenen Flugplatz zu ersetzen. Zu DDR-Zeiten konzentrierte man sich vor allem auf die Fallschirmspringerausbildung. Nach der Wende konnte der Flugplatz seine Bedeutung als Sportflugplatz weiter ausbauen. Heute besitzt er eine 1100 m lange Start- und Landebahn und verzeichnet knapp 30.000 Flugbewegungen im Jahr.

Schiffsverkehr

Das Hafenbecken des Hafens Halle-Trotha im Winter mit geschlossener Eisdecke

Die Saale ist für Sportboote und Ausflugsschiffe flussabwärts bis zur Mündung bei Barby und flussaufwärts bis Bad Kösen schiffbar. Für Sportboote existieren in Halle vier Anlegepunkte zwischen den Flusskilometern 88,5 und 97 zum Teil mit Bootsvermietungen. Ausflugsschiffe verkehren vom Anleger an der Giebichensteinbrücke im Stadtgebiet und bis Wettin. Die Saale wird in Halle durch fünf Schleusen reguliert.

Halle hat zwei Hafenbecken: Der nördliche Hafen Halle-Trotha verfügt über moderne Gleisanschlüsse, Kaianlagen, Wiegeeinrichtungen und Verladetechnik für multimodale Güterverkehre Bahn/Straße/Schiff. Der ältere Sophienhafen ist nicht mehr in Betrieb. Für Frachtschiffe ist die Saale nicht ganzjährig schiffbar; die Flussregulierung im Mündungsbereich der Elbe wurden noch vor dem Zweiten Weltkrieg aber nicht abgeschlossen. Künftig soll ein Schleusenkanal bei Groß Rosenburg (nahe Barby) Abhilfe schaffen.

Medien

  • In Halle befindet sich das Mitteldeutsche Multimediazentrum (MMZ), in dem sich Firmen mit dem Schwerpunkt der audiovisiuellen Produktion angesiedelt haben.
  • Lokalfernsehsender „TV Halle“

Radio

Gebäude des MDR

In Halle werden mehrere Radioprogramme produziert. Dabei ist herauszuheben, dass aufgrund der funktionalen Standortrennung des MDR fast alle im gesamten Sendegebiet ausgestrahlten Radiosender im Hörfunkzentrum des MDR in Halle beheimatet sind. Der MDR stellt eine große Auswahl an zielgruppenspezifischen Senderangeboten zur Verfügung. So richten sich MDR Sputnik (mit sämtlichen Webradios) und MDR Jump an das junge Publikum. MDR Info sowie MDR Klassik sind als klassische Spartensender im jeweiligen Segment konzipiert. Gemischter tritt dem hingegen MDR Figaro auf, welches als Kulturradio Informationen und anspruchsvolleren Journalismus mit Musik aus allen Genre verbindet. Zusätzlich zu diesen überregionalen Sendern befindet sich das Regionalstudio des MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt in Halle.

Neben den öffentlich-rechtlichen Sendern befinden sich mehrere private Radiostationen in Halle. Zu erwähnen sind die beiden großen privaten Sender 89.0 RTL und Radio Brocken die vollständig bzw. teilweise im Besitz der RTL Gruppe sind. Wobei sich 89.0 RTL auf ein sehr junges Publikum beschränkt, setzt Radio Brocken mehr auf ein regional ausgerichtetes Programm für eine Zielgruppe bis 49 Jahren. Außerdem gibt es in Halle das freie und nicht kommerzielle Lokalradio Radio Corax, welches sich vor allem durch seinen alternativen Programminhalt auszeichnet, der von ehrenamtlichen Redakteuren erstellt wird und dadurch eine große Vielfalt an Themen aufweist.

Printmedien

  • Mitteldeutsches Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG – Hightech-Druckhaus was als wichtigstes Printmedium die Tageszeitung Mitteldeutsche Zeitung hat, die mehrere Lokalausgaben besitzt
  • Regionalausgabe der Bild-Zeitung für Halle

Daneben gibt es mehrere Anzeigenblätter und Veranstaltungsmagazine.

Ansässige Unternehmen

Die Halloren Schokoladenfabrik, Deutschlands älteste Schokoladenfabrik
  • enviaM Mitteldeutsche Energie AG
  • Stadtwerke Halle (1661 Mitarbeiter)
  • Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG)
  • GP Günter Papenburg AG – BT Halle
  • KSB-Pumpen, Niederlassung, größter Industriebetrieb in der Stadt mit 450 Mitarbeitern (2005)
  • Transformatorenwerk, ABB
  • Finsterwalder Transport und Logistik GmbH, mit über 600 Mitarbeitern größter Logistikdienstleister der Stadt
  • Halloren Schokoladenfabrik – Deutschlands älteste Schokoladenfabrik
  • Kathi Backmischungen
  • Coca Cola Erfrischungsgetränke AG Zweigniederlassung Halle – Produktion von Softgetränken (ca. 350 Mitarbeiter)
  • DELL Halle GmbH (Service- und Vertriebszentrum, ca. 650 Mitarbeiter)
  • zahlreiche Callcenter (ADAC, buw, Transcom, Regiocom, S-Direkt und andere), wichtigste Wachstumsbranche in Halle mit ca. 3800 Beschäftigten (Stand Oktober 2006)

Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt Halle ist ein überregional bedeutsamer Gerichtsstandort. Neben dem Landesarbeitsgericht Sachsen-Anhalt und dem Landessozialgericht Sachsen-Anhalt sind hier ein Landgericht, ein Amtsgericht, ein Arbeitsgericht, ein Verwaltungsgericht und ein Sozialgericht ansässig.

Ferner ist die Stadt Sitz folgender Einrichtungen, Institutionen, Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts:

Bildung und Forschung

Hochschulen

Universität Halle mit Löwe und Audimax

Halles Entwicklung als Bildungsstandort ist eng mit den letzten Jahren des 17. Jahrhunderts verbunden, in denen einerseits die Universität Halle (1694) und andererseits die Franckeschen Stiftungen (1698) gegründet wurden. Die Universität bildete mit Christian Thomasius und Christian Wolff, die beide auch Rektoren derselben waren, einen Hauptpunkt der deutschen Aufklärung. Schnell traten Spannungen zwischen den konservativ pietistischen Vertretern und den eher aufklärerisch orientierten Zeitgenossen auf. Mit Gelehrten wie Alexander Gottlieb Baumgarten, Johann Christian Reil oder Friedrich Schleiermacher erlangte die Universität besonders im 18. Jahrhundert deutschlandweit hohes Ansehen. So promovierte die erste Frau Deutschlands 1754 an der Universität Halle. Nach einer kurzzeitigen Schließung durch Napoleon wurde die Universität Halle mit der Universität Wittenberg vereinigt. Seit 1933 trägt sie ihren heutigen Namen Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1993 wurde die Pädagogische Hochschule Halle-Köthen und Teile der Technischen Hochschule Merseburg integriert. Nach 1989 wurden viele Gebäude neu errichtet. So konzentriert sich die Universität auf den innerstädtischen Campus um den Universitätsplatz (mit Hauptgebäude, AudiMax, Melanchtonianum und Juridicum) und den weinberg campus (siehe unten). Im WS 05/06 waren 18.690 Studenten immatrikuliert.

Der Universität ist die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt angeschlossen. Sie ist mit 5,3 Mio. Bestandseinheiten die größte wissenschaftliche Allgemeinbibliothek des Landes Sachsen-Anhalt und besitzt mit der Bibliothek der Morgenländischen Gesellschaft, der Ponickauschen Bibliothek oder der Ungarischen Bibliothek wertvolle Sammlungen.

Die zweite wichtige Hochschule in Halle ist die Hochschule für Kunst und Design Halle (Saale) auf Burg Giebichenstein. In ihrer heutigen Form existiert sie seit 1915. Sie geht auf eine gewerbliche Zeichen- und Handwerkerschule aus dem Jahre 1879 zurück. Der für Halle sehr wichtige Bürgermeister Rive berief 1915 Paul Thiersch zum neuen Direktor, was heute als Gründungsjahr der Kunstschule Burg Giebichenstein angesehen wird. Thiersch versuchte mit anderen Lehrern , die wie Gerhard Marcks und Marguerite Friedlaender zum Teil vom Bauhaus kamen, die Themen des Deutschen Werkbundes in dieser Schule umzusetzen. Die heutige Struktur der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein wurde damals festgelegt. Die Kunstschule verlor 1933 wichtige Lehrer, sie konnte sich aber durch die Nazi-Zeit retten. Das Bestehen war im Zuge des „Formalismusstreits“ in der DDR in den 1950er Jahren gefährdet. Von 1963 bis 1970 gab es nur Ausbildung im Kunsthandwerk und in der Formgestaltung (heute Design). Nach 1970 konnte die Hochschule wieder die Struktur der 1920er Jahre aufnehmen und es werden sowohl Design, Kunst und Kunsthandwerk gelehrt. Heute hat die Hochschule etwa 1000 Studenten. Jedes Jahr öffnet sie im Juli ihre Werkstätten und Ateliers für drei Tage, so dass man die Arbeiten von Studenten und Lehrern sehen kann, eine Modenschau führt in diese Tage ein.

Die Evangelische Hochschule für Kirchenmusik in Halle geht auf die Evangelische Kirchenmusikschule Aschersleben zurück, die 1926 als erste Einrichtung ihrer Art gegründet wurde. 1939 zog sie nach Halle und ist seit 1993 staatlich anerkannt. Träger ist die Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen.

Außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen

Leopoldina

Leopoldina-Gebäude

Neben den Hochschulen bildet die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ein wichtiges Standbein der halleschen Forschungslandschaft. Als älteste deutsche wissenschaftliche Akademie (gegründet 1652 in Schweinfurt) zog und zieht sie wichtige Forscher an. Während der Zeit der deutschen Teilung war die Leopoldina die einzige Wissenschaftlerorganisation, die ungeteilt weiter bestand. Ihr gehören mehrere Nobelpreisträger an. Mit der Jungen Akademie engagiert sie sich im aktuellen interdisziplinären Diskurs.

Institute

Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie

Nach der Wende haben sich mehrere Max-Planck- und Leibniz-Institute in Halle angesiedelt, die teils auf bereits bestehende Strukturen zurückgreifen konnten. 1994 entstand das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO). Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB).

Die Max-Planck-Gesellschaft betreibt mehrere Institute, darunter die Max-Planck-Forschungsstelle für Enzymologie der Proteinfaltung, das Institut für ethnologische Forschung und das Institut für Mikrostrukturphysik. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist mit dem Institut für Werkstoffmechanik (IWM) und die Helmholtz-Gemeinschaft mit einem Standort des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ präsent.

Das Deutsche Jugendinstitut ist mit einer Außenstelle in Halle vertreten. Die Universität Halle unterhält das Institut für Slavistik, Sprechwissenschaft und Phonetik.

Weiterhin befinden sich in Halle:

  • das Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (ISW),
  • Internationales Institut für tibetische und buddhistische Studien (International Institute for Tibetan and Buddhist Studies – IITBS),
  • Zentrum für Angewandte Medizinische und Humanbiologische Forschung (ZAMED).

Technologiepark weinberg campus

Einen wichtigen strukturellen Knotenpunkt bildet der Technologiepark weinberg campus. Er ist neben Berlin-Adlershof der zweitgrößte Wissenschafts- und Technologiepark in Ostdeutschland. Auf dem Campus befinden sich acht Fachbereiche der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und sechs der außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ)und das BioZentrum bieten in insgesamt sieben Gebäuden hochwertige Labor- und Forschungseinrichtungen. Über 100 Unternehmen und Institute sind zurzeit hier vertreten. Der „weinberg campus' e. V.“ wurde am 5. März 2004 gegründet und bildet ein Netzwerk für Beratung, Entwicklung und Realisierung innovativer marktfähiger Vorhaben.

Freizeit- und Sportanlagen

Sporthalle Brandberge
  • Naturbäder: Hufeisensee, Heidesee, Angersdorfer Teiche
  • Stadien: Kurt-Wabbel-Stadion, Stadion am Bildungszentrum (Neustadt), Stadion der Waggonbauer (Ammendorf), Leichtathletikstadion Robert-Koch, Stadion am Zoo
  • Fußballplätze (Vereinsplätze): Hallescher FC, VfL Halle 1896, BSV Halle-Ammendorf u. a.
  • Eissporthalle: ESC Halle 04
  • Freizeitbad Maya mare, Saline-Schwimmhalle und Freibad, Stadtbad, Schwimmhalle Neustadt, Nordbad
  • Sportkomplex Brandberge: Leichtathletikhalle, Mehrzweckhalle
  • Tennisplätze (Klubanlagen): Sandanger, Böllberger Weg u. a.
  • Galopprennbahn Halle (Saale) auf den Passendorfer Wiesen
  • Flugsport, Flugplatz Halle-Oppin
  • American Football: Falkenfield, Heimstätte der USV Halle Falken
  • Kampfsportzentrum Ringen, Boxen, Judo im Kreuzvorwerk (SV Halle)

Naherholungsgebiete

Die beliebtesten Naherholungsgebiete, die mit Ausnahme der Dölauer Heide mit der Saale in Verbindung stehen, haben zugleich einige Sehenswürdigkeiten oder andere Freizeiteinrichtungen zu bieten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Oper, Theater, Orchester, Bühnen

Seit Halle bei der Wahl der Landeshauptstadt Anfang der 90er Jahre gegen Magdeburg verlor, nennt sich die Stadt „Kulturhauptstadt“ Sachsen-Anhalts.

Opernhaus Halle

Unter den Bühnen der Stadt sind vor allem die Oper Halle und die Kulturinsel Halle/neues theater (Sprechtheater) mit mehreren Bühnen, gelegen auf der vom früheren Intendanten Peter Sodann entwickelten Kulturinsel, zu nennen. Auf der Kulturinsel befindet sich auch das Puppentheater der Stadt Halle für Erwachsene und Kinder. Seit 2008 werden die Oper, die Kulturinsel und das Thalia-Theater zu einer Verwaltungseinheit zusammengeführt.[9]
Das Kabarett Die Kiebitzensteiner spielen in der Moritzburg.

