Halsrippensyndrom

Halsrippensyndrom
Klassifikation nach ICD-10
Q76.5 Überzählige Rippe in der Halsregion
G54.0 Schultergürtel-Kompressionssyndrom
ICD-10 online (WHO-Version 2011)

Als Halsrippensyndrom, auch Adson-Coffey-Syndrom oder Naffziger-Syndrom, nach Howard Naffziger (1884-1956) bezeichnet man die Kompression der Leitungsbahnen zum Arm durch eine zusätzliche, rudimentäre bis komplette, evtl. gelenkig unterteilte Rippe am 7. Halswirbel beim Menschen. Sie ist manchmal kombiniert mit weiteren Skelettanomalien, vielfach allerdings nur einseitig.

Bei Säugetieren werden Halsrippen normalerweise nicht mehr angelegt. Sie sind als stammesgeschichtliches Relikt ein Atavismus und kommen bei weniger als 1 % der Bevölkerung vor.

Halsrippen im Röntgenbild.
Halsrippe links. Computertomographie 3D-Rekonstruktion.

Die obere Schlüsselbeingrube ist durch in der Tiefe tastbaren, knochenharten Tumor verstrichen. Der Nachweis gelingt mit speziell eingestellten Röntgenaufnahmen. Oft ist die Halsrippe ein Zufallsbefund ohne jeden Krankheitswert.

Beim eigentlichen Halsrippensyndrom besteht aber eine Beeinträchtigung der Nerven des Armgeflechts und der Blutzirkulation in der Arteria subclavia oder Vena subclavia (vor allem bei Armhebung). Das Halsrippensyndrom gehört zu den Thoracic-outlet-Syndromen. Die Behandlung besteht in der operativen Entfernung der Halsrippe.

Es ist in der wissenschaftlichen Diskussion, ob es ein erhöhtes Krebsrisiko im frühen Kindesalter bei Vorhandensein von Halsrippen gibt [1][2].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Myers, PZ: Debate on Vertebral variation, Hox genes, development, and cancer. Abgerufen am 16. April 2008.
  2. Galis, Frietson: Vertebral variation, Hox genes, development, and cancer. Abgerufen am 14. Oktober 2008.
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