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Jürgen Heideking (* 17. April 1947 in Hameln; † 10. März 2000 in Brühl) war ein deutscher Historiker.
Leben
Jürgen Heideking studierte von 1968 bis 1974 in Tübingen und von 1970 bis 1971 in Paris an der Sorbonne. Er wurde 1978 in Tübingen promoviert und habilitierte sich dort 1987 nach einem längeren Forschungsaufenthalt als Feodor Lynen-Stipendiat an der University of Wisconsin mit einem grundlegenden Werk über die politische Kultur der frühen amerikanischen Republik: Die Verfassung vor dem Richterstuhl: Vorgeschichte und Ratifizierung der amerikanischen Verfassung 1787-1791. Dafür wurde er 1997 mit dem Schurman-Preis der Universität Heidelberg ausgezeichnet.
Von 1988 bis 1990 war Heideking wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Washington, D.C. 1990 übernahm er einen Lehrstuhl für nordamerikanische Geschichte in Tübingen. 1992 wurde er als Nachfolger von Erich Angermann Professor für Neuere und Neueste Geschichte und Direktor des Instituts für angloamerikanische Geschichte an der Universität zu Köln und lehrte dort bis zu seinem Unfalltod im Frühjahr 2000.
Heideking war einer der führenden deutschen USA-Historiker, der als Autor und Herausgeber über 20 Bücher veröffentlichte. Seine wissenschaftliche Interessen konzentrierten sich auf die amerikanische Geschichte vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, internationale Zeitgeschichte, die Geschichte der Geheimdienste und deutsch-amerikanische Bildungsgeschichte.
Schriften
- Verfassung - Demokratie - politische Kultur: U.S.-amerikanische Geschichte in transatlantischer Perspektive, hg. von Heike Bungert, Marc Frey und Christof Mauch. Trier 2002.
- Republicanism and Liberalism in America and the German States, 1750-1850, hg. mit James A. Henretta. Cambridge 2002.
- The Sixties Revisited: Culture, Society, Politics, hg. mit Jörg Helbig und Anke Ortlepp. Heidelberg 2001.
- Einführung in die amerikanische Geschichte, mit Vera Nünning. München 1998.
- Zwei Wege in die Moderne: Aspekte der deutsch-amerikanischen Beziehungen 1900-1918, hg. mit Ragnhild Fiebig-von Hase. Trier 1998.
- Mutual Influences on Education: Germany and the United States in the Twentieth Century, hg. mit Marc Depaepe und Jürgen Herbst. Gent 1997.
- American Intelligence and the German Resistance to Hitler: A Documentary History, hg. mit Christof Mauch. Boulder, CO 1996.
- Geschichte der USA. Tübingen 1996 (6. Aufl. 2008).
- Die amerikanischen Präsidenten: 41 historische Portraits von George Washington bis Bill Clinton. München 1995.
- German Influences on Education in the United States to 1917, hg. mit Henry Geitz und Jürgen Herbst. Washington, D.C. 1995.
- Geheimdienstkrieg gegen Deutschland: Subversion, Propaganda und politische Planungen des amerikanischen Geheimdienstes im Zweiten Weltkrieg, hg. mit Christof Mauch. Göttingen 1993.
- USA und deutscher Widerstand: Analysen und Operationen des amerikanischen Geheimdienstes im Zweiten Weltkrieg, hg. mit Christof Mauch. Tübingen 1993.
- Die Verfassung vor dem Richterstuhl: Vorgeschichte und Ratifizierung der amerikanischen Verfassung 1787-1791. Berlin 1988.
- Areopag der Diplomaten: Die Pariser Botschafterkonferenz der alliierten Hauptmächte und die Probleme der europäischen Politik 1920-1931. Husum 1979.
- Die Chronologie des perikleischen Zeitalters, mit Erich Bayer. Darmstadt 1975.
Weblinks
Personendaten NAME Heideking, Jürgen KURZBESCHREIBUNG deutscher Historiker GEBURTSDATUM 17. April 1947 GEBURTSORT Hameln STERBEDATUM 10. März 2000 STERBEORT Brühl
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