Heimeran

Heimeran

Ernst Heimeran (* 19. Juni 1902 in Helmbrechts; † 31. Mai 1955 in Starnberg) war ein deutscher Autor und Verleger.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Er absolvierte das Gymnasium, machte dann eine Schlosserlehre und studierte und promovierte später. Er war der Autor heiterer anekdotischer Bücher wie etwa Lehrer, die wir hatten, und baute ab 1922 seinen Verlag, den Heimeran-Verlag, in einer Villa in Schwabing zunächst als Einmannbetrieb auf. Obwohl sich seine Bücher sehr gut verkauften, musste er anfangs als Journalist für die Münchener Neuesten Nachrichten für die notwendigen Finanzen sorgen. Dies war später unter der Naziherrschaft nicht mehr möglich.

Seit 1923 brachte Heimeran - angeregt durch seinen Geschichtslehrer - die Werke antiker Autoren in handlichen zweisprachigen Ausgaben heraus. Diese Tusculum-Reihe brachte u.a. im Jahr 1940 eine zweisprachige Kurzfassung des Neuen Testaments (Das Evangelium) durch Kurt Aland; nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen etliche bahnbrechende Editionen (Arrian, Anthologia Graeca, Prokopios von Cäsarea, Plinius d.Ä. und viele andere), heute wird sie innerhalb der Patmos-Verlagsgruppe weitergeführt. Heimeran starb mit 53 Jahren an einem Gehirnschlag.

Sein Schwager war der Schriftsteller Ernst Penzoldt, mit dem ihn eine jahrzehntelange Freundschaft verband.

Heimerans Nachlass befindet sich seit 2002 im Deutschen Literaturarchiv Marbach.

Werke

  • Michelangelo und das Porträt, Diss. Erlangen, Bruckmann Verlag, München 1925
  • Das stillvergnügte Streichquartett (1936)
  • Der Vater und sein erstes Kind (1938)
  • Grundstück gesucht (1947)
  • Der Verlagsvertreter, Bachmair Verlag, Starnberg 1947
  • Büchermachen. Geschichte eines Steckenpferdes, Heimeran Verlag, München 1947 (spätere Auflagen auch unter dem Titel: Büchermachen von und bei Ernst Heimeran, zuletzt 1972)
  • Garteneinmaleins (1951)
  • Familienalbum (1951)
  • Lehrer, die wir hatten (1954)
  • Die Ahnenbilder (1954) Verlag Huber& Co. AG, Frauenfeld, Schweiz
  • Sonntags-Gespräche mit Nele, Von und bei Ernst Heimeran, Illustrationen von Lucie Orel, Druck: H.Laupp jr. Tübingen (1955)
  • Der schwarze Schimmel (1956)
  • Trostbüchlein in allen Lebenslagen [Augsburg] : Bechtermünz, 2000
  • Christiane und Till - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 1994
  • Gute Besserung - Zürich : Sanssouci, 1992, 1. Aufl.
  • Schüler, die wir waren - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 1992, Ungekürzte Ausg., 2. Aufl.
  • Grundstück gesucht - München : Dt. Taschenbuch-Verl., 1992, Ungekürzte Ausg.
  • Frühling, Sommer, Herbst und Winter - Hameln : Niemeyer, 1990, 1. Aufl
  • Echter 100jähriger [hundertjähriger] Kalender - Zürich : Pendo-Verl., 1988, 115. Tsd.
  • Das grosse Ernst-Heimeran-Buch - [München] : Goldmann, 1988, Genehmigte Taschenbuchausg., 1. Aufl.
  • Das stillvergnügte Streichquartett - Kassel : Bärenreiter, 1987, 20. Aufl., 76. - 79. Tsd.
  • Himmelblaues Stümperle - München : Piper, 1984, 3. Aufl., 12. - 19. Tsd.
  • Unfreiwilliger Humor - Zürich : Pendo, 1983, 188. - 192. Tsd.
  • Hand aufs Hemd - München : Goldmann, 1982, Ungekürzte Ausg., 1. Aufl., genehmigte Taschenbuchausg.
  • Vom Schreiben, Lesen, Büchermachen - München : Hanser, 1983
  • Es gibt noch Wunder - München : Hanser, 1982
  • Histoire du cheval noir qui voulait devenir blanc - Paris : Nathan, 1981
  • Der Haushalt als eine schöne Kunst betrachtet - Freiburg im Breisgau : Herder, 1979
  • Die Wahrheit packt dich ... - Belli, Giuseppe Gioacchino. - München : Heimeran, 1978
  • Aus der Schule geplaudert - Stuttgart : Europ. Bildungsgemeinschaft, [1977]
  • Zärtliche Geschichten - [München] : Heimeran, 1977

Sonstiges

In Heimerans ehemaligem Gymnasium, dem heutigen Oskar-von-Miller-Gymnasium in München-Schwabing, gibt es ein sogenanntes "Heimeran-Zimmer". Darin ist die Schulbücherei als Lern- und Lesesaal für die Oberstufe beheimatet, nachdem die entsprechenden Räumlichkeiten nicht mehr als Direktoren-Wohnung gebraucht wurden.

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