- Haushaltstag
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Der Haushaltstag (auch Hausarbeitstag, informell auch Hausfrauentag[1] ) war ein bezahlter, arbeitsfreier Tag, an dem ein Arbeitnehmer sich um Arbeiten im Haushalt und andere Familienangelegenheiten kümmern kann, ohne Urlaubstage in Anspruch nehmen zu müssen.
Der Haushaltstag wurde einmal im Monat und in der Regel nur für Frauen gewährt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Deutsches Reich (2. Weltkrieg)
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Haushaltstag 1939 als monatlicher Waschtag von den Nationalsozialisten zugunsten der für die Rüstungswirtschaft kriegsverpflichteten Frauen eingeführt. Er galt nur für nicht-jüdische Frauen.
Deutsche Besatzungszeit
Auf Betreiben der DKP-DRP wurde der Haushaltstag 1947/1948 in mehreren Ländern Ost- und Westdeutschlands wiedereingeführt.
Bundesrepublik / Alte Bundesländer
In der Bundesrepublik galt der Haushaltstag nur für Frauen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Mit der Einführung der Fünftagewoche nahm seine Bedeutung jedoch ab.
1979 wurde der Haushaltstag wegen der Ungleichbehandlung beider Geschlechter vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig erklärt. Der durch die Bundesregierung vorgelegte Entwurf eines Arbeitszeitgesetzes vom 25. Mai 1987 sah in §25 (2) vor, die entsprechenden Regelungen der Länder zum Haushaltsarbeitstag außer Kraft zu setzen;[2] ihre formelle Aufhebung geschah erst 1994 mit Inkrafttreten des Arbeitszeitgesetzes.[3]
DDR / Neue Bundesländer
In der DDR wurde der Haushaltstag 1952 gesetzlich für verheiratete Frauen eingeführt. Ab 1965 galt er auch für unverheiratete Frauen mit Kindern unter 18 Jahren, und 1977 wurde das Anrecht auf den Haushaltstag auch unverheirateten, vollzeitbeschäftigten Frauen ab 40 Jahren ohne Kinder sowie teilweise auch Männern (alleinstehend, mit Kindern oder mit erkrankter Ehefrau unter bestimmten Bedingungen) zugestanden.
Nach der Wende
Nach der Wiedervereinigung wurde der Haushaltstag in allen Bundesländern durch das Arbeitszeitgesetz mit Wirkung zum 1. Juli 1994 abgeschafft.[3]
Literatur
- Carola Sachse: Der Hausarbeitstag. Göttingen 2002. ISBN 3892445087
Weblinks
- Arbeitsgesetzbuch der DDR auf verfassungen.de - (siehe § 185: Hausarbeitstag)
Einzelnachweise
- ↑ Siehe: Carola Sachse: Der Hausarbeitstag: Gerechtigkeit und Gleichberechtigung in Ost und West, Göttingen : Wallstein, 2002.
- ↑ Gesetzesentwurf der Bundesregierung. Entwurf eines Arbeitszeitgesetzes (ArbZG). Drucksache 11/360. Abgerufen am 26. Juni 2010 (PDF).
- ↑ a b Art. 19 des Gesetzes zur Vereinheitlichung und Flexibilisierung des Arbeitszeitrechts (Arbeitszeitrechtsgesetz - ArbZRG) - Aufhebung von Hausarbeitstagsregelungen
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