Henichius

Henichius

Johannes G. Henichius, auch: "Johannes Heinichen" oder "Johannes Heneke", (* Januar 1616 in Wienhausen; † 27. Juni 1671) war ein gemäßigter, lutherischer Theologe und Professor der Theologie an der der Universität Rinteln (Alma Ernestina).

Leben

Johannes Henichius wurde 1616 in Wienhausen im damaligen Fürstentum Lüneburg geboren. Sein Vater war der dortige Pastor. Nach dem Schulbesuch in Celle und Lüneburg studierte er ab 1634 Theologie an der Universität Helmstedt bei Georg Calixt (1586-1656) und Konrad Hornejus (1590-1649), wobei er seine Studien in Hildesheim ab 1639 privat fortsetzte. Nach dreijährigen Studien begab er sich auf eine Forschungsreise nach Köln, Koblenz, Mainz, Frankfurt am Main und später Hannover. Dort stand er in reger Diskussion mit dem Rechtsgelehrten Jakob Lampadius.

1643 nahm Henichius eine Professur der Metaphysik und der hebräischen Sprache an der Universität Rinteln an, wechselte jedoch 1645 als Superintendent in seiner Heimat Bardewick. Ebenda erkrankte er schwer ("Siechtum") und war zeitweise arbeitsunfähig. Aus diesem Grunde konnte er der Bitte des Herzogs August (1579-1666) nicht entsprechen und eine Stelle als Generalsuperindentent des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel antreten und musste sogar sein Amt in Bardewick niederlegen. Nach seiner Genesung 1651 folgte er dem Ruf als Professor für Theologie an die Universität Rinteln als Nachfolger von Balthasar Mentzer des Jüngeren. 1653 wurde er zudem Konsitorialrat und Superindentent der Grafschaft Schaumburg.

An der Universität war er einer der heimlichen Förderer der Theologie seines Lehrers Georg Calixt. Auf dem Kasseler Unionskolloquium, das Landgraf Wilhelm VI. (1629-1663) im Jahre 1661 veranstaltete, schaffte er einen Konsus mit den reformierten Marburgern und die Befürwortung am hannoverschen und braunschweigischen Hof. Für sein Engagement erntete er viele Anfeindungen der streng konfessionellen Lutheraner.

1671 starb Henichius. Er hinterließ eine Vielzahl von Schriften zur Dogmatik, Ethik und Philosophie. Sein bekanntes Kompendium "Compendium S. Theologiae" hat er 1655, 1657, 1665 und 1685 überarbeitet.

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