- Hercílio-Luz-Brücke
-
-27.593888888889-48.566111111111Koordinaten: 27° 35′ 38″ S, 48° 33′ 58″ W
Hercílio-Luz-Brücke Hercílio-Luz-Brücke Nutzung derzeit geschlossen Querung von Atlantischer Ozean Ort Florianópolis Konstruktion Hängebrücke Gesamtlänge 819,47 Meter Längste Stützweite 339,5 Meter Höhe 75 Meter Baubeginn 14. November 1922 Fertigstellung 13. Mai 1926 Freigabe 21. November 2007 Schließung 13. Mai 1991 Maut keine Die Hercílio-Luz-Brücke (port. Ponte Hercílio Luz) ist eine Hängebrücke im brasilianischen Bundesstaat Santa Catarina. Sie befindet sich in der Stadt Florianópolis und verbindet den südamerikanischen Kontinent mit der Insel Santa Catarina.
Sie ist die größte Hängebrücke Brasiliens und wurde am 13. Mai 1926 nach einer Bauzeit von drei Jahren und vier Monaten eröffnet. Die unter Denkmalschutz stehende Brücke ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie gehört weltweit zu den hundert längsten Hängebrücken.
Inhaltsverzeichnis
Maße
Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 819,5 Metern; hiervon entfallen 339,5 Meter auf den mittleren, 259 Meter auf den auf der Inselseite gelegenen und 221 Meter auf den auf der Kontinentalseite gelegenen Teil.
Die Stahlkonstruktion hat eine Masse von ungefähr 5.000 Tonnen. In den Fundamenten sind ungefähr 14.250 m³ Beton verbaut. Die beiden Pylone haben eine Höhe von 75 Metern über Meereshöhe und der zentrale Bogen eine Höhe von 43 Metern.
Die Brücke ist die größte Hängebrücke Brasiliens, die zweitgrößte Südamerikas.
Geschichte
Während der Regierung des Gouverneurs Hercílio Luz wurde die Brücke als erste feste Verbindung zwischen dem Kontinent und der Insel projektiert. Der Gouverneur wollte durch die Errichtung den Anspruch Florianópolis auf den Sitz der Hauptstadt des Bundesstaates manifestieren, da mit zunehmender Besiedelung des Hinterlandes die Verlegung der Landesregierung ins Landesinnere (z. B. nach Lages) diskutiert wurde.
Das Projekt wurde von den Ingenieuren Robinson und Steinmann aus den USA geplant und durchgeführt. Die Bauarbeiten wurden am 14. November 1922 begonnen. Sämtliche Baumaterialien wurden aus den USA bezogen, die Arbeiten von amerikanischen Spezialisten und Bauarbeitern aus Santa Catarina ausgeführt.
Der Gouverneur selbst konnte die Eröffnung der Brücke nicht mehr miterleben, da er nach schwerer Krankheit 1924 verstarb. Als abzusehen war, dass für ihn keine Heilungsaussichten mehr bestanden, wurde wenige Tage vor seinem Tod auf dem Praça XV (dem zentralen Platz der Stadt) eine symbolische Brückeneröffnung mit einer achtzehn Meter langen Holz-Replik abgehalten.
Die Eröffnung der Brücke zwischen Florianópolis und den damals noch zur Stadt São José gehörenden heutigen Stadtteilen Estreito und Coqueiros erfolgte am 13. Mai 1926 und beendete die Abhängigkeit der Einwohner vom Fährverkehr.
Als Name – die Bauarbeiten begannen 100 Jahre nach Brasiliens Unabhängigkeit von Portugal – war eigentlich Ponte da Independência (Unabhängigkeitsbrücke) vorgesehen. Anstatt dieses auch während der Bauarbeiten verwendeten Namens wurde die Brücke in Gedenken an den Gouverneur Ponte Hercílio Luz getauft.
Zum Bau waren Darlehen in Höhe des doppelten damaligen Haushaltes des Bundesstaates notwendig, die erst 1978 restlos getilgt waren.
1982 wurde die Brücke aus Sicherheitsgründen geschlossen. 1988 wurde sie für Fußgänger, Fahrradfahrer, Motorräder und Pferdefuhrwerke wiedereröffnet. 1991 wurde sie wieder geschlossen.
Am 13. Mai 1997 – 71 Jahre nach der Eröffnung – wurde die mittlerweile einsturzgefährdete Brücke als historisch, architektonisch und künstlerisch bedeutsames Denkmal unter Schutz gestellt, wodurch Mittel aus dem Staatshaushalt zur Sanierung zur Verfügung gestellt werden konnten.
Derzeitige Nutzung
Die Brücke ist das Wahrzeichen der Stadt und ihr bekanntestes Postkartenmotiv. Der Aussichtspunkt am Widerlager auf der Inselseite bietet einen Panoramablick auf das Stadtzentrum. Auf dem angrenzenden Gelände befinden sich das Brückenmuseum (Museu da Ponte) und ein Park (Parque da Luz).
Derzeit ist die Brücke wegen Sanierungsarbeiten geschlossen und für den Verkehr nicht freigegeben. Die Wiedereröffnung ist für 2012 vorgesehen. Der gesamte motorisierte Verkehr wird über zwei weiter südlich parallel zueinander liegende jeweils vierspurige Brücken (BR 282) abgewickelt.
Als Ersatz für die Hercílio-Luz-Brücke wurden die 1.252 Meter langen Straßenbrücken Pedro Ivo Campos (1991) für den Verkehr zur Insel und Colombo Salles (1975) für den Verkehr zum Festland errichtet.
Quellen
- Jornal Diário Catarinense – caderno especial, 13. Mai 1997
Siehe auch
-
Commons: Hercilio Luz Brücke – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Hercílio-Luz-Brücke. In: Structurae.
Kategorien:- Hängebrücke
- Straßenbrücke
- Stahlbrücke
- Baudenkmal
- Florianópolis
- Brücke in Brasilien
- Erbaut in den 1920er Jahren
- Bauwerk in Santa Catarina
- Verkehr (Santa Catarina)
Wikimedia Foundation.