- Waldstadt (Mölln)
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Waldstadt, auch Steinfeld genannt, ist der Name eines Wohngebiets in Mölln. Es ist kein offizieller Stadtteil oder -bezirk, jedoch hat sich die Bezeichnung für das südlich und außerhalb der Kernstadt liegende Gebiet, das innerhalb einer Waldfläche liegt, durchgesetzt.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Im Jahr 1934 wurde auf dem heutigen Gelände der Waldstadt die Munitionsanstalt (Muna) gebaut und ein Jahr später in Betrieb genommen. Zu dem Rüstungsbetrieb Heeresmunitionsanstalt Mölln gehörten 172 Munitionsbunker und 95 weitere Gebäude, in denen über 7000 Tonnen Pulver und Sprengstoff gelagert werden konnten.[1] Die Anlage überstand den Zweiten Weltkrieg unversehrt und sollte ab 1945 demontiert werden.
Durch Einsatz des damaligen Möllner Bürgermeisters Michelsen konnten die Besatzungsmächte überzeugt werden, die Gebäude für friedliche Nutzung freizugeben. Die Muna wurde 1947 den deutschen Behörden zur weiteren zivilen Nutzung überstellt. Unter der Zweckgemeinschaft Industrie- und Wohngelände G.m.b.H. entstand ab 1949 aus dem ehemaligen Rüstungsbetrieb ein Wohngebiet. Dieses wurde fast ausschließlich von Flüchtlingen aus dem Osten bewohnt. 1949 bis 1952 wurden im Rahmen des Projekts European Recovery Program (ERP) 23 Wohnblöcke mit insgesamt 270 Wohnungen erbaut. Weitere Siedlungen wurden durch eigenständige Arbeit der Bewohner errichtet. Ab 1952 wurden die alten Baracken allmählich abgerissen. Mit dem Rückbau der letzten Baracke im Wolliner Weg im Jahr 1965 endete die Geschichte des alten Lagers.
Verkehr
Es besteht eine Busverbindung in die Innenstadt. Mit dem Auto ist die Innenstadt über ein gut ausgebautes Straßennetz durch den Wasserkrüger Weg zu erreichen.
Bis 1959 hielt ein Zug, der so genannte Hein Hollenbek, am Haltepunkt Schneiderschere, der im heutigen Gebiet der Waldstadt lag.
Sport
In unmittelbarer Nähe befinden sich der Grambeker-Heide-Ring, eine Motocross-Rennstrecke und der Segelflugplatz des Luftsportvereins Grambeker Heide e.V.
Literatur
- Friedrich, Wolfgang, u. a.: Mölln und sein Till Eulenspiegel, 1. Aufl. 1980, ISBN 3-9218-0202-4
Einzelnachweise
- ↑ Chronik der Stadt Mölln - moelln.de
53.59794444444410.697444444444Koordinaten: 53° 36′ N, 10° 42′ O
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