- Han’yō
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Han-Yōkai (japanisch 半妖怪, dt. „Halb-Yōkai“), kurz auch: Han’yō (半妖) sind japanische Halbdämonen. Der Begriff „Han-Yōkai“ wurde vom Manga- und Romanautor Shigeru Mizuki eingeführt und populär gemacht, wobei er sich jedoch streng an die Vorgaben aus dem religiösen Volksglauben hielt.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Han-Yōkai sind sowohl im japanischen Shinto-Glauben als auch im Buddhismus vertreten und werden von den Anhängern als existent angesehen, obgleich sie in religiösen Schriften unter anderen und verschiedenen Bezeichnungen geführt werden.
Ihr Aussehen soll stets beiden Elternteilen gleichermaßen nahekommen, weshalb sie entsprechend oft als Menschen mit tier- bzw. dämonenaften Attributen (z.B. mit Ziegengehörn und -beinen) dargestellt werden. Ihre übernatürlichen Kräfte sollen jedoch aufgrund ihrer halb menschlichen Abstammung mehr oder weniger eng begrenzt sein.
Ursprungsglaube
Gemäß shintoistischem als auch buddhistischem Volksglauben sind die Han-Yōkai ein Produkt der Liebe zwischen einem Menschen und einem Yōkai, die meist aufgrund diverser Umstände nicht lange anhält. Da es aber ohnehin als selten angesehen wird, dass sich Menschen und Yōkai ineinander verlieben, ist auch der Begriff "Han-Yōkai" entsprechend wenig in Gebrauch. Jedoch wurde über Abe no Seimei, einem Onmyōji der Heian-Zeit gesagt, dass er das Kind eines Menschen und der Kitsune Kuzunoha und damit ein Han-Yōkai gewesen sei.
Kultur und Moderne
In der religiösen Kultur stellen Han-Yōkai eine gestaltliche Verwischung der Grenzen zwischen menschlicher und dämonischer/göttlicher Welt dar. Shintoismus und Buddhismus kennen ohnehin keine scharf abgegrenzte Trennung von Glaube und Existenz, was in den Darstellungen der Han-Yōkai, die halb menschlich, halb göttlich sind, thematisiert wird.
In der Moderne sind Han-Yōkai ein beliebtes Motiv in der Jugendliteratur, und das nicht mehr nur in Japan. Sie treten in Romanen, Light Novels, Mangas und Animes auf, wo sie oft als überdreht, launisch oder unberechenbar dargestellt werden und zudem – gemäß der religiösen Vorlagen – durch nicht-menschliche Körperattribute auffallen, wie drei Augen oder Hundeohren. Zu den bekanntesten modernen Han-Yōkai gehört die Manga- und Animefigur Inu Yasha.
In besagten Medien taucht überdies sehr oft die gekürzte Bezeichnung Han’yō auf.
Literatur
- Shigeru Mizuki: Nezumi otoko no Bōken. Chikuma Shobō, 2007 (Originaltitel: ねずみ男の冒険), ISBN 4-480-03061-1, S. 339.
- Shigeru Mizuki: Yōkai Paradaisu 4 kokekakiikii. Shimauchi Shoten, 2002 (Originaltitel: 妖怪パラダイス4 コケカキイキイ), ISBN 4-901-81908-9, S. 161–161.
- Shigeru Mizuki: Ge Ge Ge no Kitarō. 1959 (Originaltitel: ゲゲゲの鬼太郎).
- Rumiko Takahashi: Inu Yasha 01. Der Brunnen zwischen den Zeiten. Egmont Vgs, 2005 (Erste Ausgabe einer Serie von Tankōbon-Ausgaben).
- Kōhaku Kuroboshi: Hōkago tai maroku. Kadokawa Sneaker Bunko, 2001 (Originaltitel: 放課後退魔録 ロストガール), ISBN 4-04-425901-1 (Erste Ausgabe einer Serie von Mangas).
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