Heerestruppenkommando

Heerestruppenkommando
Heerestruppenbrigade

Verbandsabzeichen
Aufstellung 6. Mär. 2002
(bis 10. Dez 2007 Divisionsäquivalent)
Land Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Stabilisierungskräfte
Unterstellte
Truppenteile
Stabskompanie, Bruchsal

ABC-Abwehrregiment 750
Wappen des Artillerielehrregiment 345 Artillerielehrregiment 345
PanzerflugabwehrkanonenBtl 12
Leichte ABC-AbwehrKp 120
Datei:LeFlAbRakBatt 300.jpg Leichte FlugabwehrraketenBatt 300

Stärke ~3500 Mann
Unterstellung Division Luftbewegliche Operationen
Sitz des Stabes Bruchsal
Motto Virbus unitis
(Mit vereinten Kräften)
Kommandeur
Kommandeur Brigadegeneral Bernhard Liechtenauer

Die Heerestruppenbrigade (HTrBrig) (bis 30. Juni 2008: Heerestruppenkommando, HTrKdo) mit Sitz in Bruchsal ist eine Brigade des deutschen Heeres. Die Brigade ist Teil der Division Luftbewegliche Operationen und führt Kampf- und Führungsunterstützungstruppen verschiedener Truppengattungen, die die Brigade bei Bedarf anderen Großverbänden zur Verfügung stellt.

Die Brigade wurde am 6. März 2002 zunächst als eine divisionsäquivalente Kommandobehörde aufgestellt. Im Rahmen der Transformation der Bundeswehr wurde das als Heerestruppenkommando bezeichnete Kommando am 10. Dezember 2007 in ein Brigadeäquivalent umgewandelt und zum 1. Juli 2008 in Heerestruppenbrigade umbenannt.

Inhaltsverzeichnis

Verbandsabzeichen und Motto

Das Verbandsabzeichen (Ärmelabzeichen) zeigt zwei gekreuzte Schwerter auf schwarz, rot, blauen Grund im Wappenschild. Die gekreuzten Schwerter stehen für die Heerestruppenteile. Die Farbe schwarz symbolisiert die Pioniertruppe, rot die Artillerie-, Heeresflugabwehr- und die ABC-Abwehrtruppe. Blau steht für die Logistiktruppe. Damit sind die Waffenfarbe der unterstellten Truppen im divisionsäquivalenten Heerestruppenkommando im Wappen abgebildet. Das Wappen ist, wie für eine Dienststelle auf Divisionsebene üblich, mit einer silbernen Kordel mit eingeflochtenem schwarzen Faden umrandet. Die ehemals unterstellten Brigaden führten ein bis auf die Umrandung identisches Verbandsabzeichen, dass meist in der jeweiligen Waffenfarbe umrandet war. Das Wappen bleibt auch nach Umgliederung zu einem Brigadeäquivalent unverändert.

Das interne Verbandsabzeichen des Stabes zeigt die Krone auf weißem Grund aus dem Wappen von Koblenz - dem ursprünglichen Sitz des Stabes - vor den gekreuzten Schwertern, die das Heer symbolisieren.

Das Motto des Kommandos lautete „Viribus unitis – mit vereinten Kräften“.

Auftrag

Ozelot der leichten Flugabwehrraketenbatterie 300

Die Brigade führt Kampfunterstützungstruppen zur Durchführung von Stabilisierungsoperationen, insbesondere Flugabwehr-, Artillerie- und ABC-Abwehr-Kräfte, die sonst der übergeordneten Division Luftbewegliche Operationen bzw. den als Stabilisierungskräfte klassifizierten Brigaden der 13. Panzergrenadierdivision und 10. Panzerdivision nicht zur Verfügung stehen. Die Kräfte sind modular einsetzbar und sind damit als reaktionsfähige und flexible Verstärkung der Stabilisierungskräftebrigaden vorgesehen, die im Bedarfsfall von einem „Headquarters“ der Division Luftbewegliche Operationen befehligt werden.

