Hans Winckelmann

Hans Winckelmann

Hans Winckelmann (* 1881 in Hamburg; † 9. Oktober 1943 in Hannover) war ein deutscher Opernsänger.

Der Sohn des Wagnersängers Hermann Winkelmann , zu dessen Großvater der Gründers der Braunschweiger Klavierfabrik Zeitter & Winkelmann, Christian Ludewig Theodor Winkelmann, war und zu dessen weiteren Vorfahren Johann Joachim Winckelmann gehörte, wurde von seinem Vater zum Wagner-Tenor ausgebildet und studierte in Wien, wo er einen Doktorgrad in Philosophie erwarb. Er begann seine Karriere als Sänger an der Volksoper in Wien und wurde dann erster Tenor an der Prager Oper, später in Schwerin (in seiner Schweriner Zeit drehte er 1921 und 1922 in Berlin 3 Filme) und schließlich in Hannover, wo er außerdem mit Rudolf Krasselt jährlich etwa sechs Opern inszenierte. Bis zu seinem Tod im Jahr 1943[1] oder nur bis zu seiner Amtsenthebung durch die Nazis [2] war er Oberspielleiter am Opernhaus in Hannover. Ferner schrieb er ein Buch mit dem Titel Der Opernspieler.

Eine erste Ehe schloss er in Wien, eine zweite während seiner Prager Zeit mit Fritzi, der Nachname der Damen ist nicht bekannt. Aus Winckelmanns Liebesbeziehung mit Lala Pringsheim (Klara Koszler) ging der Sohn Klaus Pringsheim junior hervor. Später heiratete er die Tänzerin Almut Upmeyer und 1943, nachdem eine 17 Jahre andauernde Affäre vorangegangen war, seine letzte Frau Hilde. Während der Fliegerangriffe auf Hannover schickte er seine hochschwangere Frau nach Salzburg, wo die Tochter Maria geboren wurde. Er selbst blieb in Hannover zurück und starb während der englischen Bombardements an Herzversagen.

Literatur

  • Klaus Pringsheim jr., Victor Boesen, Wer zum Teufel sind Sie? Ein Leben mit der Familie Mann, Berlin ²2002, ISBN 3-7466-1799-5, v. a. S. 267 ff.

Einzelnachweise

  1. Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein, Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2, Schlütersche Verlag 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 468
  2. Klaus Pringsheim, Wer zum Teufel sind Sie?, Berlin 2002, ISBN 3-7466-1799-5, S. 269

Weblinks


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