Musikalische Institution ist neben der Staatskapelle Halle, einem Orchester, mit einer Sollstärke von 152 Musikern (das zweitgrößte in Deutschland), auch der Stadtsingechor zu Halle – der älteste Knabenchor Mitteldeutschlands und einer der ältesten Knabenchöre Deutschlands.

Daneben gehören zur Kulturlandschaft Halles:

  • Thalia Theater – Kinder- und Jugendtheater
  • Märchenteppich – Figurentheater für Kinder und Erwachsene
  • Figurentheater Anna-Sophia – klassische und moderne Märchen mit Puppen für Kinder
  • Steintor-Varieté

Museen

Mit den Franckeschen Stiftungen und ihren Museumseinrichtungen, dem Landeskunstmuseum (Staatliche Galerie) in der Moritzburg und dem Händelhaus, dem Geburtshaus des Komponisten und Musikmuseum besitzt die Stadt Halle gleich drei sogenannte kulturelle Leuchttürme unter den 20 bedeutenden Museen und Einrichtungen des nationalen Kulturerbes der neuen Bundesländer, die in das Blaubuch der Bundesregierung aufgenommen wurden.

Unter den Museen mit naturwissenschaftlichem Bezug sind das Geiseltalmuseum mit paläontologischen Funden aus dem Braunkohletagebau, darunter das Urpferd Propalaeotherium und das Julius-Kühn-Museum mit der größten Haustierskelettsammlung der Welt hervorzuheben.

Historischen Bezug haben das Landesmuseum für Vorgeschichte als Ausstellungsort der berühmten Himmelsscheibe von Nebra, das archäologische Museum der Universität "Robertinum", das Stadtmuseum Halle im Christian-Wolff-Haus und in der Oberburg Giebichenstein und die Gedenkstätte für die Opfer politischer Verfolgung mit Ausstellung im Roten Ochsen.

Das Halloren- und Salinemuseum zeigt Technik und Geschichte der Salzgewinnung in Halle. Daneben besteht das Deutsche Bahn Museum Halle sowie das historische Straßenbahndepot der Hallesche Verkehrs AG mit noch fahrtüchtigen alten Straßenbahnen. Dazu kommt das Halloren- und Schokoladenmuseum.

Abgerundet wird die Museumslandschaft der Stadt durch das in Deutschland einmalige Beatles Museum und die älteste und größte Sammlung evangelischer Kirchenmusik in der Marienbibliothek.

Burgen und andere Befestigungsanlagen

Burg Giebichenstein

Zu Halles außergewöhnlichen Merkmalen gehören zwei mächtige Burgen, die – eine in Deutschland selten anzutreffende Situation – im bebauten Stadtgebiet liegen. Es handelt sich um die ältere Burg Giebichenstein am Saaleufer und die Moritzburg am nordwestlichen Rand der Altstadt. Von der ehemaligen Stadtbefestigung ist dagegen nur noch wenig vorhanden. Dazu gehört der Leipziger Turm, ein frei stehender Wartturm aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Reste der Befestigung sind erhalten im Bereich des ehemaligen Moritzzwingers am südwestlichen Rand der Altstadt in der Nähe der Moritzkirche sowie am Waisenhausring ein ca. 80 Meter langer und 7 Meter hoher Abschnitt der Stadtmauer.

Kirchen

Hallmarkt mit Marktkirche

Die Kirchen der Altstadt weisen – mit Ausnahme der viertürmigen Marktkirche, die mit dem Roten Turm das bekannte fünftürmige Ensemble des Marktplatzes bildet – eine Besonderheit auf: St. Moritz, St. Ulrich, Dom und die Kapellen der Moritzburg und der Neuen Residenz besitzen keinen oder keinen vollständigen Turm mehr.

Zu den bemerkenswerten Kirchen der Altstadt gehören der Hallesche Dom, eine ehemalige Klosterkirche der Dominikaner und ältestes Kirchenbauwerk in der Altstadt, die viertürmige Marktkirche Unser Lieben Frauen, die Moritzkirche mit historischer Sauer-Orgel und Kunstwerken Conrads von Einbeck sowie die heute säkularisierte Konzerthalle St. Ulrich-Kirche, eine ehemalige Serviten-Klosterkirche. In St. Ulrich und St. Georgen predigte August Hermann Francke.

In anderen, heute eingemeindeten Stadtteilen stehen ehemalige Dorfkirchen und weitere sakrale Bauwerke, die eine Reihe von Besonderheiten aufweisen. Dazu gehören St. Laurentius mit altem Friedhof, die Dorfkirche Böllberg St. Nikolaus, eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert, die Teil der Straße der Romanik ist, die neugotische Anstaltskirche der Diakonie, eine der frühesten Kirchen nach dem Wiesbadener Programm, St. Bartholomäus, St. Elisabeth, die Georgenkirche, die für die kirchliche Opposition in der Wendezeit eine wesentliche Rolle spielte, die stadtdominate Pauluskirche (Halle) im Paulusviertel und die Kirchenruine Granau, seit 1923 Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.

