Hellbachtal

Hellbachtal
53.56610810.727463
Hellbachtal (Schleswig-Holstein)
Hellbachtal
Hellbachtal
Totarm des Hellbach im Hellbachtal
Schwarzsee im Hellbachtal

Das Hellbachtal in der Nähe von Mölln ist einer der wertvollsten Bestandteile des Naturparks Lauenburgische Seen in Schleswig-Holstein. Das Naturschutzgebiet ist rund 157 ha groß und umfasst die Tal- und Talrandbereiche des Hellbaches, Lottbaches und Mühlenbaches vom Südteil des Drüsensees im Norden bis zur Gudower Mühle im Süden. Eingeschlossen in das Naturschutzgebiet sind der Lottsee, Krebssee und Schwarzsee.

Das Tal des Baches liegt innerhalb des geologisch sehr jungen Sandergebiets, welches den Gletschern der Weichsel-Eiszeit vorgelagert war. Der Bach durchfloss hier eine rund 20 bis 30 m tiefe Rinne, welche zahlreiche Seen umfasst und sich deutlich von der das Tal umgebenden Landschaft unterscheidet. Dieser Einschnitt beginnt bei Gudow am Sarnekower See und endet bei Mölln, wo er in ein breites Tal mit dem Drüsensee und dem Lüttauer See einmündet.

Das Hellbachtal entstand durch einen frühen Vorstoß von Gletschern. Ein unter dem Eis liegender Schmelzwasserabfluss hatte sich tief in den Boden eingegraben und eine subglaziale Schmelzwasserrinne geschaffen, ein sogenanntes Tunneltal. Durch die vergleichsweise langsame Abtauzeit des Mölln-Gudower-Gletschers wurde das Tal nicht von den Sandern des späteren Ratzeburger Gletschers verschüttet. Die Toteisblöcke des alten Gletschers wurden zwar von den Sandern bedeckt, gaben aber, nachdem sie geschmolzen waren, den alten Talboden wieder frei.

Die drei im Tal liegenden kleinen Seen, Schwarzsee, Lottsee und Krebssee, sind Überbleibsel sogenannter Strudellöcher, die auch als Kolke bezeichnet werden. Die Kolke befanden sich im Strom des eiszeitlichen Tunneltals.

Die anmoorige Talniederung bietet zahlreichen Tier- und Pflanzenarten eine geschützte Heimat. Hier findet man seltene Libellenarten und die vielerorts vom Aussterben bedrohte Zauneidechse. Die selten gewordene Kreuzotter lebt hier in trockenen, warmen Nischen. Auf der mit dem Südzipfel des Drüsensees verbundenen Niedermoorwiese blühen im Frühsommer unter anderem Sumpfdotterblumen und das zu den Orchideen zählende Breitblättrige Knabenkraut.

Literatur

  • Michael Gulski: Landschaftsökologische Untersuchungen im Hellbachtal (Kreis Herzogtum Lauenburg). - In Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft Geobotanik in Schleswig-Holstein und Hamburg, Heft 35, Kiel 1985.

Weblinks

Naturschutzverordnung


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Besenthal — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Drüsensee — Bild gesucht  BW Geographische Lage Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig Holstein …   Deutsch Wikipedia

  • Hellbach (Begriffsklärung) — Hellbach heißen folgende Gewässer: der Hellbach, rechtes Nebengewässer der Emscher im Ruhrgebiet ein Bach in der Möllner Seenplatte in Schleswig Holstein, siehe Hellbachtal der Hellbach (Elsenz), linker Zufluss der Elsenz in Eppingen im Kraichgau …   Deutsch Wikipedia

  • Krebssee (Mölln) — Krebssee Bild gesucht  BW Geographische Lage Gemeinde Lehmrade, Kreis Herzogtum Lauenburg, Schleswig Holstein …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Naturschutzgebiete in Schleswig-Holstein — Diese sortierbare Liste enthält alle 188 Naturschutzgebiete in Schleswig Holstein (Stand: 1. Dezember 2007). Namen und Schlüsselnummern entsprechen, soweit nicht anders angegeben, den amtlichen Bezeichnungen. NSG Nr. Name des Naturschutzgebietes… …   Deutsch Wikipedia

  • Lüttauer See — Die Möllner Seenplatte (auch Möllner Seenkette) ist Teil der Lauenburgischen Seenplatte und besteht aus sieben Seen mit einer Gesamtfläche von etwa 135 ha, die östlich und nördlich der Stadt Mölln im Kreis Herzogtum Lauenburg liegen. Es sind dies …   Deutsch Wikipedia

  • Naturpark Lauenburgische Seen — Logo …   Deutsch Wikipedia

  • List of nature reserves in Schleswig-Holstein — This sortable list contains all 188 nature reserves in Schleswig Holstein, the northernmost state in Germany (as at: 1 December 2007). Their official names and numbers are used unless otherwise stated. NSG Nr. Name of the nature reserve District… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”