- Hanbo
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Der Hanbō [hamboː] (jap. 半棒) oder zumindest der Begriff entstand seiner Bezeichnung nach (Han = halb, Bō = Stock) vermutlich durch das Zerschlagen eines Bō mit einem Schwert und gehört mit seiner Länge von 80 - 100 cm (Dicke je nach Handgröße ca. 3 - 4 cm) zu den Kurzwaffen.
Im 16. Jahrhundert zählte der Hanbō zu den am weitesten verbreiteten Waffen in Japan. Durch seine geringe Größe ist er recht leicht zu verbergen und kann unter anderem durch Handgelenkdrehungen in schnellen Attacken effektiv im Kampf eingesetzt werden. Allerdings bestehen nur etwa 20 % der Anwendungen mit dieser Waffe aus Stößen und Schlägen. Vielmehr wird der Hanbō zum Hebeln eingesetzt. Später allerdings wurde der Hanbō durch gefährlichere Waffen getauscht, um sich effektiver gegen Samurai zu verteidigen. Der Hanbō ist in mehreren Stilen vorhanden. Im Kobudo, Ninjutsu, Jujutsu, Karate (vers. Stile) und auch im Aikido. Dort wurden die Formen (Kata) weiter unterrichtet und zum Teil auch verändert. Die Vorteile des Hanbo sind im Nahkampf zu finden, wo man neben effektiven Hebel- auch Stoß- und Schlagtechniken anwenden kann. Entsprechend sind außerhalb des Nahkampfes Distanzwaffen wie der Bo dem Hanbō in der Regel überlegen, da sie über eine größere Reichweite verfügen.
Hanbō-Kata
Kata des Hanbojutsu
- Hanbō kata shodan
- Hanbō kata nidan
- Hanbō kata sandan
- Hanbō kata yondan
- Hanbō kata kaiten
- Sanjakubo
Es gibt noch viel mehr Formen, die aus den verschiedenen Stilen stammen.
Siehe auch
Folgende Waffen gehören mit zu den Stockwaffen im japanischen und okinawischen Systemen
Literatur
- Werner Lind: Lexikon der Kampfkünste. Sportverlag, Berlin 1999, ISBN 3-328-00838-1
- Georg Stiebler: Bo-Karate, Hanbo Jitsu – die Techniken des Stockkampfes. Falken Verlag, ISBN 3-8068-0447-8
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