- Hegemonietheorie
-
Die Hegemonietheorie (auch „Hegemoniezyklentheorie“) ist in den Internationalen Beziehungen eine Variante des Neorealismus. Sie widerspricht dem Axiom, dass sich das internationale System in einem permanenten Anarchiezustand befindet, und betont stattdessen die Bedeutung von Hegemonie im Gesamtgefüge der Weltgesellschaft. So kommt es in regelmäßigen Abständen zu Auf- und Abstiegen von Hegemonialmächten, die die dominante Rolle in der Welt einnehmen. Diese Mächte zeichnen sich durch die Führungsposition in Militär und Wirtschaft aus.
„Hegemonietheorie“ bezeichnet auch neomarxistische und postmarxistische Denkansätze einer Diskurstheorie der Macht innerhalb von Gesellschaften, wie sie etwa mit den Namen Antonio Gramsci und neuerdings Ernesto Laclau und Chantal Mouffe verbunden sind, deren im angelsächsischen Raum bekannt gewordenes Buch Hegemonie und radikale Demokratie 1985 erschienen ist.
Literatur
- Ernesto Laclau/Chantal Mouffe: Hegemonie und radikale Demokratie. Zur Dekonstruktion des Marxismus (1985), Wien: Passagen Verlag 2000 (2. Auflage), ISBN 3-85165-453-6
Weblinks
Kategorien:- Internationale Beziehungen
- Politische Ideengeschichte (20. Jahrhundert)
Wikimedia Foundation.