- Hansa AG
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Kaufhaus Wronker war eine Warenhauskette der Hermann Wronker AG. „Flaggschiff“ der Kette war das berühmte, 1944 durch Luftangriffe zerstörte Warenhaus auf der Zeil in Frankfurt am Main.
Inhaltsverzeichnis
Gründung und Expansion
1891 wurde in Frankfurt am Main das erste Wronker-Warenhaus („Kurz-, Weiß- und Wollwaren Wronker“) durch den jüdischen Unternehmer Hermann Wronker (einen Neffen der Gebrüder Leonhard und Oscar Tietz) erbaut. 1908 wurde das Kaufhaus Wronker auf der Zeil mit einer 80 Meter breiten, expressionistischen Straßenfront erbaut. Es war zu seiner Zeit das größte Warenhaus der Stadt.
1904 wurde ein Kaufhaus Wronker in Mannheim E1 eröffnet. Weitere Filialen bestanden u.a. in Nürnberg, Pforzheim und Hanau. 1921 erfolgte die Umfirmierung in Hermann Wronker AG. Zum Höhepunkt der Expansion in den 20er Jahren beschäftigte die Hermann Wronker AG 3.000 Mitarbeiter, die in den Warenhäusern einen Jahresumsatz von mehr als 35 Millionen Reichsmark erwirtschafteten.
Weltwirtschaftskrise
Die Weltwirtschaftskrise führte 1929 und 1930 zu einer existenzbedrohenden Krise. Die Umsätze brachen ein, das Unternehmen schrieb Verluste. Hermann Wronker musste sich aus der Geschäftsleitung zurückziehen. Max Wronker, der Sohn der Firmengründers leitete die Kaufhauskette von 1931 bis 1933 als Generaldirektor.
Zur Sanierung wurden die Häuser in Nürnberg und Pforzheim verkauft, und ein Frankfurter Kaufhaus an Woolworth vermietet. Die Sanierung gelang und das Unternehmen schrieb erneut schwarze Zahlen.
Arisierung, Flucht und Mord
Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde das Unternehmen „arisiert“. Die Eigentümer Max und Hermann erhielten Hausverbot und wurden enteignet, die Nazis setzten ein neues Management ein. 1934 firmierte das Unternehmen in Hansa AG um. 1952 wurde das Unternehmen in den Hertie-Konzern eingegliedert.
Max Wronker flüchtete mit seiner Familie nach Amerika. Hermann Wronker emigrierte nach Frankreich wurde aber nach der Besetzung Frankreichs interniert und 1942 gemeinsam mit seiner Frau Ida im KZ Auschwitz ermordet.
Nach dem Krieg versuchte Max Wronker auf dem Rechtsweg vergeblich, eine Rückerstattung des Unternehmens oder eine Entschädigung zu erhalten.
Das Gebäude in Frankfurt
Das 1891 eröffnete Frankfurter Stammhaus in der Zeil 14/16 wurde 1896 um das Haus Hasengasse 15 und 17 erweitert. 1897 brannte das Kaufhaus vollständig ab. Der Neubau erfolgte auf dem Grundstück Zeil 97. 1908 und 1909 wurde das Kaufhaus Wronker um die Zeil 101 – 105 und Holzgraben 6 – 10 erweitert und mit einer 80 Meter breiten, expressionistischen Straßenfront versehen. Es war damit das größte Warenhaus der Stadt. 1926 erfolgte mit der Eingliederung der Zeil 99 eine letzte Erweiterung.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude weitgehend zerstört. Lediglich Reste der Rückseite (zum Holzgraben) sind heute noch erhalten. Das Gebäude wurde nach dem Wiederaufbau durch die Firma DEFEKA (Deutsches Familienkaufhaus) genutzt.
Weblinks
Quellen
- „Lili und die Kaufhauskönige“, einestages, 25. Oktober 2007, mit Portraitfotos
- „Gedenken an die Pogromnacht. Lili Wronker hegt weder Hass noch Groll“, FAZ, 8. November 2007
50.1140833333338.6824166666667Koordinaten: 50° 6′ 51″ N, 8° 40′ 57″ O
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