Gliederung

Gliederung

Die Brigade gliedert sich in:

Geschichte

Als Divisionsäquivalent

Internes Verbandsabzeichen Stab Artilleriebrigade 100

Die jetzige Brigade wurde unter der Bezeichnung Heerestruppenkommando am 6. März 2002 als Divisionsäquivalent in Dienst gestellt. Es war in dieser Gliederung die größte Kommandobehörde des Heeres der Bundeswehr ca. 17.900 Soldaten und ca. 18.000 Reservisten. Das Heerestruppenkommando unterstand dem Heeresführungskommando unmittelbar und wirkte mit Divisionen, multinationalen Korpsstäben und Truppenschulen sowie der Streitkräftebasis und dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr zusammen. Sitz des Stabes war Koblenz. Der Aufgabenbereich umfasste hierbei die lage- und auftragsabhängige Unterstützung der mechanisierten Divisionen des Heeres und der multinationalen Korps im Einsatz, bei der Ausbildung und bei Übungen mit Kampfunterstützungs- und Logistikkräften. Ferner führte das Heerestruppenkommando bis zum Aufbau der Heeresinstandsetzungslogistik GmbH sechs regionale Instandsetzungszentren. Insgesamt unterstanden dem Heerestruppenkommando 75 Dienststellen, darunter auch 21 aktive Bataillone, mit bis zu 26.000 Soldaten und 30.000 Reservisten. Es war an 33 Standorten in der gesamten Bundesrepublik Deutschland vertreten. An der Spitze stand ein Kommandeur im Rang eines Generalmajors, zuletzt Generalmajor Ernst Heinrich Lutz.

2002 wechselte das Heeresmusikkorps 300, das Flugabwehregiment 2, Pionierbrigade 20 (umbenannt in Pionierbrigade 100) zum HTrKdo. Bis 2003 wurden außerdem die Artilleriebrigade 100, die Logistikbrigade 100, die Logistikbrigade 200, die ABC-Abwehrbrigade 100, das Flugabwehrregiment 100 (dafür Außerdienststellung Gemischtes Flugabwehrregiment) und das Feldnachrichtenzentrum der Bundeswehr in Dienst gestellt. Das Heerestruppenkommando führte als Divisonsäquivalent zuletzt:

Die Logistikbrigade 100 wurde 2006 an die Streitkräftebasis abgegeben. Die Logistikbrigade 200 sowie die Nachschubbataillone 131 und 132 wurden Mitte 2007 außer Dienst gestellt. Die weiteren nicht aufgelösten unterstellten Truppenteile wechselten bis Dezember 2007 zur 1. Panzerdivision oder anderen Verbänden:

  • Die Flugabwehrbrigade 100 wurde 2007 aufgelöst und Teile anderen Verbänden überstellt:
    • Die leichte Flugabwehrraketenbatterie 100 (Borken) wechselte als Luftlandeflugabwehrraketenbatterie 100 zur Division Spezielle Operationen
    • Die leichte Flugabwehrraketenlehrbatterie 610 (Lütjenburg) wechselte als leichte Flugabwehrraketenlehrbatterie 610 zur 1. Panzerdivision
    • Das Panzerflugabwehrkanonenlehrbataillon 6 (Lütjenburg) wechselte als Panzerflugabwehrlehrregiment 6 zur 1. Panzerdivision
    • Panzerflugabwehrkanonenbataillon 12 und leichte Flugabwehrraketenbatterie 300 sind weiter Bestandteil des "neuen" Heerestruppenkommandos
  • Die Artilleriebrigade 100 wurde 2007 teilweise zum Artillerieregiment 100 und der 1. Panzerdivision unterstellt.
  • Teile der Pionierbrigade 100 wurden 2007 unter der neuen Bezeichnung Pionierregiment 100 der 1. Panzerdivision unterstellt.
  • Die ABC-Abwehrkräfte der ABC-Abwehrbrigade 100 wurden bereits 2005 teilweise (ABC-Abwehrbataillon 7 und leichte ABC-Abwehrkompanie 110) der 1. Panzerdivision überstellt
    • Die leichte ABC-Abwehrkompanie 120 und das ABC-Abwehrbataillon 750 (neue Bezeichnung ABC-Abwehrregiment 750 "Baden") sind weiter Teil der Heeretruppenbrigade
  • Das Heeresmusikkorps 300 wurde der Division Spezielle Operationen unterstellt
  • Die Langzeitlager und der Mobilmachungsstützpunkt werden direkt vom Heeresführungskommando geführt
  • Das Feldnachrichtenzentrum der Bundeswehr wurde im Zuge der Gründung der Heeresaufklärungstruppe dem neu aufgestellten Ausbildungszentrum Heeresaufklärungstruppe unterstellt, das Teile des Ausbildungsauftrags übernimmt, und zum 30. März 2008 aufgelöst. Die Feldnachrichtenkräfte werden außerdem teilweise den Divisionen zugeordnet.

