Hamaxitos

Hamaxitos
Babakale
Wappen fehlt
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Babakale (Türkei)
DEC
Basisdaten
Provinz (il): Çanakkale
Landkreis (ilçe): Ayvacık
Koordinaten: 39° 29′ N, 26° 4′ O39.48083333333326.0672222222227Koordinaten: 39° 28′ 51″ N, 26° 4′ 2″ O
Einwohner: 464 (2007)
Telefonvorwahl: (+90) 286
Postleitzahl: 17860
Kfz-Kennzeichen: 17
Struktur und Verwaltung (Stand: 2008)
Bürgermeister: Recep Tekbaş
Festungsmauern in Babakale

Babakale (türkisch für Vaters Burg) ist ein Ort im Landkreis Ayvacık in der türkischen Provinz Çanakkale. Es liegt in der antiken Landschaft Troas am Kap Baba (türkisch Bababurun, in der Antike Kap Lekton), neun Kilometer südwestlich von Gülpinar, am westlichsten Punkt des kleinasiatischen Festlands.Damit ist Babakale auch der westlichste Festlandpunkt des Kontinents Asien.

Die Einwohner ernähren sich hauptsächlich vom Fischfang, Olivenanbau und in geringem, aber zunehmenden Maß vom Tourismus.

Inhaltsverzeichnis

Festung

Hauptattraktion des Fischerdorfs Babakale ist die Festung, die 1725 von Mustafa Pascha, einem Wesir des Sultans Ahmet III. als Schutz gegen Seeräuber gebaut wurde. Es ist die letzte osmanische Festung, die in der Türkei gebaut wurde.[1] Mustafa, genannt Baba (türkisch für Vater), ist auch der Namensgeber des Ortes.

Geschichte

Geschichtsstunde

Der antike Name des Ortes ist Hamaxitos (Ἁμάξιτος), das etwa bei Strabon erwähnt wird.[2] Gegründet wurde die Stadt vermutlich von Achäern. Aus dem vierten Jahrhundert v. Chr. sind Münzen bekannt mit der Aufschrift ΑΜΑΞΙ und dem Abbild Apollons. Letzteres bezieht sich auf das nahe gelegene Heiligtum des Apollon Smintheus in Chryse beim heutigen Gülpinar. Hamaxitos war Mitglied des delisch-attischen Seebundes. Es wurde 397 v. Chr. vom Spartaner Derkyllidas erobert. 310 v. Chr. deportierte Lysimachos die Einwohner nach Antigoneia, dem späteren Alexandria Troas.[3] Damit endete vermutlich die Geschichte der Stadt, von der heute keine Relikte mehr zu sehen sind.

Mäuselegende

In Hamaxitos wurden, wie in anderen Orten der Troas, Mäuse verehrt, weshalb auch im erwähnten Heiligtum Apollon den Beinamen Smintheus (griechisch etwa Mäuseverschlinger) hatte. Dazu erzählt Strabon die Legende, nach der den Teukrern bei ihrem Aufbruch von Kreta geweissagt worden war, sie sollten sich dort nieder lassen, wo die Erdgeborenen sie anfallen würden. Als sie bei Hamaxitos gelandet waren, wurden ihnen in der Nacht von Feldmäusen die ledernen Teile ihrer Rüstungen und Waffen zernagt. Dieses nahmen sie als das besagte Zeichen und ließen sich hier nieder. Daher begründet sich auch, so Strabon, die Darstellung einer Maus am Fuße der Apollo-Statue des Skopas in Chryse.[4]

Einzelnachweise

  1. Lonely Planet Türkei, S. 223.
  2. Strabon 13,1,62 (deutsche Übersetzung bei Google Buchsuche).
  3. Gernot Lang: Klassische Antike Stätten Anatoliens, Books on Demand 2003, S. 414, ISBN 3833000686.
  4. Carl Hoeck: Kreta. Ein Versuch zur Aufhellung der Mythologie und Geschichte der Religion und Verfassung dieser Insel. 1828, S. 273.

Weblinks


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