- Johannes Gisenius
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Johannes Gisenius (* 1577 in Dissen am Teutoburger Wald; † 6. Mai 1658 in Lemgo) war ein deutscher Theologe und Vertreter der lutherischen Orthodoxie. Gisenius war Professor und Rektor der Universität Rinteln (Alma Ernestina) in der Zeit des Restitutionsedikts vom 6. März 1629. Er ist vermutlich der Verfasser der einstweilen angeordneten Christliche Kirchen Regul vom Juli 1634.
Leben
Nach dem Besuch des Gymnasiums in Lemgo studierte Gisenius an der Universität Wittenberg Theologie. In den Jahren 1605 bis 1607 lehrte er ebenda. 1610 wurde er Rektor des Gymnasiums in Lemgo. 1616 erhielt er einen Ruf an die Universität Gießen, 1619 nach Straßburg und 1621 an die gerade neu gegründete lutherische Universität Rinteln. 1623 wurde er Rektor der jungen Universität.
Durch den Überfall Herzog Christian von Braunschweig-Lüneburg im Jahre 1623 flohen viele Studenten und Professoren der Rintelner Universität. Gisenius hielt es als Rektor für wichtig und richtig vor Ort zu bleiben. Er wurde unter Hausarrest gestellt und zeitweise verhaftet. Nach dem Restitutionsedikt von 1629 wurde die Universität von Benediktinern übernommen und Gisenius festgenommen. Er wurde in Minden ein Jahr lang eingekerkert, bis er frei kam. Er wurde Superintendent in Osnabrück, später in Bückeburg. Nebenbei war es sein Bestreben die Alma Ernestina wiederzueröffnen, was ihm erst 1641 gelang. Er war fünf Jahre lang einziges theologisches Fakultätsmitglied. Im Laufe der Zeit zerstritt sich Gisenius mit anderen Universitätsangehörigen, insbesondere seinem Nachfolger Johannes Henichius und den Obrigkeiten. 1650 wurde er schließlich entlassen. Johannes Gisenius zog sich in das Kloster Loccum zurück.
Literatur
- Heinrich Heppe: Gisenius, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 199 f.
- Friedrich Wilhelm Bautz: Gisenius, Johannes. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 251–252.
Weblinks
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