Das „alte“ Heerestruppenkommando wurde im Rahmen der Transformation der Bundeswehr zum 10. Dezember 2007 als Brigadeäquivalent neu aufgestellt und der Division Luftbewegliche Operationen unterstellt. Der Stab verlegte nach Bruchsal. Die Bezeichnung wurde zunächst nicht geändert.

Siehe auch: Vollständige Gliederung und Verbleib der unterstellten Brigaden

Als Brigadeäquivalent

Die brigadeäquivalente Dienststelle wurde am 10. Dezember 2007 durch Umgliederung des „alten“ Heerestruppenkommandos und Auflösung der ABC-Abwehrbrigade 100 in Dienst gestellt. Die zu Beginn unterstellten Truppenteile wurden fast alle vom alten Heerestruppenkommando übernommen, wobei die entsprechenden übergeordneten Brigaden und ihre ehemaligen nicht weiterhin unterstellten oder zuvor anderen Verbänden überstellten Verbände aufgelöst wurden. Nur das Artillerielehrregiment 345 (ehemals Panzerartillerielehrbataillon 345) wechselte zum 1. Januar 2008 von der Panzergrenadierbrigade 30. Eine Umbenennung in die Bezeichnung „Heerestruppenbrigade“ erfolgte zum 1. Juli 2008.

Das brigadeäquivalente Kommando bzw. die Heerestruppenbrigade wird seit der Umgliederung von einem Offizier im Dienstgrad Oberst oder Brigadegeneral kommandiert.

Weblinks

49.1034048.5880047Koordinaten: 49° 6′ 12,3″ N, 8° 35′ 16,8″ O


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heerestruppenbrigade — Verbandsabzeichen Aufstellung 6. Mär. 2002 (bis 10. Dez 2007 Divisionsäquivalent) …   Deutsch Wikipedia

  • Gliederung des Heeres (Bundeswehr, Heer der Zukunft) — Die Gliederung des Heeres der Bundeswehr in der Struktur Heer der Zukunft beschreibt die Truppenteile des Heeres im Zeitraum von 2000 bis 2003. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung und Aufbau der Liste 2 Führung 2.1 Heeresführungskommando …   Deutsch Wikipedia

  • Ehemalige Heeresverbände — Im folgenden werden ehemalige Verbände des deutschen Heeres aufgelistet, welche seit Aufstellung der Bundeswehr aufgestellt wurden. Die fett geschriebenen Verbände sind derzeit noch aktiv. Für nähere Informationen über den jeweiligen Verband… …   Deutsch Wikipedia

  • Artilleriebrigade 100 — Artillerieregiment 100 Internes Verbandsabzeichen Aktiv 1. Juni 2002 als ArtBrig 100 seit 1. Jul. 2007 als ArtReg 100 Land …   Deutsch Wikipedia

  • Pionierbrigade 100 — Pionierregiment 100 Internes Verbandsabzeichen Aktiv 01. April. 2002 als PiBrig 100 seit 1. Jan. 2008 als PiRgt 100 Land …   Deutsch Wikipedia

  • 1. Grenadierdivision (Bundeswehr) — 1. Panzerdivision (Division Eingreifkräfte) Verbandsabzeichen Aufstellung 1. Juli 1956 Land …   Deutsch Wikipedia

  • 1. Panzergrenadierdivision — 1. Panzerdivision (Division Eingreifkräfte) Verbandsabzeichen Aufstellung 1. Juli 1956 Land …   Deutsch Wikipedia

  • ABC-Abwehrbataillon 7 — 1. Panzerdivision (Division Eingreifkräfte) Verbandsabzeichen Aufstellung 1. Juli 1956 Land …   Deutsch Wikipedia

  • ABC-Abwehrbrigade 100 — Verbandsabzeichen Aktiv 22. Mai 2002–10. Dezember 2007 L …   Deutsch Wikipedia

  • Artillerieregiment 100 — „Freistaat Thüringen“ Internes Verbandsabzeichen Aktiv 1. Juni 2002 als ArtBrig 100 seit 1. Jul. 2007 als ArtRgt 100 Land …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”