- Alloiophilie
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Heterosexualität (von griech. heteros = der andere; auch Alloiophilie von griechisch alloios = anders, philia = Liebe; die Zuneigung zum anderen Geschlecht) bezeichnet die sexuelle Orientierung von Personen, die sexuelles Begehren ausschließlich gegenüber Angehörigen des anderen Geschlechts empfinden. Heterosexualität ist die meistverbreitete Form der sexuellen Orientierung.
Inhaltsverzeichnis
Evolution
Heterosexualität hat sich innerhalb der Evolution der Sexualität vor ca. 600 Millionen Jahren etabliert, und bei der Sicherstellung der genetischen Mischung und der Fortpflanzung bewährt. Dabei finden männliche und weibliche Lebewesen einander sexuell anziehend, um in einem daraus resultierenden Geschlechtsakt Nachwuchs zu zeugen. Dennoch kann sich Sexualität manchmal auch anders manifestieren, zum Beispiel als Bi- oder Homosexualität. In einer Studie aus Schweden von 2008 an eineiigen Zwillingen wurde belegt, dass die Faktoren, die die sexuelle Orientierung steuern, sehr komplex seien.[1]
Entwicklung des Begriffes
Der Begriff Heterosexualität wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts benutzt, um eine Abgrenzung von der Homosexualität vorzunehmen. Vorher wurde dazu wegen Unterdrückung der Homosexualität kein gesonderter Begriff gebraucht. Der Begriff wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Kategorie in Analogie zum von Karl Maria Kertbeny entwickelten Begriff der Homosexualität geprägt, die damals als „krankhafte Perversion“ verstanden wurde.
Heterosexualität bei Sigmund Freud
Für Sigmund Freud beruhte die Heterosexualität, ähnlich wie die Homosexualität, auf einer lebensgeschichtlichen „Einschränkung der Objektwahl“. Alle „Normalen“ ließen daher, so Freud, „neben ihrer manifesten Heterosexualität ein sehr erhebliches Ausmaß von latenter oder unbewusster Homosexualität“ erkennen.[2]
Heterosexualität aus Sicht von Homosexuellen
In Teilen der Queer Theory und den Gay&Lesbian Studies, wird Heterosexualität als gesellschaftliches Organisationsprinzip verstanden und als Heteronormativität bezeichnet.[3] In der lesbisch-schwulen Szene werden Menschen heterosexueller Orientierung im deutschen Sprachgebrauch oft umgangssprachlich als „Heten“ (oder engl. straight (deutsch etwa: geradlinig)) bezeichnet. Weiterhin ist die Kurzbezeichnung „Hetero“ üblich, für heterosexuelle Frauen auch „Hetera“.
Literatur
- Jonathan Ned Katz: The Invention of Heterosexuality. New York 1995. ISBN 0-525-93845-1
- Sigmund Freud: Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität (1920). In: Sigmund Freud: Studienausgabe. Band VII. Frankfurt a. M. 2000. ISBN 3-10-822727-0
Einzelnachweise
- ↑ So nah am anderen Ufer (Eine Studie zeigt: Schwulsein hat komplexe Wurzeln), Die Zeit 27/2008
- ↑ fehlender Beleg für Freuds Aussage; Über die Psychogenese eines Falles von weiblicher Homosexualität, Seite ?
- ↑ fehlender Beleg für die Einschätzung von Homosexuellen
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