Hein Hollenbek

Hein Hollenbek
Hollenbek–Mölln
Kursbuchstrecke (DB): ehemals 114 n
Streckennummer: 1142
Streckenlänge: 11,7 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Legende
Strecke – geradeaus
von Lübeck
Bahnhof, Station
11,7 Mölln (Lauenburg)
nach Büchen
8,9 Schneiderschere
7,6 Drüsensee
4,7 Lehmrade
3,3 Kehrsen
von Ratzeburg
0,0 Hollenbek
nach Zarrentin

Die Bahnstrecke Mölln–Hollenbek ist eine ehemalige Eisenbahnverbindung im Kreis Herzogtum Lauenburg des Bundeslandes Schleswig-Holstein. Die als „Hein Hollenbek“ bekannt gewordene Verbindung diente vorrangig als Verbindung der Stadt Mölln an die Verbindung Berlin–Kiel, die die Stadt nordöstlich umging.

Geschichte

Die Geschichte der etwa elf Kilometer langen Verbindungsstrecke ist eng mit der der Kaiserbahnstrecke Berlin–HagenowRatzeburgBad Oldesloe–Kiel verbunden. Diese wurde 1897 auf dem Abschnitt Zarrentin–Ratzeburg–Bad Oldesloe für den Verkehr freigegeben und war damit durchgängig befahrbar. Die Stadt Mölln, seit 1851 bereits durch die Lübeck-Büchener Eisenbahn an der Strecke Lübeck–Lüneburg gelegen, fürchtete jedoch um den Anschluss an die Reichshauptstadt und bemühte sich um eine direkte Schienenverbindung zur neuen Kaiserbahn.

Da diese Verbindung jedoch nur für Mölln Vorteile einbrachte, fanden sich keine privaten Investoren für die Linie. Die preußischen Staatseisenbahnen übernahmen daher die Arbeiten zum Bau sowie den Betrieb der Strecke. Nach wenigen Jahren konnte diese am 1. April 1899 für den Verkehr freigegeben werden. Die eingleisige Strecke fädelte bei Hollenbek aus und verfügte – neben den beiden Endbahnhöfen – nur über einen Bahnhof. Der Verkehr war entsprechend dünn. Die Züge wurden daher teilweise bis nach Bad Oldesloe/Ratzeburg sowie Hagenow verlängert, so dass die Kaiserbahn und die neue Strecke abwechselnd befahren wurden. Der Güterverkehr war wesentlich bedeutender.

Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde etwa zwei Kilometer östlich von Mölln eine Munitionsfabrik in Betrieb genommen. Diese erhält einen Gleisanschluss von der Bahn aus. Kurz vor Kriegsende wurde ein vermutlich diese Fabrik verlassender Zug in Hollenbek bombardiert, wodurch ein sehr großes Loch im Bahnhofsbereich entstand. Der Betrieb konnte jedoch noch im selben Jahr wieder aufgenommen werden.

Da durch die Deutsche Teilung die Kaiserbahn unterbrochen wurde, werden die Züge nicht mehr durchgebunden und der Personenverkehr auf die eigentliche Strecke Mölln–Hollenbek reduziert. Dem entsprechend zeigte sich, wie unrentabel diese war, so dass ihre Einstellung beschlossen wurde. Noch Mitte der 1950er Jahre wurde vom Dampf- auf Dieselbetrieb umgestellt, bevor am 4. Oktober 1959 die Stilllegung erfolgte.

Mittlerweile ist die Strecke vollständig abgetragen und wird entlang des westlichen Abschnitts als Radwanderweg weitergenutzt. Das östliche Drittel vor Hollenbek dagegen weist zum Teil noch das alte Schotterbett auf und ist lediglich zu Fuß passierbar.

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