Heinkel He S3

Heinkel He S3

Das HeS 3 ist ein Strahltriebwerk, das in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts von Hans von Ohain entwickelt wurde.

Ernst Heinkel erhielt 1935 den Hinweis, dass an der Universität Göttingen Hans von Ohain und sein technischer Assistent Hahn an einem neuartigen Flugzeugantrieb arbeiteten, der ohne Propeller nur durch das Rückstoßprinzip arbeiten sollte. Heinkel erkannte die Möglichkeiten und engagierte die beiden Ingenieure. Hans von Ohain hatte zu diesem Zeitpunkt seine privaten Mittel völlig erschöpft und war auf die Zusammenarbeit mit einem finanzkräftigen Sponsor angewiesen, wenn er sein Projekt fortsetzen wollte. Hans von Ohain glaubte sich schon fast am Ziel und war überzeugt einen Prototyp für 50.000 Mark in wenigen Monaten zum Probelauf bringen zu können.

Dieser Optimismus war verfrüht, denn bis der erste Prototyp lief, vergingen 18 Monate. Im September 1937 erfolgte in einer abgelegenen Baracke der Heinkel Flugzeugwerke in Warnemünde der erste Probelauf; allerdings wurde dieser Prototyp noch nicht mit Benzin, sondern mit Wasserstoff betrieben. Heinkel war von diesem Erfolg begeistert, hoffte er doch, mit diesem neuartigen Antrieb die mit ihm konkurrierenden Flugzeug- und Flugmotorenwerke nachhaltig überflügeln zu können. Bereits zu diesem Zeitpunkt gab Heinkel eine entsprechende Flugzeugzelle in Auftrag (die spätere He 178).

In der Folgezeit arbeitete von Ohains Team unermüdlich an der Weiterentwicklung des HeS-3-Strahltriebwerks. Eine der Hauptschwierigkeiten des Projekts bestand allerdings in der Entwicklung einer Ring-Brennkammer, was letztendlich dazu führte, dass das Triebwerk eine Front-Brennkammer erhielt, die aber nun mit Benzin als Treibstoff lief.

Nachdem 1938 zwei Strahltriebwerke des Typs HeS 3 fertiggestellt waren und diese ihre Zuverlässigkeit nach unzähligen Standläufen bewiesen hatten, wurde eines der Triebwerke unter dem Rumpf einer He 118 montiert. Bei der folgenden Flugerprobung startete die Strahlturbine ohne Probleme und beschleunigte den fliegenden Teststand erheblich. Weitere Testflüge folgten und verliefen ähnlich erfolgreich, bis dann aber bei der Landung der He 118 das kostbare Triebwerk völlig ausbrannte. Heinkel beschloss daraufhin, die zweite Turbine gleich in die inzwischen fertiggestellte He 178 einbauen zu lassen.

Die tatsächliche Schubkraft des Aggregats blieb jedoch deutlich hinter der Mindestvoraussetzung sowie den theoretischen Werten zurück, weshalb sich der Testflug abermals verzögerte. Nach mehrfacher Überarbeitung und Einstellung der technischen Treibstoffzuführung konnte schließlich am 27. August 1939 erfolgreich der weltweit erste Testflug mit einem von einer Strahlturbine angetriebenen Flugzeug durchgeführt werden. Der Flug wurde vom erfahrenen Piloten Hauptmann Erich Warsitz durchgeführt, der schon an den Erprobungen der raketengetriebenen He 176 teilgenommen hatte.

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