- Halokinese
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Halokinese oder Salztektonik ist die Salzbewegung in Salzen auf Grund des enormen Druckes der darüber liegenden Schichten (Hangendschichten). Aufgrund dieser Fließfähigkeit können Salzkissen, Salzdome oder Salzstöcke entstehen. Dabei kann aufsteigendes Salz die Hangendschichten durchstoßen und strukturelle Fallen für Kohlenwasserstoffe (Erdöl, Erdgas) bilden. Das sind zum Beispiel die Kontaktstellen der durchstoßenen Hangendschichten mit der Salzstruktur oder der oberste Bereich der aufgewölbten Schichten, sofern diese Eigenschaften besitzen, Kohlenwasserstoffe zu speichern.
Die Theorie zur Halokinese wurde etwa gleichzeitig von Ferdinand Trusheim und Rudolf Meinhold entwickelt. Durch die Formen der Salzstrukturen und der damit möglichen Lagerstätten für Kohlenwasserstoffe ist eine Erkundung mit geophysikalischen Methoden möglich. In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde ein Großteil von Salzstöcken in der norddeutschen Tiefebene mittels gravimetrischer Messungen durch Hans Haalck, Rudolf Meinhold, Fritz Haalck, Gerhard Richter-Bernburg und andere gefunden, unter anderem der Salzstock Gorleben. Die Salztektonik in Norddeutschland betrifft vor allem mesozoische und känozoische Schichten und wird durch die Salze der Zechsteinformation verursacht.
Eine genauere Erkundungsmethode ist die Reflexionsseismik, bei der mit Hilfe von Erschütterungswellen und deren Reflexionen an Sedimentschichtgrenzen im Untergrund der Verlauf geneigter Schichtgrenzen ermittelt werden kann.
Literatur
- Rudolf Meinhold: Bemerkungen zur Frage des Salzaufstieges. Freiberger Forschungshefte C22, Akademie-Verlag, Berlin 1956
- Rudolf Meinhold: Salzbewegung und Tektonik in Norddeutschland. Berichte der Geologischen Gesesellschaft der DDR, 1959
- Rudolf Meinhold: Erdölgeologie Band 1-12. Bergakademie Freiberg, 1961 bis 1972
- Ferdinand Trusheim: Über Halokinese und ihre Bedeutung für die strukturelle Entwicklung Norddeutschlands. Zeitschrift der deutschen Geologischen Gesellschaft, Hannover 1957
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