Siehe auch: Liste der Kirchen in Halle (Saale)

Historische technische Bauwerke und Denkmale

Zu den sehenswerten historischen technischen Bauwerken und Denkmalen gehören die beiden großen Wassertürme der Stadt Wasserturm Nord und Wasserturm Süd sowie das historische Straßenbahndepot der Halleschen Verkehrs AG. Halle verfügt zudem über das älteste noch erhaltene Parkhaus (Großgarage) in Deutschland in der Liebenauer Straße (derzeit Ruine). Zudem kommt der Sternwarte Halle im Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Bedeutung zu. Die ehemalige Rennstrecke Halle-Saale-Schleife befindet sich zwischen dem Stadtteil Neustadt und dem westlichen Saaleufer.

Inseln in der Stadt

Der Verlauf der Saale im Stadtgebiet sowie die geografische Lage und die geologischen Bedingungen schaffen durch die Bildung von innerstädtischen Flussinseln eine für Großstädte in Deutschland fast einmalige Situation. Der Fluss durchfließt die Stadt zum Teil in vier Armen parallel. Dadurch entstehen sechs größere Inseln zu denen von Süden nach Norden die Rabeninsel, die Saline-Insel, die Peißnitzinsel, die Insel mit Ratswerder und Würfelwiese, die Ziegelwieseninsel und die Insel Forstwerder gehören.

Forstwerder, Rabeninsel und die Nordspitze der Peißnitz sind Naturschutzgebiete mit Auenwaldbeständen. Die Saline-Insel, Ziegelwieseninsel, der südliche Teil der Peißnitz und die Würfelwiese sind Freizeit, Erholung und Sport vorbehalten. Der südliche Teil der Insel mit Ratswerder und Würfelwiese sind mit z. T. gründerzeitlicher Wohnbebauung bebaut.

Brücken

Der zentrale Verlauf der Saale im Gebiet von Halle führt seit Gründung der Stadt zu einer besonderen Bedeutung von Brücken. Maßgeblich dafür ist die Saale, die die Stadt von Süden nach Norden in zwei Hälften teilt und die oben genannte „Inselwelt“ bildet. Der Fluss benötigt dadurch verhältnismäßig viel Raum, was der Stadt unter den Aspekten Natur, Freizeit, Erholung und Sport einen besonderen Charme verleiht. Die beiden Stadthälften sind für den Straßenverkehr im Wesentlichen an drei Stellen über Brücken miteinander verbunden: die Giebichensteinbrücke im Norden, die Elisabethbrücke mit Magistralenbrücke in der Mitte und einer Brücke im Süden. Hinzu kommen zwei Dutzend weitere Brücken, die vor allem Fußgängern und Fahrrädern vorbehalten sind, von denen die Peißnitzbrücke und die Forstwerderbrücke erwähnenswert sind. Zudem durchlaufen die Hauptverkehrsgleise der Bahn die Stadt östlich der Saale ebenfalls in Nord-Süd-Richtung und trennen ein weiteres Mal in gleicher Richtung. Um diese Teilung zu überwinden existieren weitere Brücken, von denen die Berliner Brücke von besonderer Bedeutung ist. Sie ersetzt eine 1913–16 erbaute Brücke, welche auf über 200 m den halleschen Güterbahnhof überspannte. Der Neubau wurde am 11. Januar 2006 eröffnet. Aufgrund ihres 74 m hohen Stahlpylons ist sie ein weithin sichtbarer Punkt in der Stadt. Der Abriss des historischen Bauwerks fand 2006 statt.

Friedhofsanlagen

Blick zum Torturm des Halleschen Stadtgottesackers

Überregional herausragende Bedeutung hat der von Ratsbaumeister Nickel Hoffmann 1557–1594 errichtete Stadtgottesacker. Der Friedhof ist eine – nördlich der Alpen einzigartige – Camposanto-Friedhofsanlage. Seit 1989 wird der bis dahin verwahrloste berühmte Stadtgottesacker Schritt für Schritt durch Steinbildhauer und Restauratoren wieder restauriert und zum Teil wieder als Friedhof benutzt. Hervorzuheben ist daneben der 1869 geweihte jüdische Friedhof und die zugehörige Trauerhalle, die von den Zerstörungen der sogenannten Reichskristallnacht verschont blieben. Zu den bemerkenswerten Friedhöfen der Stadt gehören der Gertraudenfriedhof im Norden der Stadt mit seinem repräsentativen Zentralbau von Stadtbaurat Wilhelm Jost und dem auf dem Gelände befindlichen 1929 geweihten jüdischen Teilfriedhof mit einem historischen jüdischen Denkmalfeld (Grabmale des Mittelalters) und der Südfriedhof von 1887 mit seinen Bauten im Stil der Neo-Renaissance.

