- Heeren-Werve
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Heeren-Werve ist ein Stadtteil von Kamen im östlichen Ruhrgebiet.
Im Jahr 1300 wurde die Pfarrei Heeren zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt und wird 1646 zum autarken Verwaltungs und Gerichtsbezirk erhoben. Am 1. April 1910 schließen sich Heeren und Werve zusammen.[1] Die kleine Gemeinde, die vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1965 eine sehr aktive Bergbaugeschichte kannte, wird schließlich am 1. Januar 1968 in die Stadt Kamen eingemeindet.[2]
Der Stadtteil Heeren-Werve liegt an der Seseke und am Mühlbach, ehemalige in Beton eingebettete Abwasserflüsse, die in letzter Zeit eine gründliche Renaturalisierung erfahren und an einem großen Waldstück. Am Rande des Ruhrgebietes ist Heeren heute ein beliebter Wohnort mit schnellem Anschluss an die großen städtischen Zentren.
Heeren mit dem Herrensitz Haus Heeren war eine eigene Bauernschaft und hat auch heute noch einen ausgeprägten Ortskern. Die Heerener sind in ihrem Selbstverständnis zumeist nicht erst Kamener, sondern eben Heerener: der Weg zur Stadt Kamen ist mit über vier Kilometern recht weit. Der Ortsteil Werve hat ebenso einen eigenen kleinen Dorfkern und ist sowohl westfälisch ländlich als auch aus der Bergbauzeit geprägt. Getrennt werden Heeren und Werve durch den Mühlbach. Zu erreichen ist der jeweils andere Teil des Dorfes über eine von 3 Brücken.
Sehenswert ist das im Stadtteil gelegene Haus Heeren.
Inhaltsverzeichnis
Wahrzeichen
Wahrzeichen und Wappentier Heeren-Werves ist das Einhorn. Eine Bronze-Skulptur des Einhorns, geschaffen von dem Künstler Reimund Kasper, ist im Ortsteil Werve, in der Mitte des Kreisverkehres auf der Werver Mark aufgestellt. Seinen Ursprung hat das Heeren-Werver Wappentier im Familienwappen der adeligen Familie vom Hüchtenbrock, die von 1620 bis 1680 auf Haus Heeren saß. Das selbständige Gericht Heeren, das von 1646 bis 1809 existierte, führte im Gerichtssiegel ebenfalls das Einhorn. Die Deutsche Gemeindeordnung von 1935 verpflichtete die Gemeinden zur Führung eines Wappens, das auch im Gemeindesiegel erscheinen musste. 1938 verlieh der Oberpräsident der Provinz Westfalen der Gemeinde Heeren-Werve ein amtliches Gemeindewappen. Es zeigte im goldenem Feld ein nach rechts springendes schwarzes Einhorn. Seit 1968 hat das Wappen seine amtliche Nutzung verloren.
Einzelnachweise
- ↑ Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
Literatur
- Karl-Heinz Stoltefuss, Heeren-Werve. Die Geschichte eines Hellweg Kirchspiels, Selbstverlag Kirchengemeinde Heeren-Werve, 2000. ISBN 3-00-005868-0.
- Karl-Heinz Stoltefuß, Heeren-Werve wie es früher war. Historische Ansichten der alten Hellweg-Gemeinde, Bd. 1 (2004, ISBN 3-00-013602-9) und Bd. 2 (2009, ISBN 978-3-00-028692-6).
- Karl-Heinz Stoltefuß, Zeche Königsborn 2/5 - die Geschichte der Kohlenzeche und ihrer Menschen in Heeren-Werve - (2010, ISBN 978-3-00-031342-4)
Weblinks
51.5805555555567.7183333333333Koordinaten: 51° 35′ N, 7° 43′ OKategorien:- Kamen
- Ort im Kreis Unna
- Ehemalige Gemeinde (Kreis Unna)
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