Henjo

Bildnis des Sojo Henjo (僧正遍昭) aus einer Ausgabe des Hyakunin Isshu (Edo-Zeit)

Henjō (jap. 遍昭 oder 遍照, * 816; † 21. Februar 890) war ein japanischer Waka-Dichter und buddhistischer Priester. Sein Geburtsname war Yoshimine no Munesada (良岑宗貞). Dank einer Referenz im von Ki no Tsurayuki verfassten Vorwort der 905 erschienen kaiserlichen Gedichtanthologie Kokin-wakashu wird er als einer der Sechs Besten Waka-Poeten angesehen.

Henjō war der 8. Sohn des Dainagon Yoshimine no Yasuyo, der ein Sohn des Kammu-tennō war und von seinem Vater mit seinen Brüdern aus dem Kaiserlichen Haushalt ins zivile Leben entlassen worden war.

Henjō begann seine Karriere als Höfling. Er wurde zum Kurodo, einer Art Kammerherr des Nimmyō-tennō ernannt. 849 wurde er zum Chef der Kurodo (Kurōdonotō) ernannt. Nach dem Tod des Ninmyō-tennō, wurde Henjō aus seiner Trauer heraus Mönch.

Er war ein Priester der Tendai-shū. 877 gründete er den Tempel Gankei-ji in Yamashina, heute im südöstlichen Kyōto. 869 wurde ihm ein weiterer Tempel übergeben, der Urin-in in Murasakino im Norden von Kyōto. Er verwaltete beide Tempel und wurde 885 zum Sōjō ernannt und nannte sich nun Kazan Sōjō (花山僧正).

35 seiner Waka wurden in die kaiserlichen Gedichtanthologien aufgenommen, einschließlich des Kokin-wakashu. In seinem Vorwort kritisierte Ki no Tsurayuki ihn wie folgt: „Er weiß Waka zu konstruieren, aber es gibt weniger wirkliches Gefühl. Es ist genauso wenn Du nur das Bild einer Frau gesehen hast und es dein Herz bewegte.“

Sein Sohn Sosei war auch ein Waka-Dichter und Mönch.

Personendaten
NAME	Henjo
KURZBESCHREIBUNG	japanischer Waka-Dichter und buddhistischer Priester
GEBURTSDATUM	816
STERBEDATUM	21. Februar 890