Denkmale, Plastiken, Büsten und Monumente

Händel-Denkmal

Die Stadt verfügt über einige bemerkenswerte Denkmale und Skulpturen aus sehr unterschiedlichen Epochen. An erster Stelle ist hier die plastische Ausstattung der Moritzkirche durch Conrad von Einbeck (Meister Conrad) aus dem 14. Jahrhundert zu nennen. Seiner Zeit voraus, schuf er dort auch ein Selbstbildnis aus Sandstein im nördlichen Nebenchor.

Zu den Besonderheiten gehört die Betsäule von Halle, ein gotischen Bildstock aus vorreformatorische Zeit (1455) am Universitätsring sowie der Hallesche Roland, eine Sandsteinfigur aus dem Jahr 1854, deren Geschichte jedoch bis ins Jahr 1245 zurückreicht. Hervorzuheben sind weiterhin das Händel-Denkmal auf dem Marktplatz und ein Denkmal zu Ehren von August Hermann Francke, zweier der berühmtesten in Halle wirkenden Persönlichkeiten. Gestalterisch hervorzuheben sind die Figuren am Rathaus von Gustav Weidanz, die Mitte der 1970er Jahre von Johannes Baumgärtner nachgeschaffen wurden, da sie durch den Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.

Aus der Zeit der DDR haben sich einige Plastiken erhalten, wie das Fahnenmonument am Hansering und eine überlebensgroße Büste Ernst Thälmanns an der Franckestraße. Aber nicht nur solche ideologisch gewünschten Skulpturen entstanden zu DDR-Zeiten, so erinnert an den in Halle gestorbenen Maler Mathias Grünewald eine Bronzeplastik von Gerhard Geyer, der auch in Bronze für Halle-Neustadt den sogenannten Wissenschaftswürfel schuf. Vor der Moritzburg wird eine andere Variante Hallescher Bildhauerkunst gezeigt, die Stahlplastik von Irmtraud Ohme.

In letzter Zeit sind neben einer großen Brunnen-Gestaltung am Hallmarkt von Bernd Göbel auch drei lebensnahe Figuren seiner Schülerin Maya Graber am Universtätsring dazugekommen.

Zoo, Parks und Gärten

Reichardts Garten, Büste

Halles Bergzoo zeichnet sich durch seine wohl einmalige Lage auf dem 130 Meter hohen Reilsberg aus, die vielfach schöne Aussichten gewährt.

Unter den Gärten und Parks der Stadt ist der als „Herberge der Romantik“ bekanntgewordene Reichardts Garten bemerkenswert. Er wurde von Johann Friedrich Reichardt ab 1794 angelegt. Hier trafen sich seinerzeit Dichter der Romantik wie Novalis, Tieck, Eichendorff, Brentano, Goethe und Jean Paul. Heute ist die einstmalige Pracht noch zu erahnen.

Der Botanischer Garten der Martin-Luther-Universität überzeugt durch seine Artenvielfalt und mit der historischen Sternwarte Halle von 1788. Der Botanische Garten gehört zum Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt.

Weiterhin ist der Amtsgarten, als Teil des Netzwerks „Gartenträume“, in unmittelbarar Nähe der heutigen Burg Giebichenstein hervorzuheben. Es wird vermutet, das auf diesem ca. 5,5 Hektar großen Areal die sogenannte „Alte Burg“, die Vorgängerin der Giebichensteinburg, gestanden habe.

Hinzu tritt der Geologischer Garten Halle am Institut für Geologische Wissenschaften der Martin-Luther-Universität.

Marktplatz und andere Plätze

Halle verfügt über einige aus verschiedenen Gründen bemerkenswerte Plätze. Da ist zunächst der Marktplatz, mit dem mächtigen Roten Turm und dessen mit 76 Glocken zweitgrößten Glockenspiel weltweit, der viertürmigen Marktkirche Unser Lieben Frauen, dem neogotischen Stadthaus, und dem „Geoskop“ auf dem Marktplatz mit Blick auf die sogenannte Hallesche Marktplatzverwerfung. Daneben bestehen der Alte Markt mit dem an eine hallische Sage erinnernden Eselsbrunnen, der Hallmarkt, einst Zentrum der städtischen Salzgewinnung und seine heute gründerzeitliche Bebauung sowie der Domplatz mit dem Ensemble aus Dom, Neuer Residenz und Neuer Kanzlei.

Bibliotheken

Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

Mit der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, der 1552 gegründeten Marienbibliothek, der ältesten und größten evangelischen Kirchenbibliothek in Deutschland, der historischen Bibliothek der Franckeschen Stiftungen und der ab 1731 aufgebauten Bibliothek der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina verfügt die Stadt über vier große Sammlungen.

