- Hans Kaspar Bachofen
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Johann Caspar Bachofen (* 26. Dezember 1695 in Zürich; † 23. Juni 1755 ebenda) war ein Schweizer Komponist und Musiklehrer.
Bachofen, Sohn eines Lehrers, wuchs in Zürich auf und studierte Theologie (1719 erhielt er die Zulassung zum geistlichen Amt), wirkte aber ausschliesslich als Musiklehrer. Bereits ab 1711 war er Mitglied des Collegium musicum „zum Chorherrensaal“, des ältesten der privaten Zürcher Collegia musica, das bereits um 1600 bestand. Ab 1715 musizierte er im Collegium musicum „zur deutschen Schule“ (auch „zum Fraumünster“ genannt), das ab 1679 bestand[1]. Ab 1720 amtierte Bachofen als Kantor an den unteren Lateinschulen am Grossmünster und am Fraumünster.
Bachofen veröffentlichte mehrere Sammlungen geistlicher Lieder und Arien, teilweise von ihm selbst komponiert. 1727 folgte sein musikalisches Magnum opus, die umfangreiche Liedersammlung Musicalisches Hallelujah, oder Schöne und Geistreiche Gesänge, mit neuen und anmühtigen Melodeyen Begleitet, und zur Aufmunterung zum Lob Gottes beim Buchdrucker Hans Heinrich Bürkli in Zürich. Die Sammlung enthält vor allem dreistimmige geistliche Lieder mit basso continuo zur Orgelbegleitung.
Das Musicalische Hallelujah war über Zürich hinaus enorm populär; die zu Bachofens Lebzeiten erschienenen weiteren fünf Auflagen (1733, 1739, 1743, 1750, 1754) wurden von ihm stetig um neue Lieder vermehrt. Auch nach seinem Tod wurde die Sammlung weiter gedruckt, die 11. und letzte Auflage erschien 1803.
Seit 1739 war er Kapellmeister des Collegiums „zur deutschen Schule“. 1742 wurde er dann als Nachfolger Johann Caspar Albertins Kantor am Grossmünster und gleichzeitig Leiter des Collegium musicum „zum Chorherrensaal“.
Vier Jahre nach Bachofens Tod erschien 1759 das von ihm vertonte Passions-Oratorium Der für die Sünde der Welt gemarterte und sterbende JESUS, die sogenannte Brockes-Passion, im Druck. Der 1712 von Barthold Heinrich Brockes verfasste Text war vorher bereits von Komponisten wie Keiser (1712), Händel (1716), Telemann (ebenfalls 1716), Mattheson (1718), Fasch (1723) und Stölzel (1725) vertont worden.
Literatur
- Byron D. Arnold: The life and works of Johann Caspar Bachofen. Ph. D. Diss., University of Southern California, Los Angeles 1956
- Friedrich Wilhelm Bautz: Bachofen, Johann Caspar. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Hamm 1975, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 0–0.
Einzelnachweise
- ↑ Das dritte Collegium musicum der Stadt war das ab 1613 bestehende Collegium „ab dem Musiksaal beim Kornhaus“, vgl. Urs Fischer: Johann Caspar Bachofen, online als http://www.zb.uzh.ch/presse/bilderpresse/jahrmusik/bachofen.pdf
Weblinks
- Literatur von und über Johann Caspar Bachofen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Einträge zu Johann Caspar Bachofen im Katalog des Deutschen Musikarchivs
- Nicole Kurmann: Bachofen, Johann Caspar im Historischen Lexikon der Schweiz
Personendaten NAME Bachofen, Johann Caspar KURZBESCHREIBUNG Schweizer Komponist und Musiklehrer GEBURTSDATUM 26. Dezember 1695 GEBURTSORT Zürich STERBEDATUM 23. Juni 1755 STERBEORT Zürich
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