- Handwerkskammer Arnsberg
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Die Handwerkskammer Südwestfalen mit Sitz in Arnsberg ist eine von 55 Handwerkskammern in der Bundesrepublik Deutschland. Bis 2007 hieß sie Handwerkskammer Arnsberg
Inhaltsverzeichnis
Organisation
Die Handwerkskammer Südwestfalen wurde als Handwerkskammer Arnsberg am 25. April 1900 durch eine konstituierende Sitzung gegründet, nachdem 1897 ein Gesetz verabschiedet worden war, das zur Vertretung des Handwerks Handwerkskammern als öffentlich-rechtliche Körperschaften zu bilden seien. Dieses Gesetz wurde zum 1. April 1900 in Kraft gesetzt, die konstituierende Sitzung der Handwerkskammer Arnsberg erfolgte am 25. April 1900.
Die Kammer hat ihren Sitz in Arnsberg. Bis zum Juni 2007 war der offizielle Name "Handwerkskammer Arnsberg". Er lautet nun Handwerkskammer Südwestfalen, um dem ausgedehnten Kammergebiet gerecht zu werden. Zum Kammerbezirk gehören der Hochsauerlandkreis, der Märkische Kreis, der Kreis Olpe und der Kreis Siegen-Wittgenstein. Insgesamt bestehen hier beinahe 11.000 Handwerks- und handwerksähnliche Betriebe mit etwa 81.000 Beschäftigten. Im Kammerbezirk ist das Handwerk in drei Kreishandwerkerschaften Hochsauerland, Märkischer Kreis sowie Westfalen-Süd für die Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein mit fünf Geschäftsstellen und 95 Innungen organisiert.
Die Handwerkskammer Arnsberg ist Mitglied beim Westdeutschen Handwerkskammertag als der Dachorganisation der Handwerkskammern in NRW und beim Zentralverband des Deutschen Handwerks. Darüber hinaus gehört sie der Region Mitte-West an, einer Gemeinschaftsinitiative von zehn Industrie- und Handelskammern aus dem Länderdreieck Nordrhein-Westfalen/Hessen/Rheinland-Pfalz sowie der Handwerkskammern Arnsberg und Kassel. Die Initiative will die Interessen dieses Wirtschaftsraumes deutlich machen, bündeln und gegenüber Ländern, Bund und Europäischer Union wirksamer vertreten.
Aufgaben
An erster Stelle steht die Interessenvertretung der Mitgliedsbetriebe. Die Handwerkskammer setzt sich aktiv für die wirtschaftlichen und organisationspolitischen Interessen zum Wohle ihrer Mitglieder ein und versteht sich damit als Sprachrohr für deren Anliegen. Durch die Mitarbeit sowohl in kommunalen als auch in überregionalen Gremien und persönliche Kontakte zur Politik engagieren sie sich wirkungsvoll für die Belange der kleinen und mittleren Unternehmen.
Als ein Organ der Selbstverwaltung handelt die Handwerkskammer eigenverantwortlich. Sie übernimmt aber auch Aufgaben vom Staat, wie etwa das Führen der Handwerksrolle und des Verzeichnisses der handwerksähnlichen Gewerbe (Anlage A, B1 und B2 des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks HwO). Nicht zu leisten wären viele Anforderungen ohne das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder, mit dem sie dem Allgemeinwohl dienen, sei es in der Vollversammlung, im Berufsbildungsausschuss oder in einem Prüfungsausschuss.
Beratungsangebot
Eine weitere zentrale Aufgabe der Handwerkskammer ist es, umfassende Beratungsleistungen anzubieten. Diese Leistungen sind für Mitgliedsfirmen kostenlos - ebenso wie eine Vielzahl von aktuellen Informationsveranstaltungen. Schwerpunkte sind die betriebswirtschaftliche Beratung, die Technische Beratung, die Beratung in Fragen des Technologietransfers sowie die Ausbildungsberatung. Unter dem Namen Akademie Handwerk Arnsberg (AHA!) bietet die Handwerkskammer seit November 2008 Veranstaltungen an mit dem Ziel, Anregungen für innovative Entwicklungen zu geben und Gewerke übergreifend zu diskutieren.
Berufliche Bildung
Erhebliche Bedeutung hat die Handwerkskammer Südwestfalen für die berufliche Bildung. Sie betreibt in Arnsberg ein großes Berufsbildungszentrum, das neben der Überbetrieblichen Ausbildung innerhalb der beruflichen Erstausbildung die Qualifizierung zum Meister in 14 Berufen sowie berufliche Fort- und Weiterbildungskurse anbietet. Insbesondere im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik hat die Schule in Arnsberg als zentrales Schulungszentrum (Kompetenzzentrum) eine bundesweite Bedeutung.
Gebäude
Seit 1924 ist die ehemalige Villa des bedeutenden Arnsberger Unternehmers Josef Cosack Sitz der Handwerkskammer. Im Jahr 1845 wurde das großzügige Gebäude im klassizistischen Stil fertiggestellt. Die Villa war neben dem Landgericht eines der ersten Gebäude im neuen Stadtviertel der Stadt Arnsberg jenseits der Ruhr. Der Bau war anfangs nicht umumstritten. Insbesondere der Nachbar Johann Friedrich Joseph Sommer beklagte die Geruchsbelästigung, der dort ebenfalls ansässigen Essigfabrik Cosacks. In den Jahren 1870, 1905, 1935, 1953 sowie in den 1980er Jahren erfolgten größere An- und Umbauten, die den ursprünglichen Charakter des Gebäudes wenig veränderten.
Literatur
- Die Baudenkmäler der Stadt Arnsberg. Erfassungszeitraum 1980 – 1990. Arnsberg, 1990. S.56.
- Gerhard Lohage: Auftrag und Verwirklichung - 100 Jahre Handwerkskammer Arnsberg : [Chronik zum 100-jährigen Jubiläum der Handwerkskammer Arnsberg]. Arnsberg, 2000.
- "facts 2006" - Jahresbericht der Handwerkskammer Arnsberg, Arnsberg 2007
Weblinks
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