Sehenswerte Profanbauten

Halle besitzt einige sehenswerte Profanbauten aus unterschiedlichen Epochen:

  • Die 1531 erbaute Neue Residenz (Halle) war die Residenz der Magdeburger Erzbischöfe in Halle. Sie liegt am Domplatz in unmittelbarer Nachbarschaft des Domes.
  • Das Stadthaus, errichtet 1891-1894, am Marktplatz ist einer der repräsentativsten Bauten der Stadt. Es wird als städtisches Versammlungs-, Sitzungs- und Festgebäude genutzt.
  • Die 1698 gegründeten Franckeschen Stiftungen mit dem größten Fachwerkhaus Europas waren eins Zentrum des europäischen Pietismus.
  • Der Volkspark, errichtet 1906-1907 als ehemaliges Vereinshaus der SPD, ist architektonisch ein gutes Beispiel für die Idee des Gebäudes als Stadtkrone und spielte in der Geschichte der halleschen Arbeiterbewegung eine große Rolle.
  • Im Stadtbad sind die Farben und Formen des Jugendstils noch fast vollständig erhalten. Es wurde 1912 bis 1914 errichtet und galt als eine der größten und modernsten Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge ihrer Zeit.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Planetarium Halle mit Himmelsprojektor auf der Peißnitz
  • Durch Halle führt die Ferienstraße Straße der Romanik sowie der Saale-Radwanderweg.
  • Solbad Wittekind, gehört zum Projekt Gartenträume Sachsen-Anhalt
  • Jahnhöhle in den Klausbergen an der Saale
  • Steinskulpturen im Heinrich-Heine-Park
  • Große Märkerstraße
  • Fontäne auf der Ziegelwiese (80 m), zur Zeit in Sanierung durch Verein „Freunde der Fontäne“

Naturschutzgebiete

Im Stadtgebiet existieren insgesamt neun Naturschutzgebiete (Bischofswiese, Burgholz, Peißnitz Nordspitze, Lunzberge, Brandberge, Rabeninsel und Saaleaue, Döllnitzer Auenlandschaft, Forstwerder) mit insgesamt rund 696 ha Fläche, die die stadtbildprägende Natur (u. a. Auenlandschaften) schützen.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Januar: Beginn des jährlichen Themenjahrs der Franckeschen Stiftung
  • Februar: Woman in Jazz – Internationales Jazzfestival
  • Februar: Happy Birthday Händel (23. Februar)
  • Vor Ostern: Frühjahrsmarkt (Rummel) bei der Eissporthalle
  • Mai: Internationales Kinderchorfestival „Fröhlich sein und singen“
  • Mai: Hallesche Museumsnacht
  • Mai: Hallescher Behördenmarathon
  • Am Mittwoch nach Pfingsten: Knoblauchsmittwoch
  • Juni: HändelsOpen (vor den Händelfestspielen)
  • Juni: Händel-Festspiele
  • Juni/Juli: Kinderstadt „Halle an Salle“
  • Juni: Lindenblütenfest (alle 2 Jahre im Juni in den Franckeschen Stiftungen)
  • Juli: Lange Nacht der Wissenschaften
  • Juli: Internationale Highland Games
  • Juli: Sommer-Ferien-Festival (MZ – Music Zone)
  • Juli: 48 Stunden Basketball Turnier
  • Juli: Hallesche Kulturreederei
  • Juli/August: Sommerkino: Kino und Konzert-Open-Air auf der Peißnitz
  • August: Nacht der Kirchen (Mitte August)
  • August: Hallesches Laternenfest auf der Peißnitzinsel, mit Bootskorso auf der Saale, Konzerten der Pop- und Rockmusik, Höhenfeuerwerk, Fischerstechen der Halloren
  • September: Salzfest um die Saline
  • September: Mitteldeutscher Marathon Spergau-Halle
  • September: Werkleitz-Biennale – Medienkunst-Festival
  • Oktober/November: Herbstjahrmarkt an der Eissporthalle
  • November: Hallische Musiktage an verschiedenen Spielstätten
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Halle als Teil der Hanse

  • 1281 wurde Halle Mitglied der Hanse. Als Erzbischof Ernst von Magdeburg mit seinen Truppen 1479 die Stadt besetzte und damit einen Austritt erzwang, endete diese Mitgliedschaft nach knapp 200 Jahren.
  • 2001 wurde Halle Mitglied des 1980 neu gegründeten Städtebundes Neue Hanse.[10][11]

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

eine vollständigere Liste gibt es unter Liste der Ehrenbürger von Halle (Saale)

Söhne und Töchter der Stadt Halle

Hauptartikel: Söhne und Töchter der Stadt Halle

Persönlichkeiten, die in Halle gewirkt haben

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Halle (Saale)

In Halle wirkten Persönlichkeiten wie die zentralen deutschen Aufklärer Christian Thomasius und Christian Wolff, ihr Gegner August Hermann Francke (Gründer der Franckeschen Stiftungen). Unter den vielen Künstlern Halles finden sich die Komponisten Johann Friedrich Reichardt (Reichardts Garten, heute Teil des Projekts Gartenträume Sachsen-Anhalt.) und Wilhelm Friedemann Bach und in der bildenden Kunst Lyonel Feininger, Gerhard Marcks, Karl Völker, Albert Ebert und der langjährige Präsident des Berufsverbandes Bildender Künstler in der DDR Willi Sitte.Im Bereich der Literatur wirkten hier auch Joseph von Eichendorff, Curt Goetz und in der Zeit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Rainer Kirsch und Heinz Czechowski. Im Bereich der Wissenschaft stechen Johann Christian Reil (Erfinder des Begriffs der Psychiat(e)rie) und Georg Cantor hervor.

