Hekaib

Hekaib

Heqaib („Der, der das Herz beherrscht“ oder „[Mein] Herz ist [mein] Herrscher“) war Beiname des Expeditionsleiters und Gouverneurs Pepinecht (andere: Pepinacht) von Elephantine, der nach Ausweis seiner autobiographischen Grabinschriften (näheres hierzu s. Urk 1) zur Zeit König Pepis II. (ca. 2229-2169) am Ende des Alten Reiches militärische Expeditionen nach Nubien geleitet hat. Sein Grab (unnummeriert) befindet sich in der Felsgräber-Nekropole auf der Qubbet el-Hawa nördlich gegenüber Elephantine.

Seine Bedeutung

Nach seinem Tod wurde Heqaib während der Ersten Zwischenzeit als vergöttlichter Ahne und als Schutzpatron der Südexpeditionen verehrt, bis ihm im Mittleren Reich in der 12. Dynastie unter Sesostris I. (1956-1911/10) ein Heiligtum auf der Insel Elephantine errichtet wurde. Die Anlage wurde ägyptisch als Hut-KA („Kapellenbezirk für den Ka“) des „Edlen Heqaib“ bezeichnet und am Beginn der 12. Dynastie auf Initiative des Bürgermeisters/Fürsten und Priestervorstehers von Elephantine, Sarenput I., errichtet. Sarenput I. ließ nach der Errichtung des Tempels neben dem Schrein Heqaibs einen weiteren Schrein für seine eigene Statue errichten, ebenso wie viele nachfolgende Bürgermeister und Priestervorsteher von Elephantine und sogar einige Herrscher der späten 11. Dynastie.

Literatur

  • Labib Habachi: Stichwort Heqaib, in: Wolfgang Helck; Eberhard Otto (Hrsg.) Lexikon der Ägyptologie, Bd. II, Sp. 1120-1122, Wiesbaden 1977.
  • Labib Habachi: The Sanctuary of Heqaib (Elephantine IV), 2 Bde. (Archäologische Veröffentlichungen 33), Mainz am Rhein 1985.
  • Detlev Franke: Das Heiligtum des Heqaib auf Elephantine. Geschichte eines Provinzheiligtums im Mittleren Reich (Studien zur Archäologie und Geschichte Altägyptens, Bd. 9), Heidelberg 1994.

Inschriften des Heqaib an seinem Grabe gegenüber von Elephantine

  • Kurt Sethe (Hrsg.): Urkunden des alten Reiches (Urkunden des ägyptischen Altertums, Band 1, J. C. Hinrichs, Leipzig 1933, S. 131–135.

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