- Hans Rudolph Hentschel
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Hans Rudolph Hentschel (* 21. Oktober 1869 in Cölln; † 27. März 1951 in Meißen) war ein deutscher (Porzellan-)Maler und Radierer. Er gehörte gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Konrad Hentschel zu den bedeutendsten Vertretern des Meißener Jugendstils.
Als Sohn des an der Entwicklung der Pâte sur Pâte-Technik in der Manufaktur maßgeblich beteiligten Julius Konrad Hentschel besuchte er ab 1884 die Meißener Zeichenschule. Dort begann er 1888 eine Ausbildung zum Bossierer. Anschließend besuchte er 1898-1893 die Kunstakademie in München. 1891 kehrte er dann für zwei Jahre nach Meißen zurück, wo er erstmals als Figurenmaler in der Manufaktur tätig war. Ab 1894 absolvierte er zwei Jahre seines Studiums an den französischen Akademien in Paris sowie Étaples (1895). Noch im selben Jahr kehrte er dann nach Meißen zurück, um dort seine Tätigkeit als Figurenmaler und Lehrer der Porzellanschule anzutreten. Zahlreiche malerische Entwürfe und Geschirrformen (darunter das wichtigste Meißener Jugendstilservice "T-glatt") sowie -dekorationen ("Flügelmuster", "Krokusmuster", "Arnikamuster") zeugen noch heute von der ästhetischen Klarheit seiner künstlerischen Arbeiten. Er entwarf auch Vasen mit geflossenen und Kristall-Glasuren. Von Hans Rudolph Hentschel stammen ebenso figürliche Modelle, z.B. "Dame im Reitkostüm mit Windhund" oder "Tennisspielerin".
Literatur
- Ludwig Danckert: Handbuch des europäischen Porzellans. München: Prestel, 1978, ISBN 3-7913-0449-6.
- Klaus Hoffmann: Das weiße Gold von Meißen. Bern [u.a.]: Scherz, 1989, ISBN 3-502-16318-9.
- Johannes Just: Meissener Jugendstil Porzellan. Leipzig: Edition Leipzig, 1983, ISBN 3-570-09020-5.
- Hermann Jedding: Meißener Porzellan des 19. und 20. Jahrhunderts 1800-1933. München: Keysersche Verlagsbuchhandlung, 1981, ISBN 3-87405-133-1.
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