- Helluland
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Helluland ist ein Gebiet an der Nordostküste Nordamerikas, welches in oder um das Jahr 1000 von dem Wikinger Leif Eriksson und seinen Mannen entdeckt wurde. Es war offenbar flach, eisig, vegetationsarm, unwirtlich und steinig, so dass die Wikinger es „Helluland“ tauften, was ungefähr „Steinland“ oder „Felsland“ bedeutet.
Es ist nicht sicher bekannt, welchem Gebiet dieses Helluland entspricht, es dürfte sich aber entweder um die Baffin-Insel oder die Küste Labradors handeln. Die Anwesenheit von Nordleuten auf der Baffin-Insel wird durch mehrere ärchäologische Funde nahegelegt, die auf der Baffin-Insel sowie benachbarten Inseln gefunden wurden.[1]. Denkbar wäre auch, dass es sich bei der Baffin-Insel und den benachbarten Inseln, um die in der Erikssaga genannten Bjarneyjar handelt. Abgesehen von den dort reichlich vorkommenden Eisbären, die als Namensgeber bereitstehen, wird so nachvollziehbar, warum die Reise des Karlsefni erst nordwärts zur Westsiedlung ging, obwohl das Ziel im Südwesten lag. Die Baffin-Insel war von der Westsiedlung aus leichter zu erreichen; die Entfernung entspricht in etwa der zu dem nördlichen Jagdgebiet. Die angegebene Reisezeit von zwei Halbtagen von den Bjarneyjar nach Helluland erschiene vor diesem Hintergrund geradezu plausibel. Die Entfernung von Baffin-Insel bis zur Küste Labradors beträgt nur ca 300 km. Für die Einordnung der Baffin-Insel als die Bjarneyjar spricht auch die Datierung einiger Funde, wie Garn-Resten, auf den Zeitraum vor 1000[2]. Ein bereits bekanntes Gebiet hätte nach 1000 n. Chr. keiner neuen Benennung bedurft.
Über die Fahrt der Gruppe um Thorfinn Karlsefni, ausgehend von Brattahlid in der Ostsiedlung, heißt es in der Eiríks saga rauða:
Sie segelten landabwärts; dann zur Westsiedlung (Vestribygd) und zu den Bjarneyjar (den Bäreninseln – einer den Grönländern offenbar bekannten Inselgruppe). Danach segelten sie ab von den Bjarneyjar (den Bäreninseln) mit nördlichen Winden. Sie fuhren zwei Halbtage (? „two half-days“ in der englischen Fassung von J. Sephton; die Umschreibungen nördliche Winde und zwei Halbtage wiederholen sich für mehrere Reiseabschnitte) auf hoher See. Dann trafen sie auf Land, und ruderten an diesem in Booten entlang, und erkundeten es. Sie fanden dort viele große, flache Steine. Die Steine waren so groß, dass sich zwei Männer ausgestreckt auf dem Rücken und Ferse an Ferse darauf legen konnten ( Die Steine hatten also einen Durchmesser von ca 3,40 m). Polarfüchse gab es im Überfluss. Sie gaben dem Land auch einen Namen und bezeichneten es als Helluland (Steinland)[3].
Siehe auch
Andere von den Wikingern in Nordamerika entdeckte und benannte Gebiete sind Markland, Vinland, Straums-ey, Straumsfjordr und Hóp.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.civilization.ca/cmc/exhibitions/archeo/helluland/str0301e.shtml
- ↑ noch weitergehender die an der Kampagne beteiligte Archäologin Patricia Sutherland: "These finds may represent evidence of contact with Europeans prior to the Vikings' arrival in Greenland" http://www.nunatsiaqonline.ca/archives/2008/809/80912/news/nunavut/80912_1516.html
- ↑ The Saga of Erik the Red, Kapitel 8, 3. Absatz der Erikssaga in der englischen Übersetzung nach J. Sephton, 1880
Literatur
- Krämer, Walter (Hrsg.): Die Entdeckung und Erforschung der Erde. F.A. Brockhaus Verlag, Leipzig, 1976.
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