- Kirchenkreis Unna
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Der Kirchenkreis Unna ist einer von 31 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Amtssitz ist die Stadt Unna. Insgesamt gehören 88.000 evangelische Gemeindeglieder in 14 Kirchengemeinden zum Kirchenkreis.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Der Kirchenkreis Unna liegt im Bundesland Nordrhein-Westfalen im Gebiet des Kreises Unna mit den Kommunen Unna, Kamen, Bergkamen, Fröndenberg und Holzwickede.
Er liegt zwischen dem Ruhrgebiet, dem Sauerland und dem Münsterland am Hellweg, im Norden begrenzt durch die Lippe, im Süden durch die Ruhr.Viele verkehrstechnische Anbindungen begünstigen die zentrale Lage: die Autobahnen A 1 und die A 2 kreuzen sich hier im Kamener Kreuz, die A 44 beginnt auf dem Gebiet. Viele Orte haben Bahnanbindungen zu den Fernverkehrsbahnhöfen in Dortmund oder Hamm.
Geschichte
Die Anfänge
1545 war die Reformation der Gemeinden Frömern und Lünern, zwischen 1559 und 1580 folgte der Übertritt der meisten Gemeinden in der Grafschaft Mark zum evangelischen Bekenntnis. Ostern 1559 erklangen die ersten Choräle in der Unnaer Stadtkirche, am Allerheiligenfesttag desselben Jahres wurde dort erstmals das Abendmahl in beiderlei Gestalt gefeiert. Philipp Nicolai war von 1596 bis 1601 Prediger an der Ev. Stadtkirche Unna. Am 16. März 1611 fand eine erste reformierte Synode in Unna mit den Gemeinden Unna, Kamen, Heeren, Fröndenberg statt. Am 2. Oktober 1612 folgte eine erste lutherische Synode in Unna mit den Gemeinden Bausenhagen, Dellwig, Frömern, Fröndenberg, Hemmerde, Lünern, Methler und Opherdicke.
1662 verfassten die reformierten Gemeinden eine Kirchenordnung, 1687 folgen die lutherischen Gemeinden. 1817 folgten beide evangelischen Kirchen auf der Synode in Hagen dem Unionsaufruf König Friedrich Wilhelm III. In der Folge schlossen sich die Gemeinden in den einzelnen Orten zusammen (1819 in Unna, 1837 in Fröndenberg, erst 1920 in Kamen). Heute gibt es im Kirchenkreis nur noch Gemeinden mit lutherischem oder uniertem Bekenntnisstand.
Auf- und Ausbau
1819 war eine erste westfälische Provinzialsynode in Lippstadt. 1858 wurde ein Ev. Kranken- und Armenhaus in Unna gegründet. 1906 war die Gründung der Westfälischen Frauenhilfe in Soest. 1953 kam es zur Gründung der Evangelischen Kirche von Westfalen. 1965 erfolgte die Gründung eines eigenen Kreiskirchenamtes als erstes dieser Art in der Ev. Kirche von Westfalen. 1967 wurde der Neubau des Ev. Krankenhauses in Unna eingeweiht. 1968 kam es zur Gliederung in fünf Kuratorien: Unna, Kamen, Bergkamen, Holzwickede und Fröndenberg, die beiden letztgenannten wurden zwischenzeitlich zusammengelegt. 1977 wurden die Diakoniestationen Unna und Kamen eingerichtet. 1988 begann der Neubau des Kreiskirchenamtes in Unna.
Heute
Mit dem Kirchenkreis Hamm wurde ein gemeinsamer Gestaltungsraum der Ev. Kirche von Westfalen gebildet. 2008 wurde die Kirchenkreiskonzeption mit der Überschrift Einladend, gastfreundlich, inspirierend herausgegeben.
Struktur
Die Synode des Kirchenkreises ist die Vertretung der Kirchengemeinden. Die Kreissynode wählt die Mitglieder des Kreissynodalvorstandes, der den Kirchenkreis zwischen den Kreissynoden leitet. Vorsitzender ist der Superintendent. Superintendentin ist seit 2004 Annette Muhr-Nelson; ihr Vorgänger Alfred Buß wurde zum Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen gewählt.
Kirchen und Gemeinden
Zum Kirchenkreis Unna gehören 13 Kirchengemeinden.
Bild Kirche Ort Gemeinde Auferstehungskirche Bergkamen-Weddinghofen Friedenskirchengemeinde Thomaskirche Bergkamen Friedenskirchengemeinde Friedenskirche Bergkamen Friedenskirchengemeinde Christuskirche Bergkamen-Rünthe Martin-Luther-Kirchengemeinde Martin-Luther-Kirche Bergkamen-Oberaden Martin-Luther-Kirchengemeinde Kapelle Heil Bergkamen-Heil Martin-Luther-Kirchengemeinde Kirche Dellwig Fröndenberg-Dellwig Dellwig Kirche Billmerich Unna-Billmerich Dellwig Johanneskirche Fröndenberg-Frömern Frömern Stiftskirche Fröndenberg Fröndenberg Fröndenberg & Bausenhagen Dorfkirche Fröndenberg-Bausenhagen Fröndenberg & Bausenhagen Kirche Heeren-Werve Kamen-Heeren-Werve Heeren-Werve Evangelische Kirche Hemmerde Unna-Hemmerde Hemmerde-Lünern Evangelische Kirche Lünern Unna-Lünern Hemmerde-Lünern Kirche am Markt Holzwickede Holzwickede & Opherdicke Evangelische Kirche Opherdicke Holzwickede-Opherdicke Holzwickede & Opherdicke Pauluskirche Kamen Kamen Lutherkirche Kamen Kamen Friedenskirche Unna-Massen Massen Margaretenkirche Kamen-Methler Methler Paul-Gerhardt-Kirche Unna-Königsborn Unna-Königsborn Christuskirche Unna-Königsborn Unna-Königsborn Jona-Haus Unna-Gartenvorstadt Unna Stadtkirche Unna Unna Einrichtungen des Kirchenkreises
Im Haus der Kirche in Unna ist der Sitz der Verwaltung und der Superintendentur. Der Kirchenkreis Unna unterhält folgende Fachreferate:
- Erwachsenenbildung
- Familienbildung
- Frauenreferat
- Jugendreferat
- Kindertageseinrichtungen
- Männerarbeit
- Mediothek
- Öffentlichkeitsreferat
- Schulreferat
- Seelsorge
- Seniorenarbeit
Ein eigenes Bildungs- und Begegnungszentrum ist die „Oase Stentrop“. Das Diakonische Werk des Kirchenkreises ist seit dem 1. Januar 2008 als Diakonie Ruhr-Hellweg im Verbund mit den Diakonischen Werken in den Kirchenkreisen Hamm und Hochsauerland-Soest.
Literatur
- Erika Externbrink-Klement: Der Kirchenkreis Unna. Hrsg: Kirchenkreis Unna, Eigenverlag, Unna 1988
Weblinks
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