Literatur

  • Thomas Bienert: Halle an der Saale. Sutton, Erfurt 2002, ISBN 3-89702-459-4. 
  • Angela Dolgner (Hrsg.): Historische Plätze der Stadt Halle an der Saale. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2008, ISBN 978-3-89812-495-9. 
  • Werner Freitag, Mathias Tullner: Halle 806 bis 1806. Salz, Residenz und Universität/Halle 1806 bis 2008. Industriezentrum, Regierungssitz, Bezirksstadt. 1. Auflage. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006/07, ISBN 978-3-89812-500-0. 
  • Werner Freitag, Katrin Minner, Andreas Ranft (Hrsg.): Geschichte der Stadt Halle. 1. Auflage. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006, ISBN 978-3-89812-512-3. 
  • Werner Freitag, Heiner Lück: Halle und das Salz. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2002, ISBN 3-89812-161-5. 
  • Hans Joachim Kessler, Conrad Kessler: Zeitreise durch Halle – Ausflüge in die Vergangenheit. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2006, ISBN 3-8313-1584-1. 
  • Michael Pantenius: Halle (Saale). Stadtführer. 2. Auflage. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2007, ISBN 978-3-89812-273-3. 
  • Hans-Walter Schmuhl: Halle in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus (= Studien zur Landesgeschichte, Bd. 15), Halle 2007, ISBN 978-3-89812-443-0
  • Armin Stein: Die Stadt Halle an der Saale (Nachdruck d. Ausgabe v. 1924). Wort & Werk, Halle 1996, ISBN 3-89557-056-7.
  • Holger Zaunstöck: Halle zwischen 806 und 2006. mdv, Halle 2001, ISBN 3-89812-105-4.
  • Ines Zimmermann: Gesichter meiner Stadt. Fotografien aus Halle 1986–1998. mdv, Halle 2008, ISBN 978-3-89812-577-2.
  • Frank Betker: Einsicht in die Notwendigkeit!. Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945–1994), Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung Bd. 3, Steiner-Verlag Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08734-6. (Fallstudienstädte Halle und Rostock)
  • Silvia Zöller (Red.): Unser Stadtjubiläum – 1200 Jahre Halle an der Saale. Buch und DVD, Halle 2007, ISBN 978-3-89812-458-4.
  • Michael Schwibbe et al: Zeit-Reise: 1200 Jahre Leben in Halle. Sonntagsnachrichten 2006, ISBN 978-3-00-019130-5.
  • Friedrich/Früauf: Halle und sein Umland, mdv Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 2002, ISBN 3-89812-167-4.

Architektur

  • Holger Brülls und Thomas Dietzsch: Architekturführer Halle an der Saale, Berlin, Reimer Verlag 2000, ISBN 3-496-01202-1

Einzelnachweise

  1. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961–1990
  2. Halle ist die regnerischste Stadt Europas. In: Spiegel online, 23. September 2008
  3. Nico Wingert: KZ Halle – die schwierige Aufarbeitung. In: stern.de, 27. Januar 2008
  4. Zu den Konflikten um die Stadterneuerung in Halle in den 80er Jahren siehe Frank Betker: „Einsicht in die Notwendigkeit!“. Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945–1994), Stuttgart 2005, S. 311–340; ein kurzer Abriss zur Stadtgeschichte von Halle und Rostock findet sich auf S. 68–80, zur Organisation und zu den Institutionen der Stadtplanung in der DDR am Beispiel Halle und Rostock siehe Teil III (S. 153–216); zu den Erfahrungen der Stadtplaner und Stadtplanerinnen in der Wendezeit siehe auch S. 218–264.
  5. Steffen Drenkelfuss: Halle – die schräge Stadt. In: Mitteldeutsche Zeitung (Halle/Saalkreis), 2. Dezember 2006, S. 3
  6. Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon der Städte und Wappen der DDR. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1979, S. 186
  7. Freitag, 2006, S. 160ff
  8. Heinz Göschel (Hrsg.): Lexikon der Städte und Wappen der DDR. Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1979, S. 186
  9. www.bühnen-halle.de
  10. Halle auf den Seiten des Städtebundes DIE HANSE
  11. Nachrichten vom Saaleverein

Weblinks


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