- Heathcote Williams
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Heathcote Williams (* 1941 in Helsby, Cheshire als John Henley Jasper Heathcote-Williams) ist ein britischer Dichter, Schauspieler und Theaterautor.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Williams besuchte zunächst das britische Privatinternat Eton College. 1964 verfasste er seinen ersten (und bisher einzigen) Roman, über die Speakers' Corner im Londoner Hyde Park.
Sein erstes abendfüllendes Theaterstück, Gleichstrom/Wechselstrom, erhielt 1972 sowohl den renommierten Theaterpreis der Londoner Zeitung Evening Standard als auch den John Whiting Award. Williams konnte sich mit einigen weiteren ebenso subversiven wie erfolgreichen[1] Stücken als Theaterautor etablieren.
Ab Ende der 1980er-Jahre erschienen mehrere Gedichte von Williams, zum Teil in epischer Länge. Insbesondere Kontinent der Wale (Originaltitel Whale Nation, 1988) sorgte für Aufsehen, da der umweltbewegte Williams hier einen leidenschaftlichen Aufruf veröffentlichte, die Jagd auf Wale abzuschaffen[2]. Die Rechte für den US-amerikanischen Markt für das Epos wurden für 100.000 Dollar verkauft, eine Summe, die ebenfalls Schlagzeilen machte[2]. Williams' Umweltgedichte wurden von der BBC verfilmt, unter anderem mit Jeremy Irons[3].
Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit tritt Williams häufig in Nebenrollen bei Film- und Fernsehproduktionen auf. Dabei wechselt er frei zwischen künstlerisch anspruchsvolleren Produktionen wie die Verfilmung des Shakespeare-Dramas Der Sturm von Derek Jarman einerseits und anspruchsloseren Produktionen wie dem Sequel von Basic Instinct andererseits. Unter anderem spielte er 1998 auch eine Nebenrolle in der US-amerikanischen Sitcom Friends. Williams ist mit Al Pacino befreundet und trat als er selbst in dessen Dokufiktion Looking For Richard von 1996 auf. Pacino wiederum hatte eine Rolle in Williams' erstem Bühnenstück The Local Stigmatic bei dessen US-Uraufführung übernommen[4] und 1990 eine Kurzfilmversion des Stoffes realisiert.
Williams hat einen Sohn mit seiner Ex-Freundin Polly Samson[5]. Er lebt in Oxford mit seiner langjährigen Lebensgefährtin Diana Senior[6], die zusammen mit ihm schon 1970 in Malatesta vor der Kamera stand.
Werke
Roman und Gedichtbände
The Speakers. Roman. Hutchinson, 1964.
Kontinent der Wale. Gedicht. Zweitausendeins, Frankfurt a.M. 1988 (Originaltitel: Whale Nation).
Sacred Elephant. Gedicht. 1989.
Delphin. Gedicht. Zweitausendeins, Frankfurt a.M. 1991 (Originaltitel: Falling for a Dolphin, übersetzt von Hans J. Becker).
Automobilmachung. Gedicht. Zweitausendeins, Frankfurt a.M. 1992 (Originaltitel: Autogeddon, übersetzt von Hans J. Becker).
Theaterstücke (Auswahl)
- The Local Stigmatic, 1966 in Edinburgh uraufgeführt
- Wechselstrom/Gleichstrom (AC/DC), 1970 in London uraufgeführt
- Der Immortalist (The Immortalist), 1977 in London uraufgeführt
- Remember the Truth Dentist, 1974 in London uraufgeführt
Filmografie (Auswahl)
- 1970: Malatesta
- 1979: Der Sturm - The Tempest
- 1987: Ich wollte, du wärst hier
- 1988: Klein Dorrit
- 1988: Stormy Monday
- 1992: Orlando
- 1994: Ein ehrenwerter Diebstahl
- 1994: Tod im kalten Morgenlicht
- 1995: Gegen die Brandung
- 1998: Alegría
- 1998: Die Legende vom Ozeanpianisten
- 1999: The Escort
- 1999: Miss Julie
- 2000: The Sandman
- 2001: Revelation
- 2001: Hotel
- 2006: Basic Instinct – Neues Spiel für Catherine Tramell
Einzelnachweise
- ↑ Artikel von Michael Church im Independent vom 15. August 1995, abgerufen am 13. Mai 2010
- ↑ a b Vgl. hierzu einen Artikel im Independent vom 20. September 2008, abgerufen am 13. Mai 2010
- ↑ Produktionsinfo von Autogeddon
- ↑ Siehe Verzeichnis der Lortel Archives
- ↑ Siehe Artikel über Samson inkl. ihrer Schilderungen der Trennung
- ↑ Laut Williams' Eintrag in der englischen Wikipedia
Weblinks
- Heathcote Williams in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Werkverzeichnis (englisch)
- Auf doollee.com findet sich eine detailliertere Auflistung und Zusammenfassung Williams' Bühnenstücke, abgerufen am 13. Mai 2010 